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Mein Tutor

Mein Tutor

Titel: Mein Tutor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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erklärt, warum ich mich so gern mit Relikten aus längst vergangener Zeit umgab. Man kann auch weitergehen, wenn man zurückblickt. Man kann Secondhandkleidung tragen, aber nach vorn sehen. Ich konnte erkennen, wie der nächste Schritt aussah und was mich erwartete.
    Killian konnte es ebenfalls sehen.
    Dann war er über mir. Er streichelte meinen Hintern und meine Oberschenkel mit einem Lederriemen. Einem Gürtel ohne Schnalle. Leise flüsterte er mir ins Ohr: »Brauchst du ein Safeword?«
    Nein. Kein Safeword. Denn ich war dabei, der Sicherheit den Rücken zu zeigen. Allem, was antiseptisch war und nach Mundwasser roch. Ich atmete tief den Geruch alter Öldosen ein, von Fett, Werkzeug und Autoteilen. Ich fühlte mich so, wie ich es immer tue, wenn ich ein zurückgelassenes Stück in einem Gebrauchtwarenladen oder bei einem Garagenverkauf finde. Wenn ich diesen weggeworfenen Pulli, das Werkzeug oder das Spielzeug in den Händen halte und denke: »Für dich werde ich ein neues Zuhause finden.«
    Sein Mund an meinem Hals, sein Atem an meinem Ohr. »Gib mir ein Safeword, Fiona, damit ich weiß, wann ich aufhören muss.«
    Aber ich wollte nicht. Ich konnte nicht. Ich schüttelte den Kopf. »Du wirst es wissen«, sagte ich, weil ich daran denken musste, wie er mich in dem Laden durchschaut und mich anstelle des Sofas beäugt hatte. Wie er es im Rose Bowl erkannt hatte, als er die schweren Silberketten befingert und sich vorgestellt hatte, sie um meine Handgelenke zu legen. Wie ich gewusst hatte, dass der Ledergürtel für meinen Hintern gedacht war.
    Er kämpfte nicht mit mir. Er stritt nicht mit mir. Er ging einfach einen Schritt zurück, holte aus, und der Schmerz durchströmte mich, doch nur einen Herzschlag später kühlte mich die Erregung wieder ab. Ohne ein Wort zu sagen, schlug er ein zweites Mal zu. Dann ein drittes, ein viertes Mal. Ich drückte die Oberschenkel zusammen und spürte, wie sich die Feuchtigkeit auf meinen Schamlippen sammelte. So heiß war ich seit Jahren nicht mehr gewesen, vielleicht sogar noch nie. Ich wollte, dass er mich weiter schlug, dass er mich verprügelte.
    »Du nimmst es hin«, stellte er fest, und ich merkte, dass er meine Haltung bewunderte. Obwohl ich sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste ich, was er dachte. Dass es ihm gefiel, wie ich den Rücken gerade hielt, dass ich nicht zusammenzuckte, dass ich den Schmerz in mir aufnahm, anstatt mich von ihm bezwingen zu lassen. Ich ließ mich von dem Schmerz verwandeln, mir von ihm die äußeren Schichten fortreißen. Jetzt kam zum Vorschein, wer ich in meinem Inneren wirklich war.
    Ich dachte daran, wie das Messing-Kopfbrett bei der Auktion ausgesehen hatte, und mir wurde klar, dass dieser Mann das Metall bearbeitet, er die Grobheit wegpoliert, die darunterliegende Schönheit erkannt und das Glänzen des reinen Metalls an die Oberfläche gebracht hatte.
    »Tu das mit mir«, wollte ich ihn anflehen, aber das musste ich gar nicht tun. Ich musste diese Worte gar nicht erst aussprechen.
    Er schlug wieder und wieder zu. Ich spürte, wie meine Zähne beinahe durch die dünne Haut meiner Unterlippe bissen, aber ich schrie nicht auf.
    Seine Hand glitt zwischen meine Beine. Er berührte die Feuchtigkeit, die dort wartete. Dann drückte er sich gegen mich, sodass ich spüren konnte, wie hart er war, selbst durch seine Jeans hindurch. So konnte ich erkennen, dass wir ein Paar waren, dass wir zusammenpassten, dass wir keine nicht kombinierbaren Kerzenleuchter waren wie Todd und ich – der eine alt und angelaufen, der andere neu und aus dem Supermarkt. Sondern zwei, die sich glichen. So etwas war in der Welt der Flohmärkte und Garagenverkäufe nur schwer zu finden, in der alles getrennt worden war, in der die Gegenstände angeschlagen und schlecht mit dem falschen Kleber repariert worden waren. Killian und ich waren gleich.
    Er entfernte sich wieder von mir. Er war noch nicht fertig.
    Der Gürtel schlug noch drei Mal fest gegen meinen Hintern, und jetzt zuckten meine Handgelenke in den Ketten, ich hörte die Musik von Metall, das gegen Metall schlägt, und war mir bewusst, dass Killian meine Bewegungen nicht störten. Er schien davon nur noch weiter angestachelt zu werden, da er jetzt immer fester und schneller zuschlug. Ich schloss die Augen. Ich senkte den Kopf. Ich würde am nächsten Tag Spuren aufweisen. Ich würde Wunden haben. Doch das war mir egal. Es gab keine Vergangenheit. Keine zukünftigen Sorgen.
    Ich war wieder zu Hause. Erneut zu

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