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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Ausnahme von mir.« Er hatte in der Gläsernen Stadt innerhalb kurzer Zeit eine Kopie des Dolches angefertigt, um den Diebstahl zu verschleiern. Leider war es trotzdem schiefgegangen, denn dem Duplikat hatte die Magie des Originals gefehlt, oder es war doch nicht das gleiche Gewicht gewesen ... Nun, sie waren jedenfalls mit dem Original aus der Stadt herausgekommen.
    Laura rieb sich den Nasenrücken. »Es könnte eine Vorsichtsmaßnahme sein. Alhamal hat gesagt, dass er solche Schätze sammelt und ständig Augen und Ohren in Innistìr offen hat, wo es etwas zu holen gibt. Ich hoffe nur, Alberich macht das nicht ebenfalls.«
    »Keine Sorge, für Waffen hat er sich nie sonderlich interessiert, auch nicht für Artefakte. Ihm ist es immer nur um den Schatz der Nibelungen gegangen, aber den trägt ja jetzt die Midgardschlange in sich.«
    »Wirklich?«
    »Ja, sie hat ihn verschluckt. Für immer unerreichbar. Der jetzige König der Crain hat den magischen Beutel mit, dem Schatz in ihren Rachen geschleudert. Alberich ist bei dem Kampf eigentlich umgekommen, aber wieder einmal zurückgekehrt. Hat er euch die Geschichte nicht erzählt? Er protzt ja gern damit, dass er immer wiederaufersteht.«
    »Doch, hat er. Und dann hat Fokke ihn aufgelesen, und sie sind hierher geflogen.« Laura musterte den kleinen Schrazel. »Wann bist du auf das Schiff gekommen?«
    »Bevor wir hierher gelangt sind, da war Alberich schon an Bord.«
    Nidi konzentrierte sich jetzt auf die Erforschung des Dolches. »Um dich zu beruhigen, ich bin bereits überzeugt davon, dass er echt ist, aber ich muss sichergehen. Nur eine falsche Gewichtung, und alles ist im Eimer.«
    »Er vibriert«, sagte Laura. »Das konnte ich spüren. Eine gewaltige Macht ruht in ihm, nicht wahr?«
    »Oh ja«, bestätigte Nidi. »Das ist allerhöchste Zwergenkunst, wie sie nur ganz wenige beherrschen. Ich nicht übrigens, und ich hatte bis dato auch keine Kenntnis von dem Teil. Es stammt aus uralter Zeit. Wahrscheinlich hat Odin den Auftrag dazu gegeben, nachdem Alberich mit Loki herumhing und immer gefährlicher und unberechenbarer wurde. Als Lebensversicherung sozusagen.«
    »Aber wie ist Girne dann hierher gelangt?«, fragte Laura ratlos.
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber wenn ich vermuten sollte, würde ich annehmen, dass Odin ihn nach Gründung dieses Reiches Lan-an-Schie anvertraut hat, weil er hier vielleicht den einzigen sicheren Ort dafür sah. Ironie des Schicksals.«
    »Dann fragt sich nur noch, wie Sgiath davon erfahren hat, um dieses Wissen an die Iolair weiterzugeben.«
    »Wenn Sgiath, den detaillierten Informationen nach zu urteilen, die er immer verbreitet, tatsächlich im Palast sitzt, war er vielleicht damals dabei.« Nidi bewegte die Arme wie Flügel. »Erinnerst du dich an Zoes Erzählung von den Eulen in Dar Anuin? Von ihrem Uhu Teufel? Vielleicht ist er ein Vogel, das würde auch den Namen erklären. Vielleicht ist er nur ein kleiner Spatz, gar nicht auffällig. Aber eben überall dabei.«
    Laura betrachtete ihren kleinen Freund mit neuem Respekt. Er gab sich stets als Faxenmacher und als niedlicher, zutraulicher Kerl, dabei täuschte seine Größe ebenso wie seine Gestalt. Er machte sich eine Menge Gedanken, und immer mehr trat zutage, dass in ihm bedeutend mehr steckte.
    »Du hast viel nachgedacht und ... nachvollziehbare Schlüsse gezogen.«
    »Bin ein Teufelskerl.« Nidi grinste kurz zu ihr hoch. Er hatte den Dolch inzwischen mehrmals hochgehoben, gewogen, an verschiedenen Stellen balanciert, an Griff und Klinge geleckt und nickte schließlich. »Eine letzte Probe, und dann wissen wir es ganz genau.«
    Mit dem Unterarm rieb und rubbelte er auf einer Seite das Fett ab, bis das Gold ... glänzte. Er hielt die gereinigte Seite Laura hin. »Schau.«
    Laura konnte es nicht fassen. Sie spiegelte sich darin! Dieser Dolch konnte unmöglich Elfenwerk sein, und er konnte auch nicht hier in Innistìr hergestellt worden sein. Hier gab es keine Spiegel, was den Elfen sehr zugutekam. Also war er tatsächlich echt!
    Für einen Augenblick konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, ihr ein wenig verzerrtes, schmales Abbild zu betrachten. Sie erkannte sich nicht wieder. Sicher, die Konturen ihres Gesichtes stimmten, die Haare, die Augenfarbe, der Mund. Aber ... das war eine fremde Frau, die ihr da entgegenblickte. Eine, die ihre jugendliche Unschuld völlig verloren hatte, deren Gesicht herber geworden war. Mit ernstem, nachdenklichem Blick, der ein Abbild dessen

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