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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Geduldsspiel. Vorderrad-, Vierrad- und Allradantrieb erwiesen sich gleichermaßen als nutzlos und bereits nach kurzer Wegstrecke umklammerte Brody nervös das Lenkrad. Ein Großteil der Häuser, die sie passierten, lag glücklicherweise im Dunkeln. In den wenigen Straßenzügen, die noch mit Elektrizität versorgt wurden, brachen sich dieverschiedenen Lichtquellen grell auf der Eisdecke und blendeten Brody.
    Sie kamen nur im Schneckentempo voran. Jedes Mal, wenn der Wagen ins Schlingern geriet, wurde sich Brody unangenehm bewusst, welch kostbare Fracht auf seiner Rückbank schlummerte. Sandy verhielt sich still. Wahrscheinlich wollte sie vermeiden, ihn unnötig abzulenken. Als die Oak Street schließlich endlich hinter ihnen lag und sie auf das Schulgelände einbogen, atmeten Brody und seine Schwester erleichtert auf.
    „Soll ich Noah tragen?“, fragte er.
    „Nein, nimm lieber unsere Taschen. Dann müssen wir nur einmal gehen. Ich lasse Noah in seinem Kindersitz, damit er geschützt ist, falls ich auf dem Eis ausrutschen sollte.“
    „Wenn du hinfällst, musst du den Griff aber gut festhalten, denn sonst wird das die erste wilde Schlittenfahrt seines Lebens.“
    Sie erreichten ohne Zwischenfälle die Doppeltür, die als Eingang zur Notunterkunft ausgewiesen war. Brody stellte kurz das Gepäck ab, hielt Sandy die Tür auf und folgte ihr dann ins Gebäude. Drinnen war es so hell, dass er geblendet blinzelte.
    „Wir müssen uns anmelden, damit die Helfer überblicken können, wer sich hier aufhält“, erklärte Sandy. „Falls es in unserer Wohngegend Schwierigkeiten geben sollte, wissen die Behörden gleich, wo ich zu finden bin.“
    Er stellte die Taschen neben ihr ab. „Ich kümmere mich darum. Warte hier.“
    „Nein, halt“, rief sie ihm nach, doch er hatte sich schon nach der Helferin mit dem Klemmbrett umgedreht.
    Die Frau wandte sich ebenfalls nach ihm um.
    „Delaney?“
    Ihre Blicke trafen sich. Delaney stockte der Atem und das allgemeine Chaos in der Turnhalle trat plötzlich in den Hintergrund.
    Oh Gott, eingeschneit mit Brody Rollins – konnte es etwas noch Schlimmeres geben?
    In den Jahren seiner Abwesenheit hatte er sich verändert. Seine Kleidung wirkte edel und er überließ es offenbar heutzutage einem Friseur, sein dunkles Haar zu bändigen. Früher hatte seine Mutter ihm immer in der heimischen Küche die Haare geschnitten. Er war jetzt siebenundzwanzig Jahre alt und wirkte um einiges erwachsener und selbstbewusster als früher.
    Doch Delaney erkannte hinter der Fassade von Seriosität und Reife den ruppigen, wilden Jungen von früher wieder. Und, wie sollte es auch anders sein, auf einmal fühlte auch sie sich wieder wie das verliebte Mädchen von einst.
    Doch dieses Mädchen würde sich gefälligst zusammenreißen und sich nicht vor allen zum Narren machen.
    Delaney verschanzte sich hinter dem Clipboard, als wäre es ein Schild. „Hallo Brody, lange nicht gesehen“, begrüßte sie ihn und rang sich ein Lächeln ab.
    „Allerdings.“ Er erwiderte ihr Lächeln nicht, sondern starrte sie so intensiv an, als wolle er sich jeden Millimeter ihres Körpers einprägen. „Du siehst toll aus.“
    Soso, er mochte also gestresste Frauen mit windzerzaustem Pferdeschwanz und einem riesigen, frischen Kaffeefleck auf ihrem Lieblings-Red Sox-Sweatshirt? Wie erfreulich. „Danke, du siehst auch gut aus.“
    Oh Mist, das Sweatshirt! Delaney umklammerte das Clipboard fester und versuchte, damit das Baseballlogo auf dem Pullover zu verdecken, dessen Kragen und Bündchen schon auszufransen begannen, weil sie ihn so häufig trug. Vielleicht würde Brody ja nicht auffallen, dass der Sweater vor langer Zeit einmal ihm gehört hatte. Bei einem abendlichen Spaziergang am Strand hatte er ihr das Sweatshirt um die Schultern gelegt, damit sie nicht fror. Kurz danach war er verschwunden – und der Pullover lag noch in ihrem Trockner.
    Tagelang hatte sie in das Shirt geweint,bis sie schließlich beschloss, es noch einmal in die Waschmaschine zu stecken und es dann seiner Mutter zurückzugeben. Immerhin war es sein Lieblingspulli. Doch es blieb bei dem Vorsatz. Brody hatte ihr den Ehering, von dem sie immer geträumt hatte, den Gartenzaun, die zweieinhalb Kinder und den schwarzen Labrador weggenommen. Da konnte sie zumindest sein blödes Sweatshirt behalten.
    „Sandy meinte, ich soll dir mitteilen, dass wir hier sind.“
    Oh, seine Anwesenheit war ihr nur all zu bewusst. Ihr rasender Puls, das Kribbeln auf der Haut

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