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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Wohin soll ich dich bringen?«
    »Zum bischöflichen Palast«, sagte sie. »Dort finde ich jemanden, der mich zu meiner Unterkunft begleitet.«
    Gut. Besser, er wusste nicht, wo sie wohnte. Nicht, dass er sie aufsuchen würde, aber ein weiser Mann mied die Versuchung, wenn es um Linnet ging.
    Er nahm einen Umweg zum Bischofspalast, um nicht wieder in die Menschenmenge zu geraten. Trotz des Gestanks des Flusses und der Stadt nahm er den herben Zitronenduft ihres Haars wahr. Die Erinnerung daran, wie er sein Gesicht in ihrem Haar vergraben hatte, traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube.
    Sobald er Linnet sicher im Innern der Palastmauern abgesetzt hatte, verließ er sie.
    Er ging sofort zum Bischof, der sein Angebot annahm, im Streit mit Gloucester zu vermitteln. Für den Rest des Tages war er viel zu sehr mit der Krise beschäftigt, um an seine Begegnung mit Linnet zu denken. Mit den anderen Gesandten ritt er achtmal über den Fluss und wieder zurück, um einen Kompromiss zu erwirken. Es war bereits spät in der Nacht, bevor die beiden sich befehdenden Mitglieder der königlichen Familie sich einigten.
    Erschöpft fiel Jamie ins Bett. Solange das Land am Rande eines Bürgerkriegs gestanden hatte, war es ihm gelungen, alle Gedanken an Linnet beiseitezuschieben. Doch kurz vor Sonnenaufgang wurde er von einem Traum von ihr gequält. Nicht diese ärgerliche, sentimentale Art von Traum, die er in der ersten Zeit nach seiner Abreise aus Paris so oft gehabt hatte. Nein, das hier war ein rauer, sinnlicher Traum, in dem sie sich auf ihm wand und seinen Namen stöhnte. Nach Luft schnappend wachte er auf.
    Er brauchte eine Frau. So viel stand fest.
    Doch zuerst rief die Pflicht. Der Herzog von Bedford hatte ihn mit zwei Aufträgen aus Frankreich nach Hause gesandt. Letzte Nacht hatte er den ersten davon erfüllt, indem er Bedford seinen Bericht über den Konflikt zwischen Gloucester und dem Bischof geschickt hatte.
    Heute Morgen musste er sich um seinen zweiten Auftrag kümmern: die junge verwitwete Königin während der Krise zu beschützen. Er schuldete diesen Dienst nicht nur Bedford, sondern auch seinem verstorbenen König. Doch vielleicht konnte er Pflicht und Spaß miteinander verbinden. Erfahrungsgemäß würde eine der Hofdamen mit Freuden für eine Weile das Bett mit ihm teilen.
    Gleich nach dem Frühstück brach er zu dem sechs Meilen entfernten Eltham auf. Kurz nachdem er im Palast angekommen war, wurde er zu den Privatgemächern der Königin gebracht. Als er eintrat, erhob sich Königin Katharina, eine zerbrechlich wirkende vierundzwanzigjährige Frau, um ihn zu begrüßen.
    »Königliche Hoheit«, sagte er und sank auf ein Knie.
    Als er aufsah, bemerkte er die aufflackernde Traurigkeit in ihren Augen und wusste, dass er sie an jenen schrecklichen Tag bei Vincennes vor den Toren von Paris erinnerte. Er war einer der Ritter gewesen, die den sterbenden König ins Schloss getragen hatten, wo die Königin ihn erwartet hatte.
    »Ich freue mich so sehr, dass Ihr gekommen seid, Sir James«, sagte sie und reichte ihm ihre Hand für einen Kuss. Sie sah an ihm vorbei und lächelte. »Und ich glaube, meine Freundin ebenfalls, n’est-ce pas?«
    Er drehte sich um, um dem Blick der Königin zu folgen.
    Linnet rauschte an ihm vorbei und nahm ihren Platz neben Königin Katharina ein. Mit ihrer eigensinnigen Miene und dem vorgereckten Kinn sah sie königlicher aus als Katharina. Und er kroch wieder einmal zu ihren Füßen herum.
    Als die Königin nickte, erhob er sich.
    »Meine Freundin sagt, Ihr wolltet ihr nicht erzählen, was Euch nach England zurückführt«, sagte die Königin kokett lächelnd. »Aber mir werdet Ihr es doch anvertrauen, oder?«
    »Ich komme im Auftrag des Herzogs von Bedford, der sich um Eurer Wohlergehen sorgt.« Er konnte ihr nichts von Bedfords anderem Auftrag für ihn erzählen.
    »Er war mir gegenüber immer sehr freundlich«, sagte die Königin mit sanfter Stimme. Sie musste nicht hinzufügen: im Gegensatz zu Gloucester.
    » Ich habe aber auch noch einen persönlichen Grund«, fügte Jamie zu seiner eigenen Überraschung hinzu. »Ich bin nach Hause gekommen, um zu heiraten.«
    Es war sehr befriedigend zu hören, wie Linnet nach Luft schnappte.
    Die Königin klatschte in die Hände. »Wie reizend!«
    »Ich habe so viele ermüdende Geschichten über meine Heldentaten zu erzählen«, sagte er, »dass ich mir allmählich eine Frau suchen muss.«
    Die Königin lachte, obwohl sie den Scherz nicht verstanden

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