Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen
diese Eigenschaften als unabhängige, für sich selbst stehende Dimension.
Warum diese Persönlichkeitseigenschaft existiert, ist ziemlich klar: Weil es immer Menschen gibt, die bewusst oder unbewusst ihren Vorteil suchen, indem sie andere Menschen ausnutzen, sich über sie stellen und als überlegen angesehen werden wollen â genauso wie solche, die besonderen Wert auf Aufrichtigkeit im Umgang mit ihren Mitmenschen legen und ein faires Miteinander als höchstes Gut sehen.
4. Tugendhaftigkeit: der dunklen Seite widerstehen
Gegen sehr hohe Ehrlichkeit und Bescheidenheit ist absolut nichts einzuwenden. Wenn Sie in diesem Bereich liegen, dürfen Sie sich gerne als Vorbild betrachten. Wer eine niedrige Ausprägung hat (und auch alle anderen, die in der Balance liegen), darf sich dagegen ruhig ab und zu selbst an der Nase packen, wenn er sich bei moralisch fragwürdigem Verhalten ertappt. Beobachten Sie sich ein wenig und fragen Sie sich, bei welchen Gelegenheiten Sie etwas ehrlicher oder bescheidener sein könnten. Alles im Leben lässt sich auf ehrliche Weise lösen und auch Anerkennung durch andere können wir durch echte Leistung oder einfach durch Menschlichkeit erlangen. Dazu braucht es keine übergroÃen Statussymbole und Angeberei. Wenn Sie trotzdem gerne Luxus mögen, brauchen Sie sich dafür nicht zu schämen, es kann aber auch nicht schaden, das Ganze in einem vernünftigen Rahmen zu halten. Dient etwas nur Ihrem persönlichen Vorteil, ist übertriebene Prahlerei oder schadet anderen Menschen? Solche Schwächen sind menschlich und wir können daran arbeiten, 171 sie zum Positiven zu verändern. Widerstehen Sie der Verlockung und verhalten Sie sich fair, ohne andere Menschen zu benachteiligen oder auszunutzen. Denn von einem fairen Miteinander profitieren alle â nicht nur beim Sport oder auf der Arbeit, sondern überall im Leben.
II. Das Gesamtbild: mehr als nur Eigenschaften
Im Typentest geht es um die konstanten Persönlichkeitseigenschaften, die uns meist ein Leben lang begleiten und die wir mit einem Persönlichkeitstest messen können. Diese Eigenschaften sind aber bei Weitem nicht alles, was unsere Persönlichkeit prägt, sondern dazu gehört noch mehr. Daher runden wir das Bild unseres Verhaltens noch weiter ab, indem wir uns mit den Themen Frauen und Männer , Kultur und der persönlichen Lebensgeschichte befassen.
1. Frauen und Männer
Wir alle kennen die typischen Klischees von Frauen und Männern, wie sie z. B. von Komikern wie Mario Barth gezeigt werden. In den verschiedenen Kapiteln zur Persönlichkeit haben wir gesehen, dass durchaus ein Körnchen Wahrheit in diesen Klischees steckt. In den Medien werden sie zwar meist übertrieben dargestellt, in einer nicht übertriebenen Form zeigen sie uns aber, wie sich eine Mehrheit von Menschen verhält â wenn auch bei Weitem nicht alle. Zu behaupten, alle Frauen würden generell aus dem Bauch heraus entscheiden und alle Männer seien hart und unempfindlich, ist ungefähr genauso sinnvoll, wie zu behaupten, alle Bayern würden den ganzen Tag mit Lederhosen durch die Gegend laufen. Was wir allerdings tatsächlich feststellen können, ist, dass Männer im Durchschnitt härter interagieren und resistenter sind und Frauen im Durchschnitt kooperativer interagieren und empfindlicher sind. Zudem zeigen Frauen im Schnitt etwas mehr emotionale Wärme und Männer mehr Durchsetzungsfähigkeit. Diese Unterschiede sind allerdings nicht besonders groÃ, das Geschlecht allein sagt nicht allzu viel über unsere individuelle Persönlichkeit aus. Einen deutlicheren Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es dann aber doch: Männer arbeiten im Schnitt lieber mit Dingen, Frauen lieber mit Menschen. 71 Das erklärt auch die verschiedenen Interessen der Geschlechter und weshalb es nach wie vor typische Frauen- und typische Männerberufe gibt. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass Statistiken lediglich etwas über den Durchschnitt, aber nichts über einzelne Personen aussagen. Es ist daher auch ganz normal, von Klischeebildern abzuweichen.
172 Kommen wir zu der spannenden Frage, wie sich die Persönlichkeit auf Beziehungen auswirkt. In einer groà angelegten Studie mit mehr als 23.000 Paaren hat man dies erforscht. 72 Das Ergebnis war ernüchternd: Die Persönlichkeit hat keinen besonders groÃen oder generellen Einfluss
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