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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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du dich hinter der Theke eines Fisch-und-Chips-Ladens in irgendeiner Hintergasse langweilst.« Mrs. Tennant schürzte verächtlich die Lippen. »Um seine Aufmerksamkeit wieder auf dich zu lenken, wirst du dann versehentlich schwanger. Nein, tut mir leid, das kann ich nicht zulassen. Es ist weitaus besser, wenn ihr beide das jetzt beendet.«
    Für wen hielt sich diese Frau?
    »Ich will aber nicht mit ihm Schluss machen.« Lola atmete flach und schnell. »Und Sie können mich nicht dazu zwingen.«
    »Nein, meine Liebe, natürlich kann ich dich nicht dazu zwingen. Aber ich kann alles tun, um dich davon zu überzeugen.«
    »Ich lasse mich aber nicht überzeugen. Ich liebe Dougie. Von ganzem Herzen«, platzte es aus Lola heraus. Sie musste es doch schaffen, seiner Mutter klarzumachen, dass es sich nicht um einen dummen Teenagerflirt handelte.
    »Zehntausend Pfund, bar auf die Hand.«
    »Was?«
    »Das biete ich dir an. Überlege es dir gut. Wie viel verdienst du in diesem Fisch-und-Chips-Imbiss?« Dougies Mutter hob eine perfekt gezupfte Augenbraue. »Doch sicher nicht mehr als fünf Pfund die Stunde, habe ich recht?«
    Es waren tatsächlich fünf Pfund. Aber das war okay. Sie arbeitete ja nur so lange bei
Cod Almighty
, bis sie einen Job fand, bei dem sie ihre Qualifikationen besser einsetzen konnte.
    »Und was wäre ich für ein Mensch, wenn ich Ihr Geld annähme?«
    »Ach, ich weiß nicht, vielleicht ein vernünftiger Mensch?«
    Lola war dermaßen wütend, dass sie kaum sprechen konnte. Ihre Fingernägel gruben sich durch die dampfende, aufgeweichte Pommes-Tüte und füllten die klimaanlagengekühlte Innenluft des Wagens mit dem beißenden Geruch nach Essig. Noch etwas nagte an Lola: Bis zu diesem Tag, war Dougies Mutter immer absolut charmant zu ihr gewesen.
    »Ich dachte, Sie mögen mich.«
    »Natürlich dachtest du das.« Mrs. Tennant klang belustigt. »Das solltest du ja auch. Ich weiß, wie junge Menschen ticken. Wenn man als Mutter verkündet, dass man mit der Partnerwahl der eigenen Kinder nicht einverstanden ist, sind sie nur umso fester entschlossen, zusammenzubleiben. Das schürt die Flamme. Meine Güte, bloß nicht. Es ist viel besser, so zu tun, als sei alles in bester Ordnung und als ob man ihre Wahl für wundervoll hält, dann wird sich die Beziehung von ganz allein totlaufen.«
    »Unsere Beziehung wird sich aber nicht totlaufen«, erklärte Lola.
    »Das sagtest du bereits. Darum will ich ja auch helfend eingreifen. Mein Güte, der Verkehr heute ist ein Albtraum. Muss ich an der Ampel jetzt links abbiegen oder geradeaus?«
    »Nach links. Wie wird Dougie sich fühlen, wenn er hört, was Sie mir eben gesagt haben?«
    »Nun, vermutlich wird er sich schrecklich über mich ärgern. Falls du es ihm sagst.« Mrs. Tennant legte eine Kunstpause ein. »Aber tu dir selbst einen Gefallen, Lola, sage ihm noch nichts. Denke gründlich darüber nach, denn du bist nicht dumm. Und zehntausend Pfund sind wirklich sehr viel Geld. Sobald du zu einem Entschluss gekommen bist, rufst du mich an, wenn du weißt, dass Dougie nicht zu Hause ist. Und ich stelle dann den Scheck aus.«
    »Sie können hier anhalten. Ich gehe den Rest zu Fuß.« Lola war nicht bereit, noch eine Sekunde länger in dem stinkvornehmen Jaguar der Mutter ihres Freundes zu bleiben. Sie zeigte mit dem Finger auf die Bushaltestelle direkt vor ihnen.
    »Sicher? Na gut.«
    Lola hielt mit der Hand auf dem Türknauf kurz inne und sah Dougies Mutter in ihrer gestärkten weißen Leinenbluse und dem königlichen Haarknoten kurz an. »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Nur zu.«
    »Warum sind Sie nicht mit mir einverstanden?«
    Mrs. Tennant musste nicht lange überlegen. »Durch dich ist die Zukunft meines Sohnes in Gefahr.«
    »Wir lieben uns. Wir könnten den Rest unseres Lebens glücklich sein.«
    »Nein, das könntet ihr nicht, Lola. Verstehst du wirklich nicht, was ich dir hier zu erklären versuche? Du bist zu nassforsch und zu aufdringlich, du hast keine Klasse, du bist nicht gut genug für Dougie.« Die ältere Frau schwieg kurz, ihr Blick wanderte bedeutsam über Lolas tief dekolletierte, rote Weste und den kurzen Jeansrock mit dem Fettfleck. »Außerdem ziehst du dich wie ein billiges Flittchen an.«
    »Darf ich Sie noch etwas fragen?«, erwiderte Lola. »Wie werden Sie sich fühlen, wenn Dougie nie wieder ein Wort mit Ihnen spricht?«
    Heldenhaft widerstand Lola dem Drang, die Tüte mit den Pommes zu öffnen und sie Dougies Mutter ins Gesicht zu werfen. Sie

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