Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook
machte er einen Trinkspruch auf Arabisch, leerte sein Glas und warf es in den offenen Kamin, wo es in tausend goldglitzernde Scherben zerbarst.
Die anderen Gäste taten es ihm gleich.
Auf Silbertabletts wurden neue Sektflöten gebracht, und bald sahen sich Caitlyn und Luke von Gratulanten umringt, die es kaum noch erwarten konnten, Raffis Frau kennenzulernen.
„Freut mich. Vielen Dank. Danke“, sagte Caitlyn, bis ihr vom vielen Händeschütteln die Finger wehtaten. Die Unterhaltung bestritt zum Glück überwiegend Luke, der die Menschen ja auch kannte.
„Ich war ganz überrascht, dass Raffi geheiratet hat.“
„Wie schön, dass Hassan Ihnen zu Ehren diese Party ausrichtet.“
„Wir haben schon gedacht, dass Raffi nie …“
„Er hat so viele schöne Frauen gekannt“, sagte ein Mann. „Aber Sie sind die Allerschönste.“
Caitlyn lächelte und wünschte inständig, er möge recht haben.
„Trotzdem“, sagte eine ältere Dame, „passen Sie auf ihn auf.“
Als all die Lords, Ladys, Film- und Geschäftsleute ihr Glück gewünscht hatten, ließ Luke sie mit Hassan allein, um ihr Essen vom Buffet zu holen. Aber eine sehr schlanke Dame mit roten Haaren, die zu einem Knoten hochgesteckt waren, entführte ihr Hassan.
„Nur einen Moment, meine Liebe“, entschuldigte sie sich bei Caitlyn. „Es dauert nicht lang.“
Im Gehen wandte Hassan sich um. „Ich kenne Marie. Es kann sich nur um irgendwelchen Klatsch handeln.“ Er zwinkerte belustigt.
Plötzlich allein gelassen, fühlte Caitlyn sich im ersten Moment etwas unbehaglich. Aber da sah sie, dass Nico und Regina Arm in Arm auf sie zukamen. Und Luke erschien mit zwei Tellern Sushi.
Sofort entspannte sie sich wieder. Regina hatte es geschafft, eine Prinzessin zu werden. Und sie kam mit ihrer schwierigen adeligen Schwiegermutter klar. Also gab es auch für sie selbst noch Hoffnung.
„Wo ist denn Daniel heute?“, erkundigte sich Regina.
„Zu Hause. Wir haben eine neue Nanny.“
Eine Zeit lang unterhielten sie sich amüsiert über die wechselnden Angewohnheiten ihrer Kinder.
Da betrat eine strahlend schöne Blondine in einem weißen Kleid den Raum.
Plötzliche Stille trat ein, und Caitlyn spürte, wie Luke an ihrer Seite förmlich erstarrte.
„Oh nein“, flüsterte Regina. „Teresa. Was macht die denn hier?“
Einen endlos langen Moment stand Teresa einfach nur da und starrte zu ihnen herüber. Knisternde Spannung lag in der Luft. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Teresas lavendelblaue Augen drückten tiefe Verzweiflung aus.
Caitlyn spürte Eifersucht, aber auch Mitleid, als Teresa einen zaghaften Schritt in ihre Richtung machte – um sich gleich darauf umzuwenden und fluchtartig zur Tür zurückzugehen. Sie hatte die Nerven verloren, kein Wunder.
„Entschuldigt mich“, flüsterte Luke und folgte ihr. Er holte sie ein und verließ gemeinsam mit ihr den Raum.
„Armes Ding“, sagte eine Frau zu ihrer Freundin. „Dabei weiß jeder, dass sie es ist, die er in Wahrheit liebt.“
Caitlyn verschlug es den Atem.
„Geheiratet hat er aber Caitlyn. Warum also glaubst du das?“
„Weil die beiden so ein reizendes Paar waren. Teresa ist so kultiviert. Sie stammt aus einer sehr vornehmen und angesehenen Familie. Er hat sogar ein Haus für sie gekauft.“
Caitlyn spürte, wie aller Mut sie verließ.
„Man soll nicht alles glauben, was so geschrieben wird.“
„Trotzdem … Was hat eine Pferdetrainerin aus Texas ihm schon zu bieten? Und dann ihre grässliche Aussprache! Hast du dich mal mit ihr unterhalten?“ Sie lachte.
Caitlyn hob das Kinn und versuchte, so zu tun, als hätte sie nichts gehört.
„Kümmere dich nicht um das, was die Leute so reden“, sagte Regina sanft. „Und auch nicht um Teresa. Sie will nur die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Vor allem natürlich Lukes. Manchmal ist es schwer, sich mit dem Ende einer Beziehung abzufinden.“
Caitlyn schwieg und nickte. Sie verstand Teresa nur allzu gut. Als sie selbst neunzehn gewesen war, hatte Luke sie auch verlassen …
Schon nach kurzer Zeit kam er wieder zurück – allein. Er wirkte blass und angespannt, suchte aber sofort Caitlyns Blick und Nähe.
„Tut mir leid“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Als er ihren Arm berührte, wich sie zurück.
„Schon gut“, sagte sie, aber das war eine glatte Lüge. Nichts war gut. Sie fühlte sich schrecklich verunsichert.
Er nahm ihre Hand und führte sie an die Lippen. „Ich glaube, sie ist dabei, unsere Ehe zu
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