Mensch und Hund - ein starkes Team
„mehrere Eisen im Feuer“.
„Liebe auf den ersten Blick“ – das ist das Prinzip, auf das viele Tierheime hoffen: Menschen kommen, verlieben sich in einen der Hunde und nehmen ihn mit. Viele Hundebesitzer sind durch diese „Liebe auf den ersten Blick“ schon zu ihren vierbeinigen Lieblingen gekommen. Nur, wie wir alle wissen, ist die Liebe allein nicht ausreichend, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Jede Beziehung muss auch wachsen und immer funktioniert es nach der gleichen Gesetzmäßigkeit – alles braucht seine Zeit!
Und obwohl es so einfach ist, wird diese simple Weisheit doch so oft außer Acht gelassen. Genau diese Missachtung der goldenen Regel ist schuld daran, dass aus vielen Mensch-Hund-Beziehungen niemals ein verlässliches Team wird.
Holt man sich einen Welpen ins Haus, ist das Verständnis für die Unzulänglichkeiten des Kleinen größer: Der ist schließlich noch so klein und muss noch viel lernen. Von ihm wird nicht erwartet, dass er gleich treu, loyal und perfekt ist. Gleichwohl bräuchte gerade ein erwachsener Hund, der ja eine „Geschichte mitbringt“, viel mehr Verständnis. Er wird erst durch die gemeinsame Zeit lernen, dass ihm keine Gefahr mehr droht und dass er in seinen neuen Menschen verlässliche Partner gefunden hat. Wohlwissend, dass so ein Tier Zeit und Geduld braucht, sind manche Menschen schnell enttäuscht von den „Unzulänglichkeiten“ des neuen Mitbewohners. Sie reagieren verstört, wenn ein erwachsener Hund nicht gleich stubenrein ist oder alleine bleiben kann. Die Macken der Vergangenheit müssen gemeinsam überwunden werden und das erfordert viel Geduld und Verständnis.
Jede Entwicklung verläuft in einzelnen Schritten und ist niemals kontinuierlich, so muss auch die Beziehung zu unseren Hunden Step by Step wachsen.
So „tickt“ der Hund
Man nimmt fälschlicherweise an, dass Hunde, weil sie umso viel besser riechen, auch automatisch ihre gute Nase einsetzen können. Das stimmt leider nicht, denn auch wenn die Nase unseres Hundes gut ausgebildet ist, muss er doch erst lernen, sie richtig einzusetzen. Daher sollte man darauf achten, dass die ersten Leckerli, die man suchen lässt, sehr einfach zu finden sind. Auf einer kurzgeschnittenen Wiese und nicht im hohen Gras, dort sozusagen, wo er sie nicht nur riechen, sondern auch sehen kann. Das garantiert dem Hund einen schnellen Erfolg und erhöhte Freude und Motivation für dieses Spiel.
Spürnasen unterwegs
Wollen wir mit unseren Hunden gemeinsam arbeiten, müssen wir viel Geduld aufbringen.
Ein Beispiel: Spürnasen trainieren. Nasenarbeit ist für viele Hunde viel besser als beispielsweise aufputschende Ballspiele, weil es – im Gegensatz dazu – den Hund geistig fordert. Der erste Schritt: Legen Sie einige stark riechende Leckerli auf einer Wiese aus.
Wird der Hund besser und schneller, kann man den Schwierigkeitsgrad steigern und die Leckerli ins hohe Gras werfen, auf einen Baumstamm legen oder unter ein paar Blättern verstecken.
Achten Sie immer darauf, dass Sie Ihrem Hund Zeit lassen zu suchen. Üben Sie sich in Geduld, auch wenn Ihr Hund schon das zweite Mal über das Leckerli „hinwegläuft“ und Sie nicht verstehen, warum Ihr Hund es nicht riecht oder sieht, wenn Sie selber es doch schon liegen sehen. Ihr Hund wird sich in diesem Moment auf eine Duftspur konzentrieren, die oft durch Wind und andere Witterungsbedingungen etwas versetzt werden kann, und die Hunde müssen erst lernen, wie man einer Duftspur richtig folgt, um schließlich ans Ziel zu kommen. Da kann man schon einmal übers Ziel hinaus laufen. Wenn man keine Geduld aufbringt und versucht, seinem Hund zu helfen und ihm zeigt, wo das Leckerli liegt, lernt der Hund nur eins: „Herrli findet’s schon, ich muss nur warten, bis er es mir zeigt.“
Was schade ist, denn Hunde haben nicht nur Spaß an der Suche (auch wenn diese etwas länger dauert), sondern gewinnen dadurch enorm viel Selbstbewusstsein, weil sie jedes Mal einen Erfolg haben, wenn sie selbstständig etwas finden. Erfolg macht selbstbewusst! Wichtig ist auch, dass Sie sich merken, wo die Leckerli liegen. Wenn Ihr Hund alle gefunden hat, sollten Sie so etwas wie „Fertig“ sagen und die leeren Hände zeigen. Sie wollen Ihren Hund ja nicht frustrieren, wenn er weiter sucht und keinen Erfolg mehr haben kann.
Fehlende Konzentration und Ungeduld
Das sind die zwei häufigsten Stolpersteine, durch die Wachstum und
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