Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen und Maschinen

Menschen und Maschinen

Titel: Menschen und Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
lachend.
    »Ja«, meinte der Assistent. Er sah das rote Licht an. »Wir wären fertig. Nun wird es aber Zeit.«
     
    *
     
    Zwei Männer aus der großen Masse blieben einen Moment lang unentschlossen zwischen Father’s Bar und Grill an der Achten Avenue und dem Kiosk stehen, der zur Teleportransit-Station der 14. Straße führte. Die Gewohnheit stand im Widerstreit zur Vernunft; die beiden zögerten auch, sich zu trennen.
    »Auf ein schnelles?«
    »Bei der Hitze?«
    »Father hat eine Klimaanlage.«
    »Meine Wohnung auch. Und dort kann mir meine Kleine einen kühlen Doppelten machen, während ich das Zeug da ausziehe und in etwas Bequemeres schlüpfe. Auf der Terrasse und in Shorts läßt sich ein Drink besser genießen.«
    »Da hast du recht. Wozu verläßt man das Büro früher, wenn man keinen Nutzen daraus zieht?«
    Sie drehten sich um und gingen zum Kiosk. Weiter unten, wo früher die U-Bahn dahingedröhnt war, standen nun reihenweise Teleport-Zellen, und vor jeder Zelle wartete eine Schlange von Leuten. Die eigentliche Stoßzeit hatte noch nicht begonnen, aber es gab genug Leute in dieser Gegend, die ihre Arbeit früher verlassen konnten, um dem großen Gedränge zu entgehen. Es gab auch eine geraume Anzahl, die ihre Arbeit nicht früher verlassen konnten und es trotzdem taten, in der Hoffnung, daß man ihr Versäumnis übersehen würde.
     
    *
     
    Die unzähligen Bürger, die ihre Arbeitsplätze früher verließen, um dem Hauptgedränge zu entgehen, wurden nicht etwa von Verkehrspolizisten beobachtet, sondern von einem unpersönlichen Zählmechanismus, der auf einer Skala die Anzahl der vorgenommenen Transits pro Minute anzeigte. Neben dieser Scheibe gab es noch eine Reihe von Diagrammen – Vergleiche des heutigen Verkehrs mit dem Verkehr vom Vortag und dem Verkehr vor genau einem Jahr; Vergleiche der Maxima und Minima mit denen vergangener Jahre; und die Durchschnittsmaxima und -minima, die sich aus diesen Tabellen ergaben. Alle Statistiken zeigten einen plötzlichen Anstieg bei der Fünf-Uhr-Linie, und das veränderliche Diagramm des heutigen Tages schien sich einer Rekordhöhe zu nähern.
    Der heutige Verkehr hatte den des Vortags während der letzten halben Stunde übertroffen, aber das überraschte nicht weiter, da an Freitagnachmittagen der Stoßverkehr immer etwas stärker war als gewöhnlich. Zweifellos würde sich das gleiche Bild am Montagmorgen bieten.
    Aber als sich der Kurvenschreiber der kritischen Stunde näherte, schien sich ein noch nie dagewesener Rekord anzubahnen. Weder Pauken noch Trompeten würden ihn verkünden. Man würde die neue Spitze zur Kenntnis nehmen und ein Memorandum herausgeben, in dem Vorschläge zur künftigen Verbesserung der Verkehrssituation gebracht wurden, dazu ein Kostenvoranschlag für diese Verbesserung und vor allem eine Aufstellung, wieviel mehr Gewinn in die Tresore der Teleportransit Co. fließen würde.
     
    *
     
    Walter Long sagte: »Ich erkenne dein Interesse an, Harry, aber ich kann für deinen Johnny Peters einfach keine Ausnahme machen.«
    »Ist es eine Ausnahme?« fragte Harry Warren.
    »Ja. Und sie würde in unserer Abteilung sofort auffallen.«
    »Man könnte meinen, daß du mit Freuden jemanden belohnen würdest, der von sich aus Fortbildungskurse beantragt.«
    »Ich würde es tun. Und ich könnte es auf mich nehmen, Peters vor eine ganze Reihe von Ranghöheren zu setzen, wenn er sich nur auf irgendeinem Gebiet besonders hervorgetan hätte. Aber bisher ist er nur aufgefallen, weil er mit Trudy Süßholz raspelt.«
    »Du stellst ihn als richtige Niete hin.«
    »Oh, Peters ist keine Niete«, sagte Walter Long. »Er fällt aber nicht genug auf, um besondere Beachtung zu verdienen.«
    »Nun, du mußt zugeben, daß es an seiner Arbeit liegt. Wie kann sich jemand hervortun, wenn er am Monitor eines Computers sitzt, der alles von selbst erledigt? Man braucht weder Schwung noch Ehrgeiz, um einen kleinen Knopf herumzudrehen und die hereinkommende Spannung um ein Zehntel Volt zu erhöhen. Diese Tätigkeit kann ziemlich langweilig werden, besonders, da der Computer den Knopf selbst verstellt, wenn er ein Viertel Volt vom Normalwert abweicht.«
    »Das mag wohl stimmen.«
    »Und ob es stimmt. Aber warum fragst du nicht Johnnys Chef? Joe kennt ihn besser als wir beide.«
    »Meinetwegen.« Walter Long drückte auf einen Knopf. Die Sprechanlage auf seinem Schreibtisch erwachte zu Leben.
    Trudy hatte ihre Beherrschung wiedergewonnen. »Ja, Mister Long?«
    »Trudy,

Weitere Kostenlose Bücher