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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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warte auf den Umschwung in dir.“
    Er winkte mir zu und lief davon, um die letzten Vorbereitungen für sein Konzert zu treffen. Streitgespräche bricht er gern so ab, daß er wenigstens. zum Schein das letzte Wort behält.
    Ich besuchte Trub. Den widerspenstigen Engel hatte man morgens herausgelassen, doch auf dem Platz hatte er erneut randaliert, und Spychalski forderte, ihn zurückzubringen.
    Ich hatte den Eindruck, Trub treue sich über meinen Besuch, obwohl er das durch keine Flügelregung zeigte. Knurrend blickte er mich von der Seite an.
    „Wie ist die Stimmung, Trub? Quälen dich Alpträume?“
    „Ich will nicht länger hierbleiben“, brüllte er „Schickt mich nach Hause. Ich hasse die gemeinen Zweiflügler, denen ihr gefällig seid.“
    „Nicht nur Zweiflügler sind hier, Trub. Auch Vierflügler laufen einem über den Weg.“
    „Sie hasse ich ebenfalls. Alle hasse ich!“
    „Und dich selbst liebst du?“
    „Ich weiß nicht“, sagte er höflich. „Hab' darüber nicht nachgedacht.“
    Ich klopfte ihm auf die Schulter und tätschelte die prächtigen Flügel. Trub ist ein wunderbares Exemplar von einem echten Kampfengel.
    „Du bist dumm, Trub!“ sagte ich.
    Er schwieg, gereizt sträubten sich die Federn.
    Als ich mich erhob, war fast menschliche Trauer in seinen Augen. Dennoch sprach er gewohnt widerspenstig. „Du hast mir nicht geantwortet, Mensch.
    Wann bringt ihr uns zurück?“
    „Die Sternenkonferenz wird vorbereitet. Wir wollen über Verkehrsformen sprechen, über interastrale Reisen und dergleichen. Und nach der Konferenz ab, nach Hause!“
    Würde er Arme gehabt haben, er hätte sie arrogant auf der Brust verschränkt. Statt dessen hüllte er sich erhaben in seine Flügel. „Die Konferenz ist mir gleichgültig. Die Zweiflügler werden über interastralen Handel piepsen. Ich kann Krämerseelen nicht leiden!“
    Ich war schon in der Tür, als ich fragte: „Kannst du mich leiden? Soll ich wiederkommen?“
    Finster sagte er: „Komm nur! Deine Kameraden sollen auch kommen ... “

32
     
    Die Konferenz der Sternenbewohner wurde ein voller Erfolg. Der riesige Saal der Galaktischen Empfänge war in kuppelbedeckte Sektoren unterteilt, und innerhalb jedes Sektors waren eigene Bedingungen geschaffen worden. Die Aldebaranen fanden plattdrückende Gravitation vor, die Atairen die harte Strahlung ihres wütenden Gestirns, die Wegabewohner träumerisches Halbdunkel mit üppigen Pflanzen. Nur für die Engel von den Hyaden waren keine speziellen Bedingungen vorgesehen - dieses Volk paßt sich beliebigen Bedingungen an. Viele Sektoren blieben leer. Die Ora-Konstrukteure hatten so viel verschiedene Existenzmöglichkeiten in Aussicht genommen, daß die Hälfte davon bisher noch nicht entdeckt war.
    Ich saß zwischen Romero und André, mit uns hatten auch Allan, Olga, Lussin und Leonid Platz genommen, hinter uns waren die Ora-Mitarbeiter, die gerade keinen Dienst hatten. Eine beträchtliche Menschenmenge hatte sich eingefunden. Doch die Gäste waren in der Überzahl, unter ihnen wiederum die Engel. Die Sektoren waren als Amphitheater angeordnet Sessel, kleine Waldwiesen, Bäume, jedem Volk nach seinen Gewohnheiten. Vor den Sesseln waren Videophone angebracht, die jede beliebige Sprachform in die dem Hörer verständliche übertrugen. Ich sage „Hörer“ aus Gewohnheit, denn nur wir und die Engel hören, den anderen wird geleuchtet, oder sie müssen sprachlich durchdrungen werden.
    An einem einzelnen Tischchen mitten im Saal thronten Wera und Spychalski die Vorsitzenden der heutigen Konferenz.
    André hatte sich in den letzten Tagen mit den Engeln abgeplagt und darüber Essen und Schlafen vergessen. Neues hatte er nicht erfahren. Aus den ängstlichen Atairen war nichts herauszubekommen, obwohl sie zweifellos wichtige Angaben über die Himmelsreisenden verschwiegen.
    Ich forschte André aus: „Nach den Engeln bist du zu den Bewohnern des Aldebaran und der Kapella gegangen, wie war's da?“ „Genauso. Nichts.“
    „Kein einziger Hinweis?“
    „Ich habe doch gesagt: nichts!“
    Während ich mich noch mit André unterhielt, forderte Spychalski Wera auf, über den Zweck der ersten interastralen Konferenz zu sprechen. In ihrer Rede verkündete Wera den Beginn einer neuen kosmischen Ära der Periode innergalaktischer Zusammenarbeit.
    André fand, Wera bemühe sich, die interastrale Zusammenarbeit allzu rosig auszumalen. „Eine universale Wohltätigkeitsgesellschaft“, sagte er gähnend.
    „Eine

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