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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gesicht zu einer drohenden Fratze verzogen.
    Niemand ließ sich davon beeindrucken.
    »Sparen Sie sich die Heldentaten.« Del kam einen Schritt näher. Jetzt hatten sie den Kerl genau da, wo sie ihn haben wollten – im Achteck umstellt. Sie hatten es darauf angelegt, ihn lebend in ihre Gewalt zu bekommen, damit sie ihn über seinen Herrn befragen konnten. Davon abgesehen war keiner von ihnen besonders versessen darauf, buchstäblich auf den Stufen eines Altars Blut zu vergießen.
    Allerdings bezweifelte Del, dass Larkins ähnliche Skrupel hatte.
    Der Schurke hatte eine Hand auf den Altartisch gelegt und beobachtete Del mit vorgerecktem Kopf. Vielleicht wollte er auf den Altar hinaufspringen. Von oben hatte er einen gewissen Vorteil, trotzdem konnte – und würde – er ihnen nicht entkommen.
    Um das Spielchen zu beenden, ehe Larkins ihr Zögern bemerkte, nahm Del den Degen in die linke Hand, damit er mit der rechten die Pistole ziehen und den Kerl zum Aufgeben bewegen konnte.

    Doch Larkins bemerkte das Manöver und versuchte verzweifelt, daraus Kapital zu schlagen. Er hob das Messer und stieß einen gellenden Schrei aus …
    »Lieber Gott! Was ist denn hier los?«
    Alle zuckten zusammen. Dann drehten sie sich wie ein Mann in dieselbe Richtung.
    Zwei ältere Damen waren hinter Devil und Richard aufgetaucht. Jede von ihnen hielt eine riesige Vase mit Blumen im Arm.
    In ihrer Mitte, einen Schritt hinter ihnen, stand ein Priester, der Pfarrer. Auch er war wie vom Donner gerührt und starrte kurzsichtig zwinkernd auf den Altar.
    Die Tür in seinem Rücken, durch die das Trio gekommen war, stand offen.
    »Gütiger Himmel! Ist das ein Messer?«
    Dann ging alles blitzschnell, obwohl es vor Dels Augen wie in Zeitlupe ablief.
    Zusammen mit allen anderen hatte auch Larkins sich zu den Überraschungsgästen umgedreht und die offene Tür bemerkt.
    Aus den Augenwinkeln sah Del, dass er in Bewegung kam, und wusste sofort, was der Schurke vorhatte. Mit einem leisen Fluch ließ er die Pistole stecken, nahm das Schwert in die rechte Hand und lief los.
    In dem Augenblick riss Larkins den Arm hoch, hob das Messer über den Kopf, schüttelte es laut schreiend – und griff an.
    Devil und Richard blieb keine Wahl. Sie drehten sich um, warfen sich in einem Chaos aus Wasser, Blumen, Vasen und ohrenbetäubenden Schreien die beiden Damen über die
Schultern und brachten sie an der offenen Tür vorbei hinten im Gang in Sicherheit.
    Gyles, der nun freie Bahn hatte, sprang vor, zog den Pfarrer beiseite und ließ den Rundumschlag, mit dem Larkins sich den Weg freischlagen wollte, funkensprühend an seinem Degen abgleiten.
    Dann war Larkins durch, vorbei, und rannte zu der offenen Tür.
    Del war ihm auf den Fersen, aber zu weit weg. Larkins stürzte durch die Tür und schlug sie hinter sich zu.
    Sekunden bevor Dels Schulter gegen das Türblatt knallte, hörte er, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
    Die Tür war wie die Kathedrale – massiv. Und sie wurde von schweren Eisenangeln gehalten.
    Trotzdem versuchte Del zusammen mit Gabriel sie mit der Schulter einzurammen, doch das Blatt vibrierte nicht einmal.
    »Warten Sie, warten Sie doch! Ich habe einen Schlüssel.« Der Pfarrer, der sein Zittern nicht verbergen konnte, kam herbeigeeilt und zog einen großen Schlüsselring unter seiner Robe hervor. Mindestens zwanzig Schlüssel hingen daran.
    »Tja … welcher war das noch?«
    Klirrend stießen die Schlüssel aneinander, als er sie durchging.
    Del trat von einem Fuß auf den andern und sah sich nach dem Rest der Truppe um.
    »Geht raus und passt auf.« Aus Angst vor Entdeckung hatten sie es nicht gewagt, außerhalb der Kathedrale einen Mann zu postieren.

    Eilig nahmen Gervase, Vane, Lucifer und Demon den Weg durch das Achteck und das Kirchenschiff, der am schnellsten aus diesem Teil der Kathedrale herausführte.
    Devil kam zurück, das gezogene Schwert in der Hand.
    »Hat der Raum eine Außentür, Herr Pfarrer?«
    Der Pfarrer schaute blinzelnd auf, dann lächelte er.
    »Ach du meine Güte, St. Ives, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte Devil ungerührt, »ist da drin eine Außentür?«
    Der Pfarrer starrte auf die Tür vor seiner Nase.
    »Ja, natürlich, so sind wir ja hereingekommen.«
    Irgendjemand fluchte unterdrückt. Richard und Gabriel liefen sofort hinter den anderen her.
    Der Pfarrer sah ihnen nach.
    »Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen – ich habe hinter uns abgeschlossen. Ich konnte zwar nicht ahnen, dass Sie einen

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