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Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Titel: Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Polizisten in Bewegung. Kurz hinter dem Eingang zur Schrebergartenkolonie kam ihnen Rolf-Werner Gecks entgegen.
    »Was machst du denn hier, RW?«, wollte Hain erstaunt wissen.
    »Ich war auf dem Heimweg, als ich erstens hier den Auflauf und zweitens Heini vorne an der Ysenburgkreuzung in seinem Dienstwagen gesehen habe. Eigentlich wollte ich ihm nur mal eben Guten Tag sagen, weil wir uns seit mehr als einem Monat nicht mehr über den Weg gelaufen sind, aber das hat, wie ihr sehen könnt, leider nicht funktioniert.«
    »Was ist denn passiert?«, wollte Lenz wissen.
    Gecks deutete in Richtung des nördlichen Endes der Laubenkolonie.
    »Kommt, ich erzähle euch das, was ich weiß, auf dem Weg«, forderte der alte Kriminaler seine Kollegen auf, ihm zu folgen.
    »Dort hinten ist eine der Hütten abgebrannt. Eigentlich nichts, was jetzt so nach unserer Aufmerksamkeit schreien würde, aber nachdem die Löscharbeiten so weit beendet waren, haben die Feuerwehrleute drei verkohlte Leichen entdeckt.«
    »Ach, du Scheiße«, murmelte Hain.
    »Genau, ach, du Scheiße«, paraphrasierte Gecks. »Die sehen nämlich alles andere als gut aus. Ich hab es nach Inaugenscheinnahme der Situation auch schon bereut, meine Nase in die Sache gesteckt zu haben, aber ihr hättet mich vermutlich sowieso angerufen, also ist es jetzt egal.«
    »Genau, RW«, frotzelte Lenz. »Was würden wir nur ohne dich machen? Und überhaupt, was soll eigentlich aus uns werden, wenn du im Sommer wirklich in Pension gehst?«
    Gecks warf ihm einen wenig gütigen Blick zu, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. Dann hatten die drei das Areal erreicht, auf dem eine noch immer leicht dampfende, verkohlte Holzhütte zu erkennen war.
    »Ganz schön groß, das Ding«, stellte Hain anerkennend fest.
    »Ja, das stimmt.«
    »Weißt du schon, wem der Garten gehört?«, wollte Lenz von Gecks wissen.
    »Nein. Vorn am Eingang hängt zwar die Telefonnummer des Platzwarts, aber dort geht niemand dran. Und um diese Jahreszeit ist es wohl eher normal, dass sich hier keiner von den Laubenpiepern herumtreibt.«
    Im Hintergrund, noch außerhalb des Geländes, standen mehrere Leichenwagen. Hain hob das Trassierband, vor dem sie gestanden hatten, hoch und betrat, gefolgt von seinen Kollegen, das Grundstück. In der Luft lag der schwere, den Atem reizende Gestank von verbranntem, feuchtem Holz. Die Überreste der Behausung wurden von vier massiven, vom Feuer angekokelten Holzträgern überspannt, die den Flammen jedoch standgehalten hatten. Der Rest der Dachkonstruktion allerdings war restlos verbrannt, sodass die Hütte ungeschützt und offen wirkte. Von den halbhoch gemauerten Seitenwänden war eine eingestürzt, die anderen standen noch, vermittelten jedoch keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Direkt neben den kümmerlichen, trostlos wirkenden Trümmern standen zwei Männer in weißen Tyvekanzügen. Der dickere der beiden, der mit einer Kamera hantierte, hob den Kopf und warf den näher kommenden Polizisten einen finsteren Blick zu.
    »Ich sollte sofort meinen Pensionsantrag stellen«, polterte er ohne Vorwarnung los.
    »Tag auch, Heini«, begrüßte Thilo Hain den Mann von der Spurensicherung.
    »Grüß dich, Kleiner«, erwiderte Heini Kostkamp väterlich. »Wenn du nicht für den Rest des Tages schlechte Laune kriegen willst, solltest du jetzt stehen bleiben«, gab er dem jungen Kollegen noch mit.
    »Lass mal, das geht schon.«
    »Wo sind sie denn?«, wollte Lenz wissen.
    Rolf-Werner Gecks zog ihn am Arm hinter sich her und deutete auf eine Ecke der Hütte.
    »Komm«, sagte er.
    Die Überreste der drei am Boden liegenden Menschen hatten etwas zutiefst Gespenstisches, und es hätte nicht der trüben und kalten Stimmung an diesem Februartag bedurft, um für einen Schauer bei allen Beteiligten zu sorgen.
    »Ach, du Scheiße«, entfuhr es Lenz. Hain, der hinter seinen beiden Kollegen stand, murmelte ein paar unverständliche Wortfetzen.
    »Ja, dieser Anblick ist wirklich nicht vergnügungssteuerpflichtig«, kam es von Heini Kostkamp aus dem Hintergrund.
    Alle drei hatten zum Zeitpunkt ihres Todes auf dem Rücken gelegen, eng aneinandergekauert; gerade so, als hätte jemand sie in dieser Position drapiert. Außerdem sah es so aus, als wären die Körper in der Hitze des Feuers kleiner geworden.
    »Sind die geschrumpft?«, wollte Hain deshalb von Kostkamp wissen.
    »Frag mich nicht so ein dummes Zeug«, schnaubte der Spurensicherer zurück. »Woher soll ich denn, zum Teufel,

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