Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
Vom Netzwerk:
Pfannkuchen.
    »Ich kann gar nicht glauben, dass Mr Meyer tot ist«, sagte sie mit vollem Mund.
    Der Gedanke, dass ich sein gütiges, lächelndes Gesicht nie wieder im Klassenzimmer sehen würde, machte mich wirklich traurig. »Ich kann auch nicht glauben, dass er tot ist. Haben sie in den Nachrichten noch mehr darüber gesagt?«
    »Nein, nur, dass er ›schwer verstümmelt‹ wurde. Keine Ahnung, was sie damit meinen. Könnte alles Mögliche bedeuten. Wahrscheinlich war es ein Psychopath. Schließlich sind wir ganz in der Nähe von Detroit.«
    Ich aß ein Stück Pfannkuchen, von dem mir augenblicklich übel wurde. »Ich glaube, ich leg mich noch ein bisschen schlafen. Willst du mitkommen?«
    »Das ist der beste Vorschlag seit Landons und Chris’ Idee, ein Zebra aus dem Zoo zu entführen und es auf unserer Abschlussfeier frei zu lassen«, sagte sie. »Glaubst du, sie ziehen das wirklich durch?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
     

ZWEI
     
    I ch strich mit den Fingern über die Krallenspuren auf der Stahltür, jede so breit wie meine Handfläche, als ich das Gebrüll hörte, das aus dem Inneren der riesigen Textilfabrik ertönte. Das wütende Heulen ließ den staubigen Fußboden unter meinen Schuhen erzittern und kündete von der Anwesenheit des seelenraubenden Reapers in der Tiefe. Aus dem Nichts beschwor ich meine beiden Schwerter herauf und trat lautlos durch die Tür in die abgedunkelte Halle. Die Luft roch nach Rauch und Schwefel, jenem unverwechselbaren Gestank, den die Dämonischen hinterlassen und der die einzige Verbindung zwischen der sterblichen Welt und dem Limbus darstellt. Der Boden war bedeckt mit vergilbtem Papier, und von den Fabrikfenstern war nichts übrig außer spitzen Scherben. Das fahle Licht der Straßenlaternen, die die dunklen Straßen säumten, fiel durch die zerschmetterten Scheiben. Unrat stapelte sich an den Wänden, von denen die Farbe in Streifen abblätterte. Ich bahnte mir den Weg durch die herumliegenden Trümmer und versuchte jedes Geräusch zu vermeiden, aber ich wusste, dass der Reaper meine Nähe fühlen konnte. Meine Lautlosigkeit konnte die Energie, die von mir ausströmte, nicht verbergen. Nichts konnte sie tarnen, und der Reaper hungerte nach mir.
    Ich trat in den Limbus ein, durchdrang den rauchigen Schleier und gelangte in jene Welt, die die meisten Menschen nicht wahrnehmen können. Dies war das Reich der Reaper. Die Überreste der Sphäre der Sterblichen rissen an meinen Armen und Kleidern wie boshafte Fangarme. Ein vorbeifahrender Polizeiwagen erleuchtete das Erdgeschoss der Fabrik wie ein blutrotes Feuerwerk, das Heulen seiner Sirene machte mich einen Moment lang taub. Ich holte tief Luft, um die Fassung wiederzuerlangen, und schlich zur nächstgelegenen Nottreppe. Ich öffnete die Tür mit einem Fußtritt, und das laute Dröhnen des Stahls verriet meine Position. Ich hielt die mit Leder umwickelten Griffe meiner sichelförmigen Khopesh-Schwerter fest umklammert und spähte über den Rand der stählernen Brüstung hinab ins Untergeschoss.
    Eine wuchtige Gestalt raste unten vorüber. Das erneute Brüllen des Seelenjägers ließ die Treppe erbeben.
    Eilig machte ich mich auf den Weg nach unten, hastete die stählerne Wendeltreppe hinab, wild entschlossen, ihn nicht entkommen zu lassen. Meine Schritte waren leicht und berührten kaum den Boden. Als nur noch ein Stockwerk zwischen mir und dem Kellergeschoss lag, schwang ich mich über das Geländer und landete sicher und sanft mit federnden Knien auf dem Betonboden. Ich trat gegen die Stiegentür, die sofort nachgab, und spähte vorsichtig in die Dunkelheit. Unsichtbare Klauen kratzten über den Beton. Er wollte mich wissen lassen, dass er hier war.
    Hinter mir ertönte ein tiefes, kehliges Knurren. Ich wirbelte herum und erhaschte einen Blick auf den Reaper, aber dann zog er sich tiefer ins schwarze Dunkel zurück. Entschlossen biss ich die Zähne zusammen, Engelsfeuer brach aus meinen Schwertern hervor und machte sie bereit für den Kampf. Die Flammen waren das Einzige, das einen Reaper wirklich töten konnte, und nur ich hatte Macht über sie. Sie erfüllten das höhlenartige Kellergewölbe mit gelblich orangefarbenem Licht, aber der Reaper wich dem glühenden Schimmer aus und hielt sich im Schatten.
    Er spielte mit mir, lockte mich. Ich hielt die Schwerter bereit und folgte ihm.
    Plötzlich umgab mich die Kraft des Reapers, schlug mir entgegen wie eine erstickende Rauchwolke, schwer, tintenschwarz, gnadenlos und

Weitere Kostenlose Bücher