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Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Titel: Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Vaupel
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darunter sinken. In die Bresche springen wollen Minenunternehmen wie die australische Atlas Iron, die ihre Eisenerzförderung massiv erhöht haben oder dies in den nächsten Jahren planen. Da China zudem relativ gut gefüllte Eisenerzlager hat, gehört dieser Rohstoff in den nächsten Jahren nicht zu meinen Favoriten. Die Nachfrage dürfte zwar weiter steigen, doch das Angebot könnte hier relativ problemlos Schritt halten und vielleicht sogar kurzfristig den Zuwachs der Nachfrage übertreffen.
    Unabhängig von Eisenerz müsste für einen jahrelangen Rohstoff-Bullenmarkt das Tempo, das China derzeit vorlegt, noch nicht einmal beibehalten werden. Ansonsten wäre ohnehin in einem Dutzend Jahren Schluss, denn dann würde die Rohstoffproduktion der gesamten Welt nicht mehr ausreichen, um alleine den chinesischen Rohstoffbedarf eines Jahres zu decken. Auch wenn Schlagzeilen also möglicherweise einen »Wachstums­einbruch in China« von 8 Prozent auf 6 oder 5 Prozent verkünden, so ist ein chinesisches Wirtschaftswachstum in dieser Höhe für die Fortsetzung des Rohstoff-Bullenmarktes vollkommen ausreichend.
    China ist übrigens nur die prominenteste Volkswirtschaft, deren Nachfrage nach Rohstoffen explodiert. Ähnliches gilt auch für andere Emerging Markets wie Indien, Singapur oder Thailand, die einfach nur kleiner sind. Die prozentualen Zuwächse liegen aber lediglich leicht unter denen Chinas oder gar in derselben Höhe. Und wenn sich das Wachstum bei diesen Volkswirtschaften verlangsamen sollte, dann stehen Staaten wie Vietnam bereit. In allen diesen Märkten sehen wir ein atemberaubendes Wachstum: Während England 58 und die USA 47 Jahre brauchten, um ihren Pro-Kopf-Output zu verdoppeln, schafften und schaffen das Indonesien in 17, Südkorea in 11 und China in 10 Jahren. 3 Das ist eine Entwicklung, die Sie zur Kenntnis nehmen sollten.
    Bleiben wir bei der wichtigsten und für den Rohstoffmarkt entscheidenden Volkswirtschaft: China. Eins ist klar: Auch China wird nicht ewig weiter wachsen können, genauso wenig wie jeder andere beliebige Markt. Aber immer noch ist die Ausgangsbasis relativ niedrig, sodass sich Chinas Boom auf Jahre oder Jahrzehnte hinaus fortsetzen kann, zumindest aber bis zum Jahr 2017. Die aktuelle Situation Chinas ist vielleicht mit jener der alten Bundesrepublik zu Beginn der 1950er-Jahre vergleichbar: Aufgrund der relativ niedrigen Ausgangsbasis und der fleißigen Bevölkerung konnten über ein Jahrzehnt lang sehr hohe Wachstumsraten erzielt werden.
    Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas lässt sich in eine historische Perspektive setzen – und dann wird einiges klarer. China kehrt im Prinzip auch wirtschaftlich nur zu seiner historischen alten Größe zurück, eine ganz natürliche Entwicklung. Dies zeigt Tabelle 1 sehr eindrucksvoll:
    Anteil von Volkswirtschaften an der weltweiten Güterproduktion
Jahr
Land
Nordamerika, West- und Mittel­europa
China
Japan
Indischer
    Sub­kontinent
Russland/
UdSSR,
    Osteuropa
Brasilien,
    Mexiko
Andere
1750
18,2 %
32,8 %
3,8 %
24,5 %
5,0 %
In »Andere«
15,7 %
1800
23,3 %
33,3 %
3,5 %
19,7 %
5,6 %
In »Andere«
14,6 %
1830
31,3 %
29,8 %
2,8 %
17,6 %
5,6 %
In »Andere«
13,1 %
1860
53,7 %
19,7 %
2,6 %
8,6 %
7,0 %
0,8 %
7,6 %
1880
68,6 %
12,5 %
2,4 %
2,8 %
7,6 %
0,6 %
5,3 %
1900
77,4 %
6,2 %
2,4 %
1,7 %
8,8 %
0,7 %
2,8 %
1913
81,6 %
3,6 %
2,7 %
1,4 %
8,2 %
0,8 %
1,7 %
1928
84,2 %
3,4 %
3,3 %
1,9 %
5,3 %
0,8 %
1,1 %
1938
78,6 %
3,1 %
5,2 %
2,4 %
9,0 %
0,8 %
0,9 %
1953
74,6 %
2,3 %
2,9 %
1,7 %
16,0 %
0,9 %
1,6 %
1963
65,4 %
3,5 %
5,1 %
1,8 %
20,9 %
1,2 %
2,1 %
1973
61,2 %
3,9 %
8,8 %
2,1 %
20,1 %
1,6 %
2,3 %
1980
57,8 %
5,0 %
9,1 %
2,3 %
21,1 %
2,2 %
2,5 %
    Tabelle 1: China: Absturz von 32,8 auf 2,3 Prozent ... aber die Aufholjagd hat seit 1953 begonnen! Quelle: Bairoch, Paul: »International Industrialization Levels from 1750 to 1980«, in: Journal of European Economics History 11 (1982), S. 269–334, zitiert nach: Huntington, Samuel: »Kampf der Kulturen«, S. 127.
    Tabelle 1 zeigt, dass China vor dem Zeitalter der Industrialisierung rund ein Drittel der weltweiten Güter hergestellt hat. Ein weiteres Viertel kam aus Indien und Pakistan. Übrigens ganz im Gegensatz zu Japan, das damals als geschlossene Volkswirtschaft von der Produktion her unbedeutend war. Nordamerika und die west- und mitteleuropäischen Staaten kamen noch nicht einmal auf ein Fünftel der weltweiten Produktion.
    Das änderte sich jedoch ab 1800 schlagartig: Durch den Beginn der

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