Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
Vom Netzwerk:
ausleihen?«, fragte Fisher Trevor und zeigte auf die beiden Sachen. Trevor zuckte mit den Schultern und nickte. Geschickt wickelte Fisher FF in die Decke, sodass bloß noch ein kleines Stück von seinem Kopf herausschaute. Dann zwängte er FF das Gestell so auf den Kopf, dass die Ohren des Ferkels runtergedrückt wurden. FF wand sich und quiekend ein wenig aus Protest, aber schließlich gab er nach.
    » Voilà !«, sagte Fisher triumphierend. Amanda wich zurück. Veronica kicherte.
    Fisher war es gelungen, FF in ein sehr, sehr unansehnliches Baby zu verwandeln.
    Er nahm FF auf den Arm und schlenderte dann laut pfeifend und so lässig wie möglich durch die Hotellobby zurück.
    Ein älteres Paar kam auf Fisher zu und blickte hinunter auf das Baby.
    »Oh, na du?«, sagte die Frau und winkte dem schlafenden Schweinchen zu. »Ist das dein kleiner Bruder?«
    »Öh, ja, das ist er«, sagte Fisher. »Sein Name ist FF . Das ist die Abkürzung von … ähm … Frederick Fidelius.«
    »Das klingt aber vornehm«, sagte der Mann und rückte seine Brille zurecht. Die beiden beugten sich hinunter, um das Baby näher in Augenschein zu nehmen.

    »Himmel, der hat ja vielleicht … einen Charakterkopf. Findest du nicht, Liebling?«, sagte die Frau mit gezwungenem Lächeln.
    »Ja, stimmt«, sagte der Mann gepresst. »Sehr markant.« Er räusperte sich. »Also dann, schönen Tag noch.«
    »Ihnen auch«, sagte Fisher, als die beiden davoneilten. Dann stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Fisher fand den Rest der Klasse bereits in dem riesigen Restaurantbereich vor, setzte sich dazu und packte FF auf seinen Schoß. Die Decke schien eine beruhigende Wirkung auf ihn zu haben, und Fisher lauschte auf FF s Schnarchen, um sicherzugehen, dass das kleine Ferkel nicht unter dem Metallgestell erstickte.
    Veronica ließ sich neben ihn plumpsen.
    »Scheibenkleister. Die Exkursion hat gerade erst begonnen und schon wird die Sache verrückt«, sagte sie.
    »J…ja, verrückt … äh … ist das wirklich«, stammelte Fisher. Veronicas Ellenbogen berührte seinen, und sein Mund fühlte sich plötzlich ganz taub an, wie nach der Spritze beim Zahnarzt. Er zeigte auf das schlafende Schwein auf seinem Schoß. »Er ist auf jeden Fall … total … er macht immer Probleme.«
    »Zumindest ist er niedlich«, sagte Veronica und blickte lächelnd auf das Bündel auf Fishers Schoß hinunter. »Also … hast du wirklich ein Bewerbungsvideo an das Studio geschickt?«
    »Ich … ja, hab ich«, antwortete Fisher. Diese weitere Lüge traf ihn wie ein Schlag mitten auf die Brust. Immer noch mehr Lügen. Zwo hatte etwas Tolles gemacht, etwas, das Veronica aufregend fand. Etwas, das er selbst nie hätte tun können.
    Er hatte den Klon geschaffen, damit sein Doppelgänger so tun konnte, als sei er Fisher. Jetzt merkte Fisher, dass man sich bloß für ihn interessierte, wenn er sich als Zwo ausgab.
    Veronicas Augen leuchteten; er musste dafür sorgen, dass sie weiter so strahlte, selbst wenn das hieß, dass er Zwo zu seinem eigenen persönlichen Vorteil ausnutzte. »Es war … ziemlich spontan. Ich weiß auch noch nicht, ob ich diese Hollywoodsache wirklich ernsthaft verfolgen werde, aber ich will mir die Option offenhalten.«
    »Das ist doch super«, sagte Veronica. »Ich muss … oh, warte mal ’ne Sekunde.«
    Sie fuhr herum zu einem der vielen Fernsehbildschirme, auf dem gerade das neueste Musikvideo von Kasper Keels Hit Gift-Wrapped Heart, Please Don’t Tear the Paper – Mein Herz als Geschenk, bitte zerreiß das Papier nicht – anfing. Fisher versank noch ein wenig tiefer auf seinem Stuhl.
    Fisher machte sich derweil über einen Berg Riesen-Sternpommes her, da streifte etwas seinen Finger. Er dachte erst, dass es eine Serviette war, die fälschlicherweise auf den Teller gelegt worden war, aber als er ein paar Pommes beiseiteschob, stellte er fest, dass es sich um eine Nachricht handelte. Mit viel Mühe unterdrückte Fisher seine instinktive Reaktion und aß im Autopilotmodus weiter, aber da hatte sich die kurze Nachricht bereits in seinen Kopf eingebrannt.

ACHTES KAPITEL
    So belesen und der Wissenschaft zugetan man auch sein mag, wenn einem klar wird, dass man gejagt wird, regt sich einfach nur noch der pure Überlebenswille. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man deshalb schneller rennen kann.
    Fisher Bas, Persönliche Aufzeichnungen
    Bam. Bam. Bam. BAM . BAM .
    Amanda öffnete ihre Hotelzimmertür, an die Fisher panisch gehämmert

Weitere Kostenlose Bücher