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Menschen und Maschinen

Menschen und Maschinen

Titel: Menschen und Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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einmal jeden Morgen und einmal jeden Abend verschwanden, hörte Trudy in der Zelle des Teleportransit-Büros zu existieren auf.
    Wie Schwester Wilkins und vier Millionen wartende Ehefrauen, Geliebte, Freundinnen und Kioskbesitzer starrte Walter Long die geschlossene Zellentür an und betete, daß sie sich öffnen möge. Sein Starren wurde zu einer Wache, denn die Minuten dehnten sich dahin, und das Mädchen kehrte nicht zurück.
    »Verflixt!« sagte Walter Long vor sich hin, »und sie hat es doch versprochen!«
    Um zehn vor sechs rief Walter Long Harry Warren an. »Harry, etwas ist schiefgegangen.«
    »Schiefgegangen? Kann das nicht bis morgen warten, Walter? Wir haben heute abend Gäste und …«
    »Morgen ist Samstag, Harry.«
    »Ja, ich weiß. Ich werde trotzdem morgen kommen und die Sache in Ordnung bringen. Hinterlasse mir eine Notiz. Ich bin unterwegs nach daheim.«
    »Warte, Harry! Geh noch nicht. Und benutze vor allem nicht das Teleport-System.«
    »Also, das ist doch albern. Wie soll ich sonst heimkommen?«
    »Harry, ich weiß nur, daß die Leute das System betreten, aber nicht mehr verlassen.«
    »Was?«
    »Du hast richtig gehört.«
    »Wo ist Fellowes?«
    »Das ist es ja. Fellowes war einer der ersten.«
    »Aber was sollen wir tun?«
    »Sind die Techniker …?«
    »Ja. Um fünf Uhr machten sie ihr übliches Wettrennen zu den Teleport-Zellen.«
    »Direkt in den Rachen unseres Frankenstein-Ungeheuers.«
    »Moloch hieß der Gott, der die Menschen lebend fraß«, sagte Harry Warren geistesabwesend. »Ist da nicht noch der Mann, der nachts die Wartung und Überprüfung der Anlage unter sich hat?«
    »Und wenn ich mich nicht irre, ist er der einzige diesseits von Pittsburgh, Boston und Washington, der etwas von der technischen Seite der Teleportation versteht. Hol ihn herauf.«
    »Vielleicht sollten wir lieber zu ihm hinuntergehen.«
    »Dann ist das Büro leer, wenn jemand anruft.«
    »Sage Trudy, daß sie einen Moment herkommen soll. Schließlich handelt es sich um einen Notfall.«
    »Geht nicht. Ich habe Trudy per Teleport weggeschickt, um zu erfahren, was mit Fellowes los ist. Sie verschwand ebenfalls.«
    »An manchen Tagen geht doch alles schief«, sagte Harry Warren. »Nun merke ich, daß unser Wartungsmann kein anderer als Johnny Peters ist.«
    »Wie kommt das? Wenn er heute Nachtschicht hat, war es doch sinnlos, Trudy um eine Verabredung zu bitten.«
    »Offenbar hat sie ihm erst für morgen abend ein Rendezvous in Aussicht gestellt, und so tauschte er mit Frank Nash.«
    »Nun, wenn ich nicht vorher an einem Elektroschock sterbe, werde ich die Leitungen nach unten umstecken.«
    Johnny Peters saß an der großen Prüf- und Überwachungskonsole, die Füße auf den Rand der Schreibtischauflage gestützt. Er las eine Zeitschrift und ließ die Blicke hin und wieder über die Meßgeräte schweifen. Er war gelangweilt und mißmutig, denn als Schutzengel einer völlig selbsttätigen Maschine, die sich sogar ohne Aufforderung reparierte, blieb ihm wenig Gelegenheit zu besonderen Taten. In dieser Stimmung überraschten ihn Harry Warren und Walter Long.
    »In ganz Megapolis ist der Teufel los«, schrie Warren. »Und Sie sitzen da, als sei nichts gesehen.«
    »Was ist denn geschehen?« fragte Johnny Peters. »Mir hat kein Mensch Bescheid gesagt.«
    »Sie wissen es nicht?« fragte Walter Long ungläubig.
    »Nein.«
    Harry Warren warf einen Blick auf die Konsole, die voll von Anzeigegeräten, Skalen und bunten Warnleuchten war. »Funktioniert das Ding störungsfrei?«
    Peters sah rasch die Instrumente durch. »Alles perfekt«, sagte er und gab einem kleinen Knopf einen unmerklichen Ruck nach rechts.
    »Woher wissen Sie das so schnell?«
    »Es leuchtet keine einzige rote Lampe«, erklärte er mit einer umfassenden Handbewegung. »Blaugrün bedeutet, daß die Stromkreise funktionieren. Orangegelb heißt, daß die Informationen – ein ständiger Strom von Veränderlichen – ohne Störung hereinkommen und die Stromkreise sich selbsttätig verstellen, wenn es nötig ist. Seit ich bei Teleportransit bin, hat noch nie eine rote Lampe aufgeleuchtet.«
    »Hm, trotzdem ist irgendwo der Teufel los.«
    »Wo beispielsweise?«
    »Unser Teleport-System funktioniert nicht.«
    »Unsinn!« Peters deutete auf eine große Skala. »Die Spannung ist im Moment niedrig, aber wir haben doch einen ständigen Zustrom von …«
    »Sie dürfen die Zellen nicht betreten!« schrie Walter Long. »Peters, seit ungefähr viertel vor fünf strömen die

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