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Mein Traum wohnt nebenan

Mein Traum wohnt nebenan

Titel: Mein Traum wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lief, war das nicht sein Problem.
    Er würde sich keine Sorgen um sie machen.
    Nach ein paar Schritten machte er mit einem leisen Fluch kehrt. Er würde sicherstellen, dass sie heil nach Hause kam, das war alles. Danach war er nicht mehr für sie verantwortlich und würde sie vergessen.
    Er war noch einen halben Block von ihr entfernt, als es passierte. Ein Mann huschte aus dem Schatten und packte Cybil. Sie stieß einen schrillen Schrei aus, während sie mit ihm kämpfte. Preston ließ den Saxofonkoffer fallen und raste mit geballten Fäusten los.
    Und dann blieb er verblüfft stehen, als Cybil sich nicht nur von dem Angreifer losriss, sondern dem Kerl auch noch einen Kniestoß verpasste und ihn dann, als er einknickte, mit einem perfekten Aufwärtshaken bewusstlos schlug.
    „Ich habe nur zehn Dollar bei mir. Zehn lausige Dollar, du Mistkerl!“ schrie sie, während Preston zu ihr eilte. „Wenn du Geld brauchst, warum fragst du nicht einfach?“
    „Sind Sie verletzt?“
    „Ja, verdammt. Und das ist Ihre Schuld. Wenn ich nicht so wütend auf Sie gewesen wäre, hätte ich nicht so hart zugeschlagen.“
    Sie rieb sich die Knöchel der rechten Hand. Preston ergriff ihr Handgelenk. „Lassen Sie sehen. Bewegen Sie die Finger.“
    „Lassen Sie mich in Ruhe.“
    „Kommen Sie, bewegen Sie die Finger.“
    „Heh!“ rief eine Frau, die sich auf der anderen Straßenseite aus einem Fenster beugte. „Soll ich die Polizei rufen?“
    „Ja“, antwortete Cybil, während sie die Finger bewegte und Preston die Knöchel abtastete. „Ja, bitte. Danke.“
    „Sie sind ein höflicher Mensch, was?“ murmelte Preston. „Nichts gebrochen, aber Sie sollten es trotzdem röntgen lassen.“
    „Vielen Dank, Doktor.“ Sie entriss ihm ihre Finger, hob das Kinn und machte mit der unverletzten Hand eine Geste, die Preston geradezu königlich erschien. „Sie können gehen. Es ist alles in Ordnung.“
    Der Mann, der auf dem Bürgersteig lag, bewegte sich stöhnend, und Preston setzte einen Fuß auf seinen Hals. „Ich glaube, ich bleibe noch eine Weile. Warum holen Sie mir nicht mein Saxofon? Ich habe es fallen gelassen, weil ich dachte, ich musste Rotkäppchen vor dem bösen Wolf retten.“
    Cybil zögerte kurz, dann kam sie der Bitte nach.
    „Danke“, sagte sie, als sie ihm den Koffer gab.
    „Wofür?“
    „Dafür, dass Sie das gedacht haben.“
    „Vergessen Sie’s.“ Preston erhöhte den Druck, als der Mann auf dem Boden zu fluchen begann.
    Zehn Minuten später hielt der Streifenwagen neben ihnen. Cybil machte ihre Aussage, und Preston wollte gerade unauffällig verschwinden, als einer der Polizisten sich zu ihm umdrehte.
    „Haben Sie gesehen, was passiert ist?“
    Preston seufzte. „Ja.“
    Es war fast zwei Uhr morgens, als Preston mit Cybil die Treppe zu ihren Wohnungen hinaufstieg. Außer einem beginnenden Kopfschmerz hatte er auch noch den üblen Nachgeschmack des Kaffees aus dem Polizeirevier auf der Zunge.
    „Irgendwie war das doch aufregend, nicht? War das nicht nett von dem Beamten, mir alles zu zeigen? Die Verhörzimmer sehen genauso aus, wie ich sie mir vorgestellt habe. Dunkel und unheimlich.“
    Er war sicher, dass sie der einzige Mensch auf der Welt war, der es interessant fand, auf der Straße überfallen zu werden.
    „Ich bin richtig aufgedreht“, verkündete sie. „Sie nicht auch? Möchten Sie ein paar Kekse? Ich habe noch ganz viele.“
    Am liebsten hätte er sie einfach ignoriert, während er die Schlüssel aus seiner Tasche zog. Doch sein Magen erinnerte ihn daran, dass er seit acht Stunden nichts mehr gegessen hatte. Und ihre Kekse waren nun einmal ein kleines Wunder.
    „Vielleicht.“
    „Toll.“ Sie schloss ihre Tür auf, ließ sie offen, streifte ihre Schuhe ab und ging in die Küche. „Kommen Sie herein“, rief sie. „Ich tue sie Ihnen auf einen Teller, damit Sie sie mit nehmen können, aber Sie brauchen nicht auf dem Hausflur zu warten.“
    Er folgte ihr, ohne die Tür zu schließen, und sah sich in ihrer Wohnung um. Hell und fröhlich eingerichtet, mit ein paar wenigen edlen Dingen, die elegante Akzente setzten. Während er umherging und sie die Kekse aus einem Behälter nahm, der wie eine Kuh geformt war, versuchte er, nicht auf ihr Dauergeplauder zu hören.
    „Sie reden zu viel.“
    „Ich weiß.“ Sie tastete nach ihren Zöpfen. „Vor allem wenn ich nervös oder aufgedreht bin.“
    „Sie sind das nicht immer?“
    „Meistens.“
    Ihm fielen einige Fotos, mehrere Ohrringe, ein Schuh,

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