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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Folge vor. Kameraleute stellten ihre Instrumente ein, Setmitarbeiter ordneten Requisiten und Geräte und alle wurden verfolgt von Assistenten mit Klemmbrettern, Taschenrechnern und Kaffeetassen, die so groß waren, das sie auch als Hüte hätten dienen könnten.
    An einer Wand stand das Catering bereit, ein breiter Klapptisch mit einer bunten Auswahl an Brötchen, Früchten, Aufschnitt und Snacks für die Besetzung und die Crew. Kleine Grüppchen hatten sich darum versammelt, schaufelten Essen auf ihre Teller und diskutierten Dreh- oder Gestaltungsentscheidungen. FF begann in Richtung des Tisches auszuscheren, als wäre dieser ein riesiger Elektromagnet und das Ferkel ein Hufeisen. Fisher drängte ihn davon weg, indem er ihn sanft mit den Fuß anstieß.
    »Nicht jetzt, Kleiner«, sagte er. »Ich besorg dir gleich was.«
    »Hier drüben ist der Arbeitstisch von Dr. Teuflisch«, fuhr Lucy Fir fort. »Ihr erkennt ihn bestimmt, wenn ihr die Sendung schon gesehen habt.« Der Labortisch war zwei Meter fünfzig breit und aus glänzendem Chrom, ausgestattet mit einer Vielzahl von Geräten, einschließlich zweier Waschbecken, verschiedener Halterungen, Schläuche und eingebauter Reagenzglasständer. Über dem Tisch hingen an beweglichen Metallarmen drei an die Decke montierte Mikroskope.
    Fisher schnappte nach Luft, als er die fabelhafte Ausrüstung bewunderte. Es ging nichts über den Anblick von glänzender Hightech-Ausstattung, um ihn zu beruhigen und an zu Hause zu erinnern.
    »Und dort drüben befindet sich Dr. Teuflischs persönlicher Bartästhetikautomat«, sagte Lucy Fis und zeigte auf einen kleinen Apparat in einer Halterung, aus der einige mehrgelenkige Arme sprossen.
    »Sein was ?«, fragte Ben Kraus, ein großer, spindeldürrer Junge mit Stachelfrisur.
    »Sein Bartschneideroboter«, stellte Lucy klar.
    Amanda schenkte der Führung kaum Aufmerksamkeit. Selbst Fisher fand es trotz seiner Begeisterung für Dr. Teuflisch und seine Sendung schwer, sich auf die Führung zu konzentrieren. Er hatte bloß ein paar Tage, um Zwo zu finden, und so leistungsstark sein Gehirn auch war, er hatte immer noch keine Ahnung, wie er das anstellen sollte.
    »Hey, könnte mir einer kurz mit dieser Tonangel helfen? Die Halterung ist locker.«
    Fisher drehte sich um.
    Ein Techniker mit kurz geschnittenem Haar stand hinter ihm und hielt eine lange schwarze Tonangel mit einem Schaumstoffoval an der Spitze des Mikrofons. Die Halterung des ausziehbaren Teils war kaputt.
    Fisher schaute sich die Tonangel kurz an.
    »Ich hab ’ne Idee«, sagte er dann.
    Der Mann nestelte genervt an der kaputten Halterung herum und bemühte sich, den ausziehbaren Griff daran zu hindern, sich immer wieder zu lösen. »Na, dann mach mal!«
    »Haben Sie ein Stück Stoff oder einen Lappen?«, fragte Fisher.
    Der Mann zog ein Taschentuch aus der Gesäßtasche und reichte es Fisher mit einer Hand.
    Fisher beugte sich hinunter und fing an, FF s Rücken mit dem Tuch abzureiben, woraufhin das Schweinchen prompt einschlummerte. Ein paar Augenblicke später waren die letzten Reste des superstarken Haargels abgegerubbelt, und Fisher wandte sich wieder der Tonangel zu, das klebrige Tuch in der Hand.
    Fisher schlang den Stoff um das ausziehbare Gelenk und wenig später war es damit versiegelt. Der Techniker testete es. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
    »Danke für die Hilfe!«, sagte er. »Ich kümmere mich hier um den Ton und alles, was sie mir sonst noch anhängen können. Ich heiße Henry.« Er streckte die Hand aus.
    »Fisher«, sagte Fisher, als Henry seine Hand schüttelte.
    »Es würde mich schon interessieren, was du da gerade genau gemacht hast. Aber ich muss mich leider wieder an die Arbeite machen. Danke noch mal!«

    Henry marschierte davon und Fisher lächelte ein wenig vor sich hin. Es war ein gutes Gefühl, für eine kleine Sache Anerkennung zu bekommen. Es war ein guter Mittelweg zwischen völlig ignoriert und als siegreicher Held gefeiert zu werden.
    Dann bemerkte er aus dem Augenwinkel einen großen Mann in einem dunklen Anzug, der ihn mit scharfem Blick beobachtete. Als Fisher zu ihm hinschauet, lächelte der Mann halbherzig und verzog sich in eine dunkle Ecke.
    Wahrscheinlich bloß ein hohes Tier von der Produktionsfirma .
    Wahrscheinlich .
    Plötzlich ertönte ein gewaltiges schepperndes Geräusch und vertrieb die Gedanken an den Mann im Anzug aus Fishers Kopf.
    »Hey!«, rief ein Mann. »Wer hat das Vieh hier reingelassen?«
    Oh nein.

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