Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc
Inhalt
1................................................................................................. 7
2............................................................................................... 19
3............................................................................................... 40
4............................................................................................... 50
5............................................................................................... 60
6............................................................................................... 87
7............................................................................................... 99
8............................................................................................. 116
9............................................................................................. 132
10........................................................................................... 148
11........................................................................................... 165
12........................................................................................... 177
13........................................................................................... 192
14........................................................................................... 216
15........................................................................................... 226
16........................................................................................... 239
17........................................................................................... 256
18........................................................................................... 278
19........................................................................................... 295
20........................................................................................... 311
21........................................................................................... 335
22........................................................................................... 354
Danksagung........................................................................... 365
6
1
Am Samstagmorgen erwachte ich blind und halbseitig gelähmt.
Ich bin schon oft blind gewesen und auch schon oft halbseitig gelähmt, aber in letzter Zeit bin ich öfter beides gleichzeitig, und das fängt allmählich an, mir Sorgen zu machen.
Ich lag auf der rechten Seite, das Gesicht halb im Kissen vergraben Alles, was ich bewegen konnte, waren mein Kopf, der linke Arm und ein paar Muskeln, die mir in dem Moment allesamt nichts nutzten. Ziemlich ärgerlich. Ich war versucht, einfach noch eine Weile zu dösen und zu hoffen, dass es sich von selber geben würde. Aber das würde es nicht, das wusste ich. Außerdem drückte meine Blase.
Also ruderte ich mit der linken Hand umher, wühlte hinter mir über Kissen und Matratze, bis ich das Bettgestell zu fassen bekam. Es ist alles andere als leicht, sich mit nur einem und zudem halb verrenkten Arm in eine neue Position zu ziehen, wenn man dreihundert Pfund schwer ist und starr wie eine Schaufensterpuppe, aber unmöglich ist es auch nicht, wenn es eben sein muss.
Ich zog mit aller Kraft, und kurz vor dem ersten
Muskelfaseriss kippte ich endlich und krachte mit dem linken Schulterblatt auf die Bettkante, was wehtat, aber gut war, denn es bedeutete, dass ich günstig zu liegen gekommen war, um mit der freien Hand unter das Bett zu fassen.
Dort bewahre ich seit Jahren einen unterarmlangen
Holzprügel auf, für Gelegenheiten wie diese. Bisher hatte es immer erstaunlich gut geholfen, mir einfach dieses zollstarke Vierkantholz mehrmals über den Schädel zu ziehen. Oder
damit auf widerspenstige Gliedmaßen einzudreschen. Das ist bei mir nicht anders als bei einem alten Getränkeautomaten: 7
Ab und zu braucht er ein paar kräftige Tritte, und schon läuft alles wieder wie eh und je.
Diesmal half es allerdings nicht. Ich hörte auf, mich zu verprügeln, ehe es Schlimmeres gab als blaue Flecken, und war immer noch gelähmt und blind.
Die Blindheit war besonders ärgerlich, weil es dafür keinen wirklichen Grund gab. Ich nehme an, dass es psychisch bedingt ist; jedenfalls, wenn mein künstliches Auge einen seiner Abstürze hat und plötzlich keine Signale mehr liefert, schließt sich ihm das andere bisweilen aus einer
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