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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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auch einige Elfen sich komisch verhalten, nachdem sie sie geküsst hat.«
    »Sie hat auch Elfen geküsst?«, fragte Cedric alarmiert.
    »Ja, ein paar. Die haben dann genauso verklärt und idiotisch glücklich gestarrt wie sie. Alle, die sie küsst, werden genauso wie sie - nett, höflich, aufmerksam, liebevoll ...«
    Luca erkannte, wie merkwürdig das klang. »Eigentlich ist das toll«, stammelte er verwirrt. »Wenn ich mir selbst so zuhöre ...«
    »Ja, aber es passiert nicht auf natürliche Weise, denn niemand verändert sich innerhalb weniger Stunden derart.« Simon legte die Stirn in grüblerische Falten.
    »Wie so ein Virus, der durch Tröpfcheninfektion übertragen wird«, überlegte Luca. »Sandra muss irgendwas abgekriegt haben, was hoch ansteckend ist, und das macht alle zu hirnlosen dauergrinsenden Zombies.«
    »Hast du den Eindruck, dass die Geküssten ansteckend sind?«, fragte Jack.
    »Ich glaub nicht«, antwortete er. »Sonst müssten es schon viel mehr sein. Und ich seh die nicht küssend rumlaufen. Die Jungs schon gar nicht.«
    Die drei Männer sahen Luca anerkennend an. »Du bist ganz schön auf Draht, Kleiner«, sagte Cedric, wobei man ihm seine Jahre in der Menschenwelt anmerkte. »Du und deine Kumpels. Das habt ihr gut gemacht. Seid weiterhin wachsam, aber haltet euch in allem zurück, macht niemanden misstrauisch - und vor allem, lasst euch bloß nicht küssen.«
    »Hoffentlich überkommt es sie nicht, wenn ich schlafe«, murmelte Luca. »Ich sollte mir eine Schlafmaske zulegen, damit sie nicht meine Haut erwischt ...«
    »Wir kümmern uns um alles Weitere«, versprach Simon. »Als Erstes sprechen wir mit den Anführern. Danke, Luca. Wir zählen weiterhin auf dich - und wenn dich etwas beunruhigt, komm sofort zu uns. Verstanden?«
    »Ja, klar.« Luca machte sich auf den Weg. Sie hatten zwar gesagt, er solle sich zurückhalten, aber was hatte er von dem kleinen schwächlichen Schweizer schon zu befürchten? Er würde ihn zur Rede stellen, jetzt sofort, und ihn auffordern, seine Schwester in Ruhe zu lassen. Er hatte genug Anhänger und brauchte sie nicht. Eine Fünfzehnjährige! Lächerlich. Und pervers.
    Luca dachte sich immer mehr in Rage hinein und formulierte in Gedanken, was er Rimmzahn alles vorwerfen würde. Und wie er auf seine Widerworte antworten würde. Aber vielleicht war es überhaupt das Beste, ihm alles ins Gesicht zu schleudern und dann gleich wieder zu gehen. Luca war kein Einfaltspinsel, er wusste, dass er es mit dem redegewandten Sektenfuzzi nicht aufnehmen konnte. Aber er musste ihm seine Meinung geigen, und zwar gehörig! Und ihm deutlich machen, dass er Freunde hatte, die nachhelfen würden, wenn er Sandra nicht in Ruhe ließ.
    Blöderweise wurde es schon wieder dunkel. Wurden die Tage eigentlich immer kürzer? Jetzt hatte er zu viel Zeit mit Jack und den Elfen vertrödelt. Aber das hatte sein müssen.
    Sollte er sein Vorhaben auf den nächsten Tag verschieben? Am helllichten Tag sagte sich so etwas leichter. Ach was, ich schrei ihn an, warne ihn deutlich, und dann renn ich ganz schnell weg. Heim zu Papa, denn Rimmzahn ist der Einzige, der ihn aus seiner Lethargie rausholen kann. Das Feindbild schlechthin, da wird er sofort sauer.
    Luca lief in der ganzen Siedlung herum. Weder Sandra noch Rimmzahn waren zu sehen. Schließlich fragte er jemanden und erhielt die Auskunft, dass Rimmzahn in den Wald gegangen sei, aber jeden Moment zurückkommen dürfe. Der Junge ließ sich den Weg beschreiben.
    In den Wald zu gehen war vielleicht keine so gute Idee. Hier in Cuan Bé gab es zwar keine schaurigen Monster oder Ghule oder so was, aber trotzdem ... Papa war das bestimmt nicht recht. Sollte er nicht lieber doch auf morgen verschieben?
    Während Luca vor dem Waldeingang stand, ein gutes Stück abseits des großen Platzes und der Hütten, unschlüssig von einem Fuß auf den anderen trat, sah er plötzlich Bewegung vor sich.
    Und da kam Norbert Rimmzahn aus dem Wald, blieb stehen und erkannte ihn. »Luca?«, fragte er verwundert. »Was machst du denn hier?«
    Luca wollte etwas antworten, doch dazu kam er nicht mehr. Er vergaß schlagartig, was er sich alles zurechtgelegt hatte.
    War es der Klang in Rimmzahns Stimme, war es dieses Aufblitzen eines Lächelns oder jenes Glitzern dort, wo die Augen im von der Dunkelheit verborgenen Gesicht saßen ... war es, dass diese Erscheinung viel größer war als Rimmzahn ...?
    Luca überfiel die Erkenntnis wie ein wütender Sturm, ein rotierender

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