Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
andauernden Auseinandersetzungen mit ihrem Mann erspart.
Im Laufe ihrer Beziehung hatten sie viel über Callies Kindheit geredet. Darüber, dass ihr Vater ihre Mutter verlassen hatte, als diese mit Josie schwanger gewesen war, und darüber, was das für die Familie bedeutet hatte. Ella Blume war zwar immer eine unabhängige Frau gewesen. Trotzdem hatte sie hart kämpfen müssen, um ihre drei Töchter alleine großzuziehen. Unentwegt hatte sie über ihren nichtsnutzigen Mann geschimpft und ihren Töchtern eingeredet, dass alle Männer schlecht seien.
Jack hatte sich sehr bemüht, ihre Mutter eines Besseren zu belehren. Gemeinsam hatten sie Ella beweisen wollen, dass eine Ehe auch funktionieren kann.
In mancher Hinsicht mochte ihre Mutter recht gehabt haben. Sicher verwechselten Männer Sex häufig mit Liebe, und vielleicht hatte Jack sich nur körperlich zu ihr hingezogen gefühlt. Andererseits hatte sie mit ihrer scheuen Art bestimmt auch seinen Beschützerinstinkt geweckt.
Mittlerweile brauchte sie keinen Beschützer mehr. Und vor allem brauchte sie keinen Mann, der nur wegen des Kindes zu ihr zurückkam. Auch wenn sie ihn immer noch liebte.
Lukes Fläschchen war leer, und Callie trug ihn in die Küche, um ihn zu wickeln. Währenddessen überlegte sie, wie sie Jack am besten loswerden konnte. Auf keinen Fall durfte er zu Isabel fahren. Doch wie sollte sie das verhindern?
Als sie Luke auf die Wickelauflage auf dem Küchentisch legte, sah sie kurz zu Jack hinüber. Erschrocken stellte sie fest, dass er sie mit diesem gewissen aufreizenden Blick musterte, wie er es früher oft getan hatte. Himmel, sie musste schnell was unternehmen.
Vielleicht sollte sie einen kleinen Streit vom Zaun brechen – allerdings, ohne Luke aufzuregen und ohne die Aufmerksamkeit der Kinder vor dem Fernseher auf sich zu ziehen. Doch der Fernseher lief gar nicht mehr, wie sie unerwartet feststellte. Stattdessen starrten R.J. und Angie die beiden Erwachsenen neugierig an. Anscheinend fanden sie das unterhaltsamer als den japanischen Cartoon.
Callie lächelte Angie an. „Josie hat Eis im Kühlschrank. Willst du eins haben?“ Ohne auf die Antwort zu warten, holte sie zwei Eis am Stiel aus dem Tiefkühlfach und lief damit ins Wohnzimmer. „Ihr könnt ruhig hier essen“, sagte sie zu den Kindern. „Und ihr könnt alles gucken, was ihr wollt.“
Sichtlich irritiert wandten die Kinder sich wieder dem Fernseher zu und wickelten das Eis aus dem Papier.
„Am besten gehst du jetzt“, erklärte Callie Jack. „Es gibt zu viele unschöne Erinnerungen, und es hat einfach keinen Zweck, dass …“
Mit einem Mal huschte ein entsetzter Ausdruck über Jacks Gesicht. Blitzschnell sauste er zum Küchentisch und konnte Luke gerade noch auffangen. „Man darf Babys in diesem Alter nicht unbeaufsichtigt lassen.“
Das wusste Callie natürlich auch, doch dieser Mann hatte sie vollkommen durcheinandergebracht. Sie zog ihren Sohn fertig an, setzte ihn auf den Küchenboden und reichte ihm sein Bilderbuch. Dafür interessierte sich der Kleine heute jedoch nicht sonderlich. Offenbar fand er es viel reizvoller, sich an Jacks Bein hochzuziehen. Da stand er nun, blickte stolz auf seine Mutter und machte: „Mam-mam.“
In ihrer Verzweiflung nahm Callie noch ein Eis aus dem Kühlschrank, zog das Papier ab und gab das Eis Luke. Der Kleine ließ sich auf den Po plumpsen, um das unbekannte Ding genauer zu untersuchen.
Während ihr Sohn seelenruhig die zerlaufende Masse auf Gesicht, Händen und Strampelanzug verteilte, wandte Callie sich wieder Jack zu und fuhr fort: „Ich wollte sagen, dass es keinen Zweck hat, noch weiter über uns zu reden.“
„Ich finde schon.“
Callie schüttelte den Kopf. „Im Moment sind wir alle mit dem Hochwasserschaden in Isabels Haus beschäftigt. Ich habe einfach nicht die Nerven für eine Auseinandersetzung mit dir. Bitte geh jetzt.“
„Ich will mich doch gar nicht mit dir streiten, Callie.“
„Glaub mir, wir würden uns streiten.“
Schief lächelte Jack sie an und zeigte dabei die Grübchen in seinen Wangen. „Bist du immer noch böse auf mich?“
Sie seufzte. Gerade jetzt war er ihr so nahe, und der warme Ausdruck in seinen Augen sandte wohlige Schauer durch ihren Körper – ihre Gefühle für diesen Mann überwältigten sie beinahe. Aber irgendwie spürte sie auch noch Wut in sich.
„Bleibst du eine Weile hier, oder musst du bald wieder nach Denver zurück?“, erkundigte er sich.
„Ich habe mir
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