Mein zauberhafter Ritter
gewünscht hätten.
»Schon alles erledigt«, erklärte Pippa, klopfte auf ihren Koffer und hoffte, dass Peaches ihre Arbeit nicht nachprüfen wollte. »Kostüme für die Kinderparty, mein Pass und einige Müsliriegel. Und mein Speicherstick mit all den neuen Designs, die ich eingescannt habe, um sie leichter präsentieren zu können. Ich war etwas in Eile und habe alles andere zurückgelassen.«
Peaches warf einen Blick auf die schwelenden Überreste von Pippas Mietshaus. »Das kann ich mir vorstellen. Und ich nehme an, du kannst alles ersetzen, was du verloren hast.«
Pippa nickte, obwohl das nicht wirklich stimmte. Sie hatte Jahre damit verbracht, einzigartige alte Stoffe und Schnitte zu sammeln. Tatsächlich hätte sie ein eigenes Geschäft mit all den Sachen eröffnen können, die sie in ihrer Wohnung auf den Regalen gestapelt oder unter ihrem Bett versteckt oder auf Beistelltische gelegt hatte. Einige Male - na gut, vielleicht auch öfter - hatte sie einfach nur dagesessen und ein paar Minuten -na gut, vielleicht waren es auch eine oder zwei Stunden gewesen — auf die unzähligen Stapel Stoff gestarrt, die sie besaß. Alle waren voller Möglichkeiten und warteten nur darauf, dass sie sie in etwas Neues, Schöneres verwandelte ...
»Ich meine, schließlich hast du ja Geld auf der Bank«, fuhr Peaches erbarmungslos fort. »Und sicher hast du auch eine Hausratversicherung, und deine Wertsachen befinden sich in einem Banksafe, so wie ich es seit einem Jahr empfohlen habe.«
»Ich habe keine Wertsachen.«
Peaches musterte Pippa auf eine Weise, die Pippa den Eindruck vermittelte, als wüsste ihre Schwester tatsächlich, dass sie ihr Geld in der Matratze und den Familienschmuck in Kakaodosen versteckt hatte.
»Aber die Versicherung«, hakte Peaches nach. »Darum hast du dich doch gekümmert, oder?«
»Ich habe einen Termin mit dem Versicherungstypen«, erwiderte Pippa und versuchte, ihre Stimme nicht allzu defensiv klingen zu lassen. »Heute Mittag, also ja, ich habe mich darum gekümmert. Und ich hatte einige Ersparnisse, aber ich habe sie letzte Woche alle für eine Stickmaschine verwendet. Und für eine bessere Overlock-Nähmaschine. Und für einige Ballen Samt und Seide.« Sie hielt inne. »Und ein paar Pailletten.«
»Wie viele Pailletten?«
Pippa deutete mit einer Handbewegung auf den Trümmerhaufen, den sie sich nicht mehr anschauen wollte. »Sie bilden wahrscheinlich diese große Wolke aus buntem Glitzer, die du dort oben siehst, wo früher einmal der zweite Stock war.«
»Das sind sehr viele Pailletten.« Peaches atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Zumindest hast du noch deinen Roller. Es hätte schlimmer kommen können.«
Pippa deutete über ihre Schulter auf den Container, den der Müllwagen am Morgen dort abgestellt hatte. Ein Rad und ein Teil eines Schutzblechs ragten unter dem Container hervor.
Peaches warf einen Blick darauf, schwieg eine Weile und lachte dann kurz auf. »Das war wohl ein recht ereignisreicher Vormittag.«
»Das kannst du laut sagen.«
»Zumindest kannst du dich auf die bevorstehende Reise freuen.« Peaches schob sie ein Stück zur Seite, um sich zu ihr auf den Koffer zu setzen. »Erzähl mir mehr von dem Mann, der sich deine Designs anschauen will. Er könnte der Grund für all diese kosmische Aufmerksamkeit sein, die dir im Augenblick zuteilwird.«
Pippa war froh, über etwas anderes reden zu können als über den Gestank von verbranntem Stoff, der immer noch in der Luft hing. »Ich weiß nichts über ihn, außer dass er ein Adliger ist und eine Menge Geld hat.«
»Ein Adliger?«
»Ich glaube, er ist der Sohn eines Earls und bewegt sich in Tess’ akademischen Kreisen. Und er hat eine Menge Geld.«
»Das hast du bereits gesagt.«
»Seine dicke Brieftasche ist sehr attraktiv für mich in Hinsicht auf meinen Plan, letztendlich die Modewelt zu beherrschen.«
Peaches lachte. »Es freut mich, dass du dein Ziel nicht aus den Augen verloren hast.«
»Mr Adelig wird mir vielleicht ein wenig Geld für weitere Pailletten vorstrecken, und das Schicksal hat sich wahrscheinlich genügend an mir ausgetobt«, erwiderte Pippa mit einem Schulterzucken. Sie ignorierte den kleinen nagenden Zweifel in ihrem Hinterkopf, dass das Schicksal möglicherweise noch lange nicht mit ihr fertig war. »Du bringst mich heute Abend zum Flughafen, und ich habe noch genug Geld auf der Bank, um mir neue Unterwäsche zu kaufen. Was könnte da noch schiefgehen?«
»Du könntest mal wieder
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