Menschen wie Götter
Eli!“
„Du bist mein Adjutant“, sagte ich. „Adjutant, das ist etwas, das nicht schlechter ist als Freund, etwas Nahes, fast Brüderliches. Als Freund bitte ich dich um einen Freundschaftsdienst.“
„Bitte und fordere. Ich bin glücklich, du Mächtiger ... “
„Nimm ein Bad und wechsele die Kleidung. Im Lager liegen Ballen von Engelshemden, hole dir ein Dutzend Hemden auf Vorrat.“
Unverzüglich schwang er sich auf. Trub Flog großartig, obwohl er geradezu ein Schwergewichtler war.
Zweiter Teil
- Die Fahrt des Sternenpflugs -
1
Halte ich Rückschau auf unseren Weg, erfaßt mich ein zwiespältiges Gefühl Trauer um die Verluste und Stolz. Wir waren Teilnehmer der schwierigsten aller kosmischen Expeditionen, die je stattgefunden hatten, und wir taten unsere menschliche Pflicht.
Es ist unwichtig, daß wir während zweier irdischer Jahre zehntausend Lichtjahre überwanden und, obwohl wir nicht in das von dunklen Nebelflecken verdeckte geheimnisvolle Zentrum der Galaxis vordrangen, doch so tief in den Sternenabgrund tauchten wie noch nie jemand vor uns. Würde sich darin in Trillionen hinter dem Heck gelassenen Kilometern unser Verdienst erschöpfen, so hätten wir keinen Grund, stolz zu sein. Leere bleibt Leere, ob sie nun groß ist oder klein. Doch wir erfuhren, wie weit die von anderen Wesen erworbene Macht reicht, wie ungeheuer das Gute und die Ungerechtigkeit sind, die in einem galaktischen Gefecht aneinandergeraten waren, und wie unvermeidlich all das uns Menschen, die wir gerade den Sternenweg betreten haben, zwingt, in die nicht von uns begonnenen Streitigkeiten einzugreifen, denn außer uns ist keiner da, der sie entscheiden könnte.
2
Die „Raumfresser“ flog zuerst, die „Steuermann“ folgte ihr. Kommandeur des ersten Sternenflugzeugs war Olga, ihr standen Leonid und Oshima zur Seite.
Allan befehligte das zweite. Wera hatte sich die „Raumfresser“ gewählt, und wir, Lussin. André.
Romero und ich, waren bei ihr Jeden Tag arbeiteten wir mit Wera stundenlang an ihrem Bericht für die Erde.
Während der zwei Monate, da wir Kurs auf die Plejaden hielten, hatten sie sich nicht verändert Sie wirkten wie ein himmlisches Spinnennetz, das zwischen großen Sternen aufgehängt ist. Als wir uns ihm bis auf wenige Parsec genähert hatten, wurde es größer und füllte sich mit Licht. Ein herrliches Sternbild flammte am Himmel. Im Vervielfacher zerfiel der Haufen in Einzelsterne.
„Ich sehe ein Planetensystem, Eli!“ sagte André.
Die äußeren Sterne des Haufens waren von geringer Leuchtkraft. Doch dieser hier, der Atlas, der hundertmal heller als die Sonne war, besaß Satelliten, drei dunkle Kugeln. Wir betrachteten sie lange und rückten zum Zentrum weiter, fast jeder Stern hatte hier Planetensysteme.
Ich rief den Kommandeursaal. Olga wußte schon von den Planetensystemen in den Plejaden. Auf einigen hatten die Automaten Atmosphäre mit Sauerstoff entdeckt, gemäßigte Schwerefelder.
„Anscheinend gibt es auf der Elektra Wesen mit hoher Zivilisation“, fügte Olga hinzu. ,.Auf dem zweiten ihrer vier Planeten ist schwaches künstliches Leuchten wahrgenommen worden. Es zeigt sich, bald nachdem die Elektra untergegangen ist, später wird es schwächer. Die nächtliche Beleuchtung von Städten hat den gleichen Effekt.“
„Aber die Städte!“ schrie André. „Was ist mit den Städten?“
„Städte sind von hier aus nicht festzustellen.“
André richtete den Vervielfacher auf die Elektra.
Die vier Planeten rings um sie fanden wir rasch, doch es gelang uns nicht, auf ihnen irgend etwas zu erkennen.
Ich ließ die Plejaden, schaltete mich vom Bildschirm ab und führte den Vervielfacher ein wenig beiseite. Vor mir erstrahlten zwei offene Sternhaufen X und h Persei. Von der Erde und vom Pluto aus hatte ich diese dichten Ansammlungen, die von uns viertausend Lichtjahre entfernt sind, oft betrachtet. Niemals hatten sie mich sonderlich gefesselt.
Jetzt betrachtete ich sie unverwandt. Ihre Anordnung kam mir seltsam bekannt vor. Sicherlich unterlag ich einer Sinnestäuschung, zumal von hier aus, von den Plejaden, die fernen Perseushaufen unter einem anderen Winkel zu sehen waren als von der Erde oder von der Ora aus. Dennoch konnte ich den Blick nicht abwenden. Nicht nur ich, kein Mensch hatte diese Ansammlungen in dieser Projektion beobachtet, sie konnten nicht bekannt sein. Ich versuchte meiner wachsenden Erregung Herr zu werden.
„Was ist mit dir?“ fragte André.
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