Mein auf ewig
zurückzuhalten, das ihm durch die Finger sickerte.
Er lag im Sterben.
Ashley fand, er müsse vor seinem Tod noch viel mehr leiden. Er hatte es verdient, sich vor Schmerzen krümmen und panische Angst ausstehen zu müssen.
Ashley beugte sich herab, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. Sie blickte in seine mitleidlosen Augen, dann ließ sie den Blick langsam zu seinen Händen wandern und wieder zurück zu seinen Augen. Er sollte verstehen, was sie mit ihm machen würde – was ihm nicht gelungen war, mit ihr zu machen.
Gary starrte sie angsterfüllt an, und das war das Befriedigendste, was Ashley je zu sehen bekommen hatte.
Diese Befriedigung konnte die Angst und die Schmerzen nicht aufwiegen, die so viele Frauen durch ihn hatten erleiden müssen, aber dennoch – sie fühlte sich gut an. Vermutlich machte sie das nicht gerade zu einem besseren Menschen, aber das war ihr egal.
Ashley zielte auf Garys Hand – was ganz einfach war, schließlich stand sie nur ein paar Schritte von diesem Dämon entfernt – und schoss.
Garys Hand verwandelte sich in eine unförmige Masse aus Blut und Knochen. Aus seiner Kehle drang ein gurgelnder Schmerzensschrei.
Mit dem angenehmen Gefühl, für ausgleichende Gerechtigkeit zu sorgen, zielte Ashley auf seine andere Hand.
Hinter Elises Rücken fiel ein Schuss. Gary schrie. Elise sprang entsetzt auf und drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um Ashley ein zweites Mal feuern zu sehen. Garys Hand explodierte in einer Blutfontäne. Die andere Hand war nur noch ein blutiger Klumpen.
Da er die Hände gegen die Brust gepresst hatte, hatten beide Kugeln nicht nur seine Hände durchschlagen, sondern waren auch in seinen Körper eingedrungen. Er wand sich und schnappte verzweifelt nach Luft, das Gesicht in Panik zu einer Fratze verzerrt.
Ashley schien das nicht zu bemerken. Sie ging wie in Trance durch die Küche, legte die Waffe neben dem Herd ab, nahm einen dampfenden Topf vom Herd und ging ganz gelassen zu Gary zurück.
Sie kippte den Topf und goss den Inhalt über Garys Bauch und Unterleib aus. Kochendes Wasser ergoss sich über ihn, zusammen mit ein paar glänzenden Metallteilen, die wie silberne Stacheln in seiner Haut stecken blieben. Gary stieß einen Schmerzensschrei aus. Sein Körper bäumte sich auf und blieb dann reglos liegen.
Ashley ließ den Topf auf ihn fallen und starrte auf ihn hinunter, ohne sich zu rühren.
Ihr Gesichtsausdruck blieb die ganze Zeit unverändert. Sie wirkte so ruhig und entspannt, als wäre sie gerade erst wach geworden, nur dass ihr jetzt ein nicht enden wollender Tränenstrom die Wangen hinabfloss und ihr T-Shirt nass machte.
Draußen waren Sirenen zu hören. Trents Augenlider hoben sich für einen kurzen Moment.
„Bist du in Sicherheit?“, fragte er.
„Ja. Wir sind alle in Sicherheit. Halte durch! Die Polizei ist gerade gekommen.“
Elise flitzte ständig zwischen Trents Krankenzimmer und Ashleys Haus hin und her. Am liebsten wäre ihr gewesen, sie hätte bei beiden gleichzeitig sein können. Immerhin bekam Trent jede Menge Besuch von seiner Familie. Ashley dagegen hatte nur Elise.
Seit man Trent die Kugel rausoperiert und seine Wunden behandelt hatte, war er erst einmal bei Bewusstsein gewesen, allerdings nur kurz und ohne ansprechbar zu sein. Der Arzt hatte ihr versichert, Trent würde wieder gesund werden; sein Körper brauchte einfach Zeit, um Infektionen abzuwehren und zu heilen.
Elise streichelte Trents Hand. Sie wollte, dass er sich beeilte. Sie musste sich unbedingt mit eigenen Augen überzeugen, dass es ihm so weit gut ging. Erst dann würde sie sich innerlich zurücklehnen können.
Die Tür zu Trents Zimmer ging auf, und seine Eltern kamen herein.
Elise hatte sie einmal kurz gesehen, aber noch keine Gelegenheit gehabt, mit ihnen zu sprechen. Sobald sie gewusst hatte, dass jemand bei Trent Wache hielt, war sie davongerast, um sich um Ashley zu kümmern.
Leann Brady sah so jung aus, dass sie auch Trents Schwester hätte sein können, obwohl die Sorge der letzten Tage ihre Spuren hinterlassen hatte. Ihr Haar, das nur an den Schläfen ein paar graue Strähnen aufwies, trug sie schulterlang. In ihren blauen Augen glänzten Tränen, und in der Faust hielt sie ein zerknülltes Taschentuch umklammert.
Trent kam nach seiner Mutter – dunkle Haare, blaue Augen –, die Statur hatte er jedoch eindeutig von seinem Vater.
Al Brady hatte den Arm um Leann gelegt und sie fest an sich gezogen. Er war groß und schlank, braun gebrannt
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