Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook
verkauft. Da er damals kein Geld gehabt hatte, war die Wahl logischerweise nicht auf ihn gefallen.
Dass sie aber jetzt auch noch ihn für die Trennung verantwortlich machte, ärgerte ihn maßlos.
Verdammt, er hatte sie nicht verlassen! Und was meinte sie überhaupt damit, er habe ihre Eltern hintergangen? Ihre Mutter hatte ihn rausgeschmissen! Möglich sogar, dass Caitlyn sie darum gebeten hatte. Also hatte sie ihn im Stich gelassen – und nicht umgekehrt.
Inzwischen hatte er hart gearbeitet, Erfolg gehabt und es zu etwas gebracht. Aber das hatte nichts geändert, er hatte sie erneut verloren.
Vielleicht hatte sie recht, und ihre Ehe war tatsächlich ein Fehler.
Er setzte sich mit seinem Drink auf die Couch, und plötzlich kam ihm ein neuer Gedanke.
Bisher hatte er es vermieden, über damals zu sprechen, weil er es für sinnlos gehalten hatte, etwas zu bedauern, was sich ohnehin nicht mehr ändern ließ. Er hatte eine gut funktionierende Beziehung aufbauen und dabei ganz von vorn anfangen wollen. Nutzlose Streitereien über die Vorfälle der Vergangenheit hatte er vermeiden wollen.
Nur war es auf diese Weise nie zu einer ehrlichen Diskussion gekommen. Konnte das der Grund dafür sein, dass sie nicht den Mut fanden, sich gegenseitig zu vertrauen?
Vielleicht kam es auch gar nicht so sehr darauf an, was damals wirklich passiert war – sondern darauf, dass sie einander zuhörten und sich um Verständnis bemühten.
Im Bestreben, ihre gegenwärtige Situation in den Griff zu bekommen, hatte er völlig verkannt, wie wichtig es war, vergangene Verletzungen nicht einfach zu ignorieren.
Er hatte sein zweites Glas Gin Tonic fast ausgetrunken, als Hassan anrief und ihn zum Dinner einlud. Er nahm gern an, wies aber darauf hin, dass er kaum eine gute Gesellschaft abgeben würde.
„Du hattest völlig recht“, sagte Hassan, als Luke sich im Restaurant zu ihm an den Tisch setzte. „Du siehst gar nicht gut aus. Und du riechst nach Gin.“
„Danke für dein Mitgefühl!“
Hassan lachte und fragte fürsorglich: „Was willst du denn jetzt machen?“
„Caitlyn ist gegangen, weil ich sie nicht glücklich machen kann. Ich vermute, dass sie deshalb auch damals ihre Mutter gebeten hat, mich fortzuschicken. Und jetzt hat sie mich nur geheiratet, weil ich sie förmlich dazu gezwungen habe. Ich weiß nicht, was da helfen könnte. Du?“
„Liebst du sie?“
„Leider ja.“
„Hast du ihr das gesagt?“
„Nein.“
„Dann mach das! Unbedingt.“
„Sie ist ja nicht mehr da …“
„Na und? Schließlich leben wir nicht mehr im Mittelalter! Flieg zu ihr.“
„Welchen Sinn hätte das?“
„Was ist, wenn sie dich liebt?“
„Einmal, in Texas, hätte ich ihr fast meine Gefühle gestanden. Aber sie hat mich abblitzen lassen. Ich habe gehofft, sie würde ihre Meinung ändern. Aber leider vergebens.“
„Die Frage ist, warum sie gegangen ist. Ich glaube, es war alles etwas viel für sie. Versetz dich doch mal in ihre Lage: Du kommst zurück als reicher Mann. Sie hat Probleme, rechnet gar nicht mit dir. Du heiratest sie so schnell, dass sie nicht weiß, was sie davon halten soll. Deinen Lebensstil hier in London ist sie nicht gewohnt. In der Presse werdet du und Teresa als Traumpaar gehandelt. Du musst zugeben, dass Teresa sehr schön ist! Um mit ihr zu konkurrieren, muss eine Frau schon sehr selbstbewusst sein. Sogar manche deiner Freunde denken, dass du in Wahrheit Teresa vorziehst.“
„Aber das stimmt nicht! Sonst hätte ich doch sie geheiratet.“
Hassan nickte verständnisvoll. „Ich weiß das, aber weiß Caitlyn es auch? Gibt es noch andere Dinge, über die ihr nicht gesprochen habt? Wenn es um geschäftliche Angelegenheiten geht, gibst du doch auch nicht so leicht auf. Flieg zu ihr, und geh den Dingen auf den Grund. Seid offen und ehrlich zueinander. Du musst herausfinden, warum sie Robert Wakefield geheiratet hat. Und du musst ihr sagen, warum du damals gegangen bist.“
„Weil sie sich für Wakefield entschieden hat.“
„Habt ihr euch je darüber unterhalten?“, bohrte Hassan weiter nach. „Wenn ihr euch aussprecht, seid ihr frei für die Zukunft. Ansonsten holt euch die Vergangenheit immer wieder ein.“
Luke zögerte.
„Vergiss deinen Stolz, sonst verlierst du, was dir das Liebste auf der Welt ist. Sechs Jahre lang hat die Sehnsucht nach ihr dich vorwärtsgetrieben. Ich rate dir eindringlich: Spring über deinen Schatten, und flieg zu ihr. Geh auf sie zu. Mach den entscheidenden Schritt,
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