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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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prostete Deliah mit ihrer Teetasse zu.
    »Das Leben mit einem starken, dominanten, besitzergreifenden – und fürsorglichen – Mann ist nicht ganz leicht«, fügte Flick hinzu.
    »Leider kann man ihnen das Überbehütende nicht abgewöhnen. Bei dieser Sorte Mann ist es einfach ein Teil des Charakters.«
    »Exakt.« Das Kinn in eine Hand gestützt nickte Alathea beifällig.
    »Wenn wir sie genauso haben wollen, wie sie sind – und das wollen wir –, müssen wir uns mit ihrem Übereifer abfinden.«
    »Insbesondere«, sagte Catriona, »wenn man bedenkt, dass ihre Fürsorglichkeit, auch in der manchmal extremen Form, eins zu eins spiegelt, wie wichtig wir ihnen sind.« Sie lächelte Deliah zu.
    »In der Hinsicht sind sie ganz einfach und direkt.«
    »Aber …«, entschlossen setzte Honoria ihre Teetasse ab,
»das heißt nicht, dass sie zu extremen Mitteln greifen dürfen, ohne uns entsprechend zu entschädigen.« Sie sah Deliah in die Augen.
    »Im Laufe der Jahre haben wir dazugelernt. Del wird sich verpflichtet fühlen, seine Schandtat wiedergutzumachen – und wenn Sie es klug anstellen, können Sie das ein paar Tage ausnutzen.«
    »Sie müssen ihn für seine Unverschämtheit bezahlen lassen«, erklärte Flick.
    »Einmal habe ich es geschafft, dass Demon mich zu einem Pferdemarkt mitgenommen hat, den ich sonst bestimmt nicht zu sehen bekommen hätte.«
    Alathea nickte.
    »Mir ist es nach so einem Anfall von Beschützerwahn gelungen, Gabriel auf mehrere Bälle zu schleppen.«
    Catriona lächelte gelassen.
    »Und dann wäre da noch ein anderer, ganz persönlicher Vorteil.«
    In froher Erinnerung und anscheinend ebenso froher Erwartung grinsten die Damen in sich hinein.
    Deliah blinzelte und stellte sich vor …
    »Ach so.«
    »Ja, so ist das.« Honoria faltete ihre Serviette und legte sie neben ihren Teller.
    »Und außerdem sind sie alle zusammen.«
    »Wenn einer oder zwei sich allein mit einer unbekannten Zahl von Gegnern anlegen wollten«, sagte Phyllida zu Deliah, »wären wir unruhiger.«
    »Aber in diesem Fall«, bemerkte Honoria, »brauchen wir uns eigentlich keine Sorgen zu machen – sie sind in guten
Händen, auch ohne dass wir auf sie aufpassen. Doch obwohl ich zugebe, dass unsere Anwesenheit in der Nähe der Kathedrale sie zu sehr von der Schwarzen Kobra abgelenkt hätte – wobei wir auch nicht vergessen wollen, dass sie in erster Linie Sangay beschützen sollen – spricht nichts dagegen, zu ihnen zu stoßen, sobald das Schlimmste vorüber ist.«
    »Was«, warf Patience ein, »nach meiner Rechnung bedeutet, dass wir uns so bald wie möglich auf den Weg machen sollten.«
    »Ganz meine Meinung.« Flick schaute in die Runde.
    »Also – wie viele Pferde und wie viele Kutschen?«
     
    Del hockte auf dem Boden eines Chorgestühls am Rande des berühmten Oktogons in der Kathedrale von Ely und betete darum, keinen Krampf zu bekommen. Wenigstens war der Chorboden aus Holz. In der aus massivem Stein erbauten Kirche war es mitten im Winter so kalt wie in der sprichwörtlichen Gruft.
    Er wartete darauf, dass die Zeit verstrich – es war genauso wie beim Wacheschieben. Nicht, dass er allzu oft dazu eingeteilt worden wäre, schon gar nicht in letzter Zeit, doch im Krieg wurde man wenigstens von der allgegenwärtigen Gefahr wachgehalten. Hier dagegen … würde bestimmt nichts passieren, ehe Sangay auftauchte.
    Hoffentlich war es bald so weit, dachte Del. Vorsichtig rückte er in seinem engen Versteck ein wenig zur Seite und zog seine Uhr aus der Westentasche. Es war fast neun. Außerhalb der bunten Kirchenfenster des achteckigen Turms herrschte helles Tageslicht – zumindest so hell, wie es an dem Tag werden würde.

    Er kauerte sich wieder hin und starrte auf den Griff seines Degens. Die Klinge steckte noch in der Scheide, die neben ihm auf dem Boden lag. Außerdem hatte er eine geladene Pistole dabei. Viele von ihnen hatten sich dazu entschlossen, für den Fall, dass Larkins Feuerwaffen einsetzte. Aus irgendwelchen verworrenen religiösen Gründen rührten die Sektenanhänger Gott sei Dank keine an, was nur gut war. Doch ganz egal, wie viele von ihnen zur Kirche kommen würden, Del hatte keinen Zweifel, dass seine Seite an diesem Tag den Sieg davontragen würde, zumindest teilweise.
    Schließlich hatte er gerade eine Glückssträhne. Dass er mit seinem Heiratsantrag Erfolg gehabt hatte, bedeutete ihm mehr, als er geahnt hatte. Er hatte Deliah sowieso fragen wollen und sich eingeredet, dass er in der vergangenen

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