Menschen wie Götter
verbreiteten sich stets mit Überlichtgeschwindigkeit. Die Lichtbarriere war für sie die unterste Grenze. Wir erhielten Raumwellen, die millionenmal schneller waren als das Licht, und wir hätten noch höher gehen können. Das Licht selbst war ein Grenzfall der Raumwellen, dadurch erklärte sich seine rätselhafte Beständigkeit in den sich bewegenden Systemen. Wir betraten eine erstaunliche Welt, die niemandem auf der Erde bekannt war.
Und als die Entdeckung wissenschaftlich erforscht war, richteten wir eine Abteilung mit neuen Maschinen ein: Raumwellengeneratoren, Empfänger und Dechiffriergeräte für Depeschen, die mit diesen Wellen übertragen wurden. Jetzt waren wir imstande, jede Schwingung zu empfangen, solche im Bereich der Lichtgeschwindigkeit, wenn sich die Raumwelle auf niederem Niveau fortbewegte und sich jeden Augenblick in ein Lichtaufblitzen verwandeln konnte, und auch solche, die sich milliardenmal schneller als das Licht verbreiteten. Von nun an würde es den Verderbern nicht mehr gelingen, sich unbemerkt an uns heranzustehlen. In der Optik waren sie weiterhin unsichtbar, nicht aber in den Raumwellen. Der Kampf Blinder gegen Sehende drohte uns nicht mehr. Und wieder wunderte ich mich, welch hohe Organisation diese ungeheuerlichen Wesen besaßen, die Zerstörer oder Verderber genannt wurden. Anhand der anatomischen Aufnahmen ihrer Körper stellten wir fest, daß das Herz eines jeden von ihnen nicht nur ein Gravitator und ein Gravitationsgeschütz war, sondern auch eine vollkommene Raumwellenstation.
Olga träumte davon, einen Dispatcherdienst für die Sternenschiffahrt einzurichten. „Heutzutage ist ein Sternenflugzeug verschwunden, sobald es sich auf die Reise begeben hat, denn es bewegt sich schneller als das Licht. Bald entfallen diese Schwierigkeiten, als hätte es sie nie gegeben. Wie auf der Erde die Auskunftsmaschine von jedem weiß, wo er sich befindet und was mit ihm ist, so wird der Dispatcher auf der Ora die Position jedes Sternenflugzeugs kennen, wieviel tausend Lichtjahre es auch entfernt sein mag. Schiffen am anderen Ende des Alls Befehle erteilen, unverzüglich Antworten erhalten der Kopf dreht sich einem, so grandios ist das!“
„Die Erde hören!“ sagte ich. „Die Erde sehen!
Überall mit der Erde sein'„.
18
Dann geschah, was sich während unserer galaktischen Odyssee schon einige Male ereignet hatte.
Der doppelte Sternhaufen x und h Persei, als matter Dunstschleier ein Jahr seine Form, Größe und Helligkeit bewahrend, erwachte zum Leben und begann zu wachsen. Die Gruppe veränderte sich vor unseren Augen und auf den Diagrammen, veränderte sich täglich, dann stündlich, wuchs, dehnte sich aus, die Sterne wurden größer, füllten sich mit Glanz, gewannen an Leuchtkraft. Die Stunde kam, da die vordere Halbsphäre ganz von den Gestirnen des Perseus angefüllt war, die anderen Sterne blieben hinter uns. Schließlich verschwanden sie, der Haufen breitete sich auf die zweite Halbsphäre aus und trat vor uns auseinander.
Oshima, der zu dieser bedeutungsvollen Stunde Dienst hatte, drosselte die Geschwindigkeit.
Wir drangen ins Innere eines der größten Sternhaufen der Galaxis ein. Deutlich zerfiel er in zwei Sterngruppen. Längs des Sphärenäquators war der Himmel von einem dunklen Streifen durchschnitten, der diese Gruppen teilte - Gestirne gab es auch in dem dunklen Streifen, mehr als an jedem Abschnitt des irdischen Himmels. Rechts entfaltete sich die Gruppe h, links die Gruppe x, Tausende gigantische Sterne. Der Himmel der Gruppen war nicht mit leuchtenden Punkten bedeckt, sondern loderte in Feuern - ich entzifferte Formelbuchstaben beim Schein des funkelnden Perseushimmels. Hier waren die Nächte nie so finster wie auf der Erde mit den matt blinkenden Eisstückchen in der Höhe, selbst in den verdunkelten Sälen traten die Gegenstände deutlich hervor, als auf den Bildschirmen die Sternscheinwerfer dieser Gruppen aufflammten.
Vorsichtshalber jagten wir den Äquator entlang, in dem Streifen Dunkelheit, der die Gruppen trennte, und verließen Dann fingen die Raumwellenempfänger schwache Impulse auf. Periodische Verdichtungen und Verdünnungen des Raums fügten sich zu ein und demselben, immer von neuem wiederholten Satz. Wir vermuteten, daß das die Frage „Wer seid ihr?“ war, denn danach würden uns unbekannte Korrespondenten vor allem fragen. Die Dechiffriergeräte nahmen diese Lesart zur Grundlage und lieferten einen Kodeentwurf. Der Kode unterschied
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