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Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt

Titel: Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Myron , Bret Witter
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(einem Hund aus der Fernsehwerbung). Es waren auch einige nicht besonders nett gemeinte Vorschläge dabei, wie »Flohsack«.
    Mit Abstand die meisten aber sprachen sich für »Dewey« aus. Offenbar hatten unsere fleißigeren Leser das Katerchen bereits ins Herz geschlossen und wollten nichts an ihm verändern, nicht einmal seinen Namen. Und ehrlich gesagt: Uns war das recht. Auch wir hatten begonnen, Dewey so zu lieben, wie er war.
    Dennoch kam uns der Name so noch nicht vollständig vor und wir überlegten uns einen Nachnamen. Mary Walk, die Kinderbibliothekarin, schlug Readmore (»Lies mehr«) vor. In einem Werbespot, der am Samstagvormittag zwischen den Zeichentrickfilmen gesendet wurde, rief ein Kater namens O.G. Readmore die Kinder auf: »Lest ein Buch und guckt euch die Filme in eurem Kopf an.«
    Ich nehme an, dass Mary den Namen daher hatte.
    Dewey Readmore.
    Das klang ja schon ganz gut, aber es fehlte noch etwas. Ich dachte mir den zweiten Nachnamen Books (»Bücher«) aus.
    Dewey Readmore Books.
    Sprach man den ganzen Namen aus, klang das wie die Frage: »Do we read more books?« (»Lesen wir mehr Bücher?«)
    Es war ja unser Ziel, mehr zu lesen und immer klüger zu werden.
    Dewey Readmore Books. Drei Namen für unseren majestätischen und schönen Kater. Wir hätten ihn eigentlich auch Sir Dewey Readmore Books nennen können, aber wir waren Bibliothekarinnen und legten nicht viel Wert auf Adelstitel und große Namen. Und Dewey eigentlich auch nicht. Er war vollkommen zufrieden, wenn wir ihn bei seinem ersten Namen riefen oder auch nur »Dew« zu ihm sagten.

5
Der Dewey-Tragegriff

    Katzen sind Gewohnheitstiere und deswegen dauerte es nicht lange, bis Dewey einen festen Tagesablauf hatte. Wenn ich morgens in die Bücherei kam, wartete er vorne an der Tür auf mich. Während ich meine Jacke und meine Tasche aufhängte, fraß er rasch ein paar Bissen von seinem Futter. Anschließend begleitete er mich auf meinem Rundgang durch die Bibliothek, bei dem wir nachsahen, ob alles an seinem Platz war.
    Nach diesem ersten Rundgang besuchte Dewey die Bibliothekarinnen. Wenn es einer mal nicht so gut ging, blieb er ein bisschen länger bei ihr. Er besaß ein erstaunliches Gespür dafür, wer ihn gerade brauchte und war stets bereit, demjenigen etwas mehr von seiner Zeit zu schenken.
    Doch um zwei Minuten vor neun ließ Dewey alles stehen und liegen und flitzte zur Eingangstür. Wenn wir um neun Uhr morgens öffneten, stand schon immer jemand vor der Tür, der beim Eintreten freundlich »Hallo Dewey, wie geht es dir denn heute?« sagte.
    Ich stellte mir vor, wie Dewey von seinem Aussichtsposten links neben der Tür Herzlich willkommen! antwortete und dann hinzufügte: Warum streichelst du mich nicht?
    Er hätte meist wohl keine Antwort darauf bekommen. Wer so früh in die Bibliothek ging, hatte meist einen wichtigen Grund dafür und deshalb keine Zeit, sich um eine Katze zu kümmern.
    Du willst mich nicht streicheln? Auch gut. Wo du herkommst – wo auch immer das sein mag – kommen auch noch genügend andere her, die Zeit für mich haben.
    Er brauchte nie lange, um einen Schoß zu finden. Und weil er zu diesem Zeitpunkt schon zwei Stunden auf den Beinen war, wurde es allmählich Zeit für sein Nickerchen. Dewey fühlte sich in der Bücherei so zu Hause, dass er keine Probleme damit hatte, »öffentlich« zu schlafen. Er konnte einfach überall einnicken.
    Sein liebster Ort für eine kleine Siesta war ein Schoß, aber wenn er mal keinen fand, nahm er auch mit einer Schachtel vorlieb. Die Karteikarten für die Bibliothek wurden in kleinen Schachteln geliefert, die etwa so groß waren wie Kartons für Babyschuhe. Dewey stopfte gerne alle vier Pfoten in solch eine Schachtel, setzte sich hinein und ließ den übrigen Körper über die Ränder der Schachtel hängen. Wenn er eine größere Schachtel fand, vergrub er darin auch seinen Kopf und den Schwanz, bis nur noch sein Hinterteil aus der Schachtel emporragte. Er sah dann aus wie ein Fell-Muffin.
    Einmal beobachtete ich ihn dabei, wie er sich in eine halb leere Schachtel mit Papiertaschentüchern zwängte. Zuerst steckte er seine Vorderpfoten in den Schlitz oben auf der Schachtel, dann trat er vorsichtig mit den Hinterbeinen hinein. Behutsam setzte er sich auf die Hinterpfoten und quetschte das Hinterteil durch den Schlitz. Dann beugte er die Vorderpfoten und arbeitete sich mit dem vorderen Teil des Körpers nach unten. Das Ganze dauerte fünf Minuten, aber dann waren nur

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