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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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erklären, warum?“
    „Zumindest vermute ich es. Wir sind gerade dorthin abgebogen, wohin man uns lockte, und das ist nun ein ziemlich geradliniger Pfad, um in eine Falle zu geraten.“
    Ich streifte durchs Schiff. Die Empfänger zeichneten nach wie vor den Wirrwarr der Schwingungen auf, ohne sie zu entschlüsseln. Der Observationssaal war voller Kosmonauten, die gerade dienstfrei hatten. Man rief mich. Ich war zum Kommandeursaal zugelassen und zum Teil dafür verantwortlich, was dort geschah.
    „Freunde, ihr kennt die Situation“, antwortete ich auf die Fragen, mit denen ich überschüttet wurde.
    „Man wirbelt uns zwischen diesen Teufelssternen umher.“
    Die Sterne der Gruppe x gliederten sich in dicht beieinanderliegende Häufchen zu einem bis zwei Dutzend Gestirnen. Wieder wurden wir zu einem dieser Häufchen hingetragen. Die Analysatoren fixierten das Verschwinden von Raum auf unserer Trasse und deren bedeutende Krümmung.
    Olga hatte gebeten, eine Kursänderung zu genehmigen.
    Die im Saal Sitzenden schwiegen. Die Maschine summierte unsere Stimmungen und Gedanken und meldete, daß die Besatzung den Kommandeur unterstütze. Nach der dritten Kursänderung sahen sogar die Optimisten allmählich ein, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Leonid bat mich in den Kommandeursaal.
    Er wirkte grau und erregt. Während der wenigen Tage, die wir im Perseus verbracht hatten, war er so abgemagert, wie man nur in alten Zeiten durch Krankheiten abmagerte. Seine Stimme zitterte vor Wut.
    „Zum zweiten Mal werden wir auf den Drohenden zugetragen! Wir haben den Kreis in diesem Teufelshaufen geschlossen!“

21
     
    Zunächst begriff ich nur, daß Leonid außer sich war und in solcher Wut das Schiff nicht befehligen durfte.
    „Laß uns überlegen, dann entscheiden“, riet ich.
    Langsam führte ich das Fernrohr über die Sphäre, um ihm Zeit zu lassen, sich zu beruhigen. In der Optik bot sich ein Bild, das dem glich, welches wir sahen, als wir zum erstenmal an dem Drohenden vorbeiflogen. Wie damals waren wir von dem grell flammenden Stern Monate Lichtweges entfernt.
    Im Überlichtbereich war der Raum durchsichtig Falls die Verderber einen Angriff auf uns vorbereiteten, so hatten sie es nicht eilig damit.
    „Wir müssen umkehren“, sagte Leonid. „Aber wohin wenden wir uns? Was haben wir davon?
    Wie lange werden wir noch zwischen den Sternen umherirren?“
    Er erzählte, während des Dienstes von Olga und Oshima habe sich der Raum erneut zu krümmen begonnen, jede Stunde sei die Metrik anders. Deshalb werde der Kurs stark verzerrt, und anstatt den Drohenden weit rechts in lassen, jage das Schul genau auf ihn zu.
    „Es ist noch weit bis zu ihm“, bemerkte ich.
    „Wir haben Zeit zum Überlegen. Auf jeden Fall müssen wir uns auf die Abwehr von Gravitationsschlägen vorbereiten.“
    Leonid stoppte die Fahrtannihilatoren. Jetzt flogen wir, weil jemand vor uns den Raum vernichtete. In ungefähr drei Tagen würden wir, falls sich nichts änderte, ohne ein Gramm Energie zu verbrauchen, direkt ins Planetensystem des Drohenden hineinsegeln.
    „Wenn ich den Rückwärtsgang einlege, halten uns ihre Annihilatoren nicht auf, sagte Leonid.
    „Wozu auch? Beim Rückwärtsgang kehren wir ins Zentrum der Gruppe zurück, warum sollen sie uns da aufhalten? Und noch eins vergißt du, Leonid:
    Sie haben wahrscheinlich schwächere Annihilatoren als wir, hingegen bereitet es ihnen keine Mühe, die Metrik zu ändern und vernichtende Gravitationsschläge zu führen. Wenn sie all ihr Können zu einem Ausfall vereinigen, ergeht es uns übel!“
    Im Saal erschienen Olga und Oshima. Die Zeit war zu unruhig, um den Dienstplan strikt zu beachten.
    Olga hatte schon früher nicht daran gezweifelt, daß wir zum Drohenden hintrieben.
    „Ihr Plan ist klar. Sie werden uns zwischen den Sternen zappeln lassen, bis unsere Vorräte, die die Annihilatoren speisen, aufgebraucht sind. Dann haben sie leichtes Spiel, uns so weit an eins ihrer Planetensysteme heranzuziehen, um einen Schlag gegen uns zu führen.“
    „Wenn es die Verderber nicht eilig haben, dann haben wir es auch nicht nötig, uns zu überstürzen“, sagte ich. „Wir sind zum Perseus geflogen, um mehr über sie zu erfahren, doch bisher reißen wir nur mal vor dem einen, mal vor dem anderen Stern aus. Laßt uns den Kurs auf den Drohenden fortsetzen und sehen, was das für ein Ding ist.“
    „Das scheint mir vernünftig, obwohl es gefährlich ist. Versuchen wir es trotzdem!“
    Wir flogen mit

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