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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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Lager näherten, sahen wir in der Luft die geflügelten Wächter. Trubs Engel hatten es übernommen, Patrouille zu fliegen, und sie kamen ihren neuen Pflichten eifrig nach.
    Ich zerbrach mir den Kopf, wie wir handeln wollten, gelangte aber zu keinem Schluß. Die Station hatte Lussin entdeckt, der auf dem Donnerschleuderer zur Aufklärung ausgeritten war. Er war vorsichtig genug gewesen, umzukehren, sobald er die flachen Kuppeln erblickte. Unsere Maßnahmen waren einfach:
    Wachtposten auf dem Boden und Patrouillenflüge in der Luft. Oshima hatte darauf bestanden, ich hielt das alles für überflüssig. Anlagen von so gigantischer technischer Kompliziertheit wie diese kosmischen Werke, die die Raumstruktur änderten, mußten vollkommene Schutzmethoden besitzen. Die Beobachtungsposten der Metrikstation konnten nicht schlechter als unsere Ortungsgeräte sein. Man hatte nicht die Absicht, sich vor uns zu schützen, nur deshalb waren wir nicht entdeckt. Bedeutete dies, daß man uns als Freunde ansah? Vielleicht war auf der Station längst alles umgekommen keine Lebewesen mehr, keine arbeitsfähigen Automaten? Kamagins Vorschlag leuchtete mir ein: Wenn man uns nicht in einer Entfernung von zehn Kilometern vernichtete, dann würde man es auch nicht in einer Entfernung von zehn Metern tun, da gab es praktisch keinen Unterschied.
    Zugleich mußte ich Orlans Zweifel berücksichtigen.
    Er war der einzige, der etwas über die Metrikstationen wußte.
    Während wir beratschlagten, wiederholte Orlan, was er gegen den Marsch zu den Kuppeln vorzubringen hatte. Er begreife nicht, was auf der Station geschehen sei, und daher sei ihm rätselhaft, was uns in ihrer Nähe erwarte.
    "Alles kann sein", sagte er unheilvoll leidenschaftslos.
    "Klären wir noch einmal auf. Admiral?" fragte Oshima.
    "Aber diesmal nicht mit einer Sechsergruppe, sondern solider. Schicken wir eine Abteilung! Unsichtbare oder Engel?"
    "Engel!" rief Trub aufgeregt. Er meinte, die Höhe über dem Planeten gehöre ungeteilt den Engeln, und er litt, wenn sich ein Unsichtbarer in die Luft aufschwang. Gegenüber Pegasussen und Drachen war Trub duldsamer.
    "Nur Unsichtbare!" verkündete Gig.
    Obwohl ich wußte, daß ich Trub verärgerte, entschied ich mich für die Unsichtbaren.
    "Für sie ist es einfacher, sich an die Station heranzuschleichen. Schließlich ist das eure militärische Funktion, Gig, unbemerkt an beliebiger Stelle zu erscheinen."
    "Und an beliebiger Stelle zu kämpfen", ergänzte er triumphierend. ,,Die Unsichtbaren sind Krieger, Admiral!"
    Gig lief, um seine Unsichtbaren zu alarmieren, ihn interessierte nicht, was noch beraten wurde. Mit der Disziplin stand es bei den Unsichtbaren nicht zum besten. Insofern konnten sie sich mit den verläßlichen Augenköpfigen nicht vergleichen.
    Oshima hatte in den mobilen Kästen zwei elektromagnetische Geschütze gefunden. Sie erzeugten elektrische Entladungen, die periodisch hinausgeschleudert wurden. Die Schußtrasse verwandelte sich in fliegenden Strom, und ringsherum entstanden mächtige Magnetfelder.
    Wir bauten die Geschütze zusammen und erprobten ihre Wirkung an einem goldenen Felsen. Nur ein Schuß wurde abgefeuert, doch vom Geschütz bis zum Felsen erstreckte sich ein herausgebrannter Graben, in dem unsere ganze Armee Platz gefunden hätte. Anstelle des Felsens stieg ein Plasmawölkchen auf, und noch lange fiel Goldstaub auf uns herab.
    "Wir könnten die Station sofort beschießen", meldete Oshima. "Den Anlagen würde übel mitgespielt."
    Allmählich fand ich heraus, daß Orlans äußerliche Leidenschaftslosigkeit verschiedene Schattierungen hatte.
    "Gefällt Ihnen Oshimas Vorschlag nicht, Orlan?"
    Er erklärte, die elektromagnetischen Geschütze seien fürchterliche Mechanismen, doch in der Schlacht würden die Augenköpfigen zur Hauptkampfkraft. Ihre Periskope zerschnitten und komprimierten beliebige Felder. Ein massierter Gravitationsschlag der Augenköpfigen sei effektvoller als eine elektromagnetische Salve. Wir hätten zwei Geschütze, aber über hundert Augenköpfige. Sie seien zwar geschwächt von den Belastungen des Marsches, doch wenn sie sich ausruhten, gewännen sie ihre Kräfte rasch wieder. In einer Woche speicherten ihre Organismen genügend Kampfenergie.
    "Ich selbst werde sie in die Schlacht führen", sagte Orlan.
    Wildes Getöse und Gepolter, das durchs ganze Lager schallte, störte unsere Beratung. Gig brach mit einem Dutzend Unsichtbarer zur Erkundung auf.
    "Wir sind bereit", sagte Gig, der

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