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Mein Tutor

Mein Tutor

Titel: Mein Tutor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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Baron seufzte, und ich hörte das Ploppen eines Korkens. »Was ist denn passiert, dass Sie sich die ganze Nacht die Augen ausweinen? Was hat Ihnen dieser Guy angetan?«
    Draußen regnete es, wie fast immer in Oxford. Hier drinnen war es schön warm. Ich konnte Rauch, Lavendel und Möbelpolitur riechen. Und dunkelroten Wein. Baron hielt mir ein zerbrechliches Kristallglas hin und drückte es mir dann in die Hand. Eigentlich trank ich ja lieber Bier, aber ich wollte ihn auch nicht abweisen und nahm einen großen Schluck. Der Rotwein stieg mir direkt in den Kopf.
    »Er hat mir nichts angetan. Das ist ja das Problem«, wimmerte ich. »Er hat es mit Ingrid Smorgsen gemacht.«
    Barons Augenbrauen schossen nach oben, und er setzte sich ans andere Sofaende. Ich sah ihm erneut in die Augen. Und jetzt blickte ich auch seinen Mund an, aus dem eine weitere Rauchwolke drang. Er hatte eine sinnliche Unterlippe, die voll und vom Wein gerötet war. Und sehr weiße Zähne.
    »Er hat sie gefickt?«
    »Nicht nur er. Rob ist auch dabei gewesen.« Ich drückte die Oberschenkel zusammen, als ich mich an das erinnerte, was ich gesehen hatte. Die drei Körper, ein Wirrwarr aus nackten Gliedmaßen, die wild über den Boden zuckten. Brüste. Schwänze. Ärsche. Ingrids Mund, der sich weit öffnete, ihre Zunge und ihren langen Hals. Großer Gott, was für ein Schock. Und der Schreck und das Aufflackern von Erregung, als ich sie durch Guys ebenerdiges Fenster beobachtete. Ein ähnliches Gefühl wallte auch jetzt in mir auf, nur war es deutlich stärker, da Baron mich beobachtete. »Sie haben sie beide genommen.«
    »Armes Mädchen.« Baron hielt inne und setzte sich dann neben mich, aber nicht zu nahe. »Was hast du gesehen, bella donna? «
    Er legte einen Arm hinter mich auf die Rückenlehne des Sofas.
    »Guy war hinter ihr und hielt sie fest. Ihr Hintern war in seinen Händen ganz gequetscht und gerötet, das muss wirklich wehgetan haben.« Mir wurde ein bisschen übel. »Himmel, mir wird ganz schlecht – sein Schwanz stieß in sie hinein, sein Hintern ruckte immer wieder vor und zurück. Er hat sie wie ein Hund genommen.«
    »Und Rob? Was hat er getan?«
    Im Raum war es totenstill. Die Uhr tickte auf dem Kaminsims. Ticktack, ticktack. Eine Seite meines Essays rutschte durch das Gitter im Kamin nach unten.
    »Das kann ich meinen Freunden nicht erzählen. Die würden mich entweder auslachen oder sich ekeln. Aber ich muss mit irgendjemandem darüber reden.«
    »Natürlich musst du das. Ich bin ein erwachsener Mann, Bella. Ich kann Geheimnisse für mich behalten.« Er lachte leise. Dieses wunderbare, tiefe, heiße Lachen hatte ich noch nie zuvor gehört. »Ich habe selbst einige Skandale vertuscht, musst du wissen.«
    Ich sah seine Knie an, die er übereinandergeschlagen hatte, seine Hand, die auf dem Sofa neben mir lag und den Wein in dem lächerlich kleinen Glas hin und her schwenkte. Dann lehnte ich mich zurück und schloss die Augen.
    »Mir wird noch immer schlecht bei dem Gedanken daran. Aber Rob stand vor ihr, hielt seinen Schwanz in der einen Hand und hatte mit der anderen ihr Haar gepackt. Er stopfte ihn ihr in den Mund. Sie saugte daran, sah aus, als würde sie gleich hineinbeißen, und ihr Kopf ruckte immer nach vorn, wenn Guy sie von hinten bestieg, und dann leckte sie an Robs Schwanz wie an einem Lolli. Sie hatte die Augen geschlossen und schien es wirklich zu genießen, obwohl Guy sie von hinten bearbeitete und sich die Knie am Boden aufscheuerte. Ich sehe immer noch, wie sich sein Hintern vor und zurück bewegt und er sie wie ein Tier aus dem Zoo fickt … Er ist mein Freund, Himmel noch mal!«
    Ich kam taumelnd auf die Beine und musste mich nach vorn beugen, weil mir kotzübel war. Dann gaben meine Knie nach. Barons Hand legte sich um mein Handgelenk, und er zog mich sanft zurück aufs Sofa.
    »Jetzt nicht mehr.«
    Ich lehnte mich gegen seine Tweedjacke, und auf einmal war ich in seinen Armen. Ich zitterte, als wäre ich krank. Er zog mich näher an sich heran. Mein Kopf rieb an seinem Kinn. Ich konnte die dunklen Bartstoppeln auf seiner Haut erkennen, und der Geruch von Rasierwasser mit Zitrusduft stieg mir in die Nase.
    »Die Jungs haben sich über ihren Kopf hinweg angelacht, als wäre sie nichts als ein Stück Fleisch. Denken Sie, dass sie über mich auch so lachen? Ich hätte einfach weggehen sollen, nicht wahr? Aber ich blieb wie angewurzelt stehen, und meine Beine wollten sich nicht bewegen. Die Art, wie sie es taten, wie

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