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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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Bildern der Atairen und unter den Skulpturen der Sigmabewohner. War es möglich, daß es dieses Volk, unsere potentiellen Freunde, nicht mehr gab? Es war nicht ausgeschlossen, daß wir Zeugen der letzten Phase eines kosmischen Krieges zwischen Zerstörern und friedlichen Sternenbewohnern geworden waren und daß in diesem Krieg alle Gegner der Verderber den Tod gefunden hatten Das mußte geklärt werden. Zugleich war es Zeit, zur Erde zurückzukehren. Die Menschheit mußte die von uns gesammelten Fakten kennenlernen, damit die Entscheidungen richtig ausfielen. Wera schlug vor, die Flottille zu teilen. Ein Sternenflugzeug sollte Kurs zur Erde nehmen, das andere die Suche nach den Lebensbezirken der Gegner und den unbekannten Freunden fortsetzen. In diesen Monaten hatten wir uns von der Sonne um fünfhundert Lichtjahre entfernt und waren in die Plejaden vorgedrungen. Das nächste Erkundungsobjekt würde allem Anschein nach die Gruppe im Perseus sein, bis dorthin waren es viertausend Lichtjahre. Eine Expedition zum Perseus wäre in einem Jahr nicht zu bewältigen, doch sie war unvermeidlich. Solange wir nicht wußten, wohin die Verderberflottille entschwunden war, hatte niemand auf der Erde das Recht, sich in Ruhe zu wiegen.
    „Ich kehre zur Erde zurück“, schloß Wera ... Und ihr versteht, weshalb: Es wird Streit geben.“
    „Ich bin bereit weiterzufliegen“, erklärte Olga „Die Raumfresser ist für weite Reisen besser geeignet als die ,Steuermann'. Wir laden einen Teil des Aktivstoffes von der ,Steuermann’ um. Die Besatzung wird um diejenigen vervollständigt, die sich zur Expedition melden.“
    Sie sagte das so einfach, als handle es sich um eine Reise von der Erde zum Sirius oder Alpha Centauri. Die anderen beeilten sich nicht mit der Antwort.
    Ich dachte an die Erde und an die Ora. Zur Erde zog es mich kaum, eher lockte mich der Pluto, aber auch ohne Pluto würde ich leben können. Dagegen galt dem fernen Perseus all mein Sinnen und Trachten. Dort irgendwo war mein Freund, im letzten Augenblick hatte er mich gerufen. Und vielleicht würde es mir gelingen, einige Rätsel der Verderber zu lösen, wo sollte man sie lösen, wenn nicht bei ihnen selbst?
    „Ich fliege zum Perseus“, sagte ich.
    Romero und Lussin entschieden sich für die Rückkehr zur Erde. Lussin nahm Trub mit.
    Und dann brach der Tag des Abschieds an, eines traurigen Abschieds. Wera umarmte mich, ich küßte sie. Ich war mir nicht sicher, ob ich sie wiedersehen würde. Und vor ihr konnte ich meinen Kummer nicht verbergen.
    „Wera, alles mögliche kann auf einer so weiten Reise passieren“, sagte ich. „Vergiß nicht: Romero muß widerlegt werden. Wenn die Menschheit den Sternenbewohnern nicht zu Hilfe eilt, ist sie keinen Pfifferling wert.“
    Die letzten, von denen ich mich verabschiedete, waren Kamagin und Groman.
    „Vor drei Jahren, vierhundertzwanzig irdischen Jahren, haben wir uns von der Erde getrennt“, sagte Kamagin. „Wir selbst haben uns kaum verändert, doch die Erde und die Menschen sind nicht wiederzuerkennen. Von Herzen wünsche ich Ihnen für Ihre interastralen Reisen mehr Erfolg, als er uns beschieden war.“
    „Ihnen wünsche ich einen guten Empfang auf der Erde“, antwortete ich. „Und ein gutes neues Leben auf unserem grünen Mütterchen, der ewig jungen Erde!“
    „Nimm ein Geschenk mit auf den Weg“, sagte Allan zu mir. Er reichte mir ein Bündel altertümlicher Bücher, seinen Schatz Zeitschriften des zwanzigsten Jahrhunderts.
    Olga und ich saßen im Observationssaal. Die Umrisse der „Steuermann“ wurden rasch kleiner, bald war sie ohne Geräte nicht mehr auszumachen, obwohl Allan sämtliche Scheinwerfer eingeschaltet hatte.
    „Pflügen wir mit unserem Sternenpflug das All auf, Olga! Wer weiß, vielleicht glückt es uns, etwas über André zu erfahren.“

15
     
    Die Reise zu den Sternhaufen des Perseus sollte über ein Jahr dauern, und zwar bei fünftausendfacher Lichtgeschwindigkeit. Solche Geschwindigkeiten waren noch nie erzielt worden, doch Leonid und Oshima zweifelten nicht, daß der Rekord gelingen würde.
    „Nur Allan hat uns bisher um die Hälfte verlangsamt“, wies Leonid nach. „Sein Sternenflugzeug ist eine Schnecke.“
    Als wir den Bereich der Lichtgeschwindigkeit verließen, gab sich Leonid seiner Leidenschaft für Schnelligkeit hin. Hätte die Leere, die vernichtet wurde, Laute von sich geben können, die ganze Galaxis wäre vom Krachen des berstenden Raumes erfüllt gewesen. Doch wir

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