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Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Titel: Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Meter entfernt stand.
    »Ein Asiate«, murmelte Lenz kopfschüttelnd. »Was haben ein Asiate und zwei Europäer in einer abgefackelten Schrebergartenhütte zu suchen?«
    »Vielleicht standen sie gar nicht auf Laube und das alles«, gab Hain zu bedenken, »und sind einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.«
    Lenz’ Kopfschütteln verstärkte sich.
    »Nee, Thilo, das glaube ich nicht. Kann sein, dass sie schon tot gewesen sind, als sie in der Hütte angekommen sind, von mir aus sind sie auch in der Hütte umgebracht worden, aber zur falschen Zeit am falschen Ort, das nicht.«
    Der Hauptkommissar starrte in den dunkelgrauen, mehr und mehr an Farbe verlierenden Himmel.
    »Aber nun lass uns erst mal auf das Ergebnis der verschiedenen Untersu…«
    Er stockte, weil er aus dem Augenwinkel zwei Personen auf sie zukommen sah. Eine davon war Pia Ritter, deren Wunsch nach dem Aufenthalt in einem warmen Raum offenbar nicht in Erfüllung gegangen war. Im Schlepptau hatte die uniformierte Polizistin einen humpelnden Mann von etwa 60 Jahren.
    »Das ist Herr Hunold, der Platzwart«, stellte sie ihn vor.
    »Danke, Frau Ritter.«
    Sie warf einen Blick nach rechts, wo im Schein starker Scheinwerfer noch immer mehrere in weiße Tyvekanzüge gekleidete Männer der Spurensicherung ihrer Arbeit nachgingen.
    »Vermutlich müssen wir die Absperrung vorne am Eingang noch eine Weile aufrechterhalten«, stellte sie enttäuscht fest.
    »Ja, leider«, erwiderte Hain mitfühlend. »Aber Sie können versichert sein, dass meine Füße mindestens ebenso kalt sind wie Ihre, Frau Kollegin.«
    »Na, dann«, gab sie leise zurück und trottete davon.
    »Und Sie sind hier der Platzwart«, wandte Lenz sich mit nach vorn gestreckter Hand an den dicken, kurzatmigen Mann ihm gegenüber und stellte sich und seinen Kollegen vor.
    »Ja, das ist richtig«, schnaufte der. »Ich bin Otto Hunold, der Platzwart. Aber im Winter bin ich natürlich nicht jeden Tag hier. Warum auch?«
    Er drehte den Kopf und deutete auf die abgebrannten Überreste der Hütte.
    »Und da lagen wirklich drei Tote drin?«
    Die beiden Polizisten nickten.
    »Ja. Wissen Sie, wer der Eigentümer des Gartens ist?«, wollte Hain wissen.
    »Na klar. Ich kenne jeden Pächter hier. Ich mache den Job nämlich schon seit mehr als 30 Jahren. Aber so was hat es hier noch nicht gegeben. Niemals.«
    »Ja, natürlich nicht«, stimmte der junge Oberkommissar zu. »Bliebe die Frage nach dem Pächter oder Eigentümer, Herr Hunold.«
    »Das Areal gehört dem Hotte.«
    Er sah die Beamten an, als müsse ihnen der Name etwas sagen. Als die beiden nicht reagierten, winkte er ab.
    »Also, dem Horst. Horst Eberhardt. Hotte ist ja nur sein Spitzname.«
    »Und wo finden wir diesen Herrn Eberhardt?«
    »Der ist seit Ende letzten Jahres im Pflegeheim. Schlaganfall. Ganz üble Sache.«
    Wieder winkte er ab.
    »Der kommt ganz sicher nicht mehr hoch, sagt seine Frau. Aber was soll’s, das Leben muss ja weitergehen.«
    »Wann haben Sie Herrn Eberhardt zuletzt gesehen?«
    »Letztes Jahr im Herbst, kurz vor dem Schlaganfall, war das. Seitdem wollte ich ihn immer wieder mal besuchen, aber Sie wissen ja, wie das ist.«
    Er starrte die Polizisten wieder an, als erwarte er ihre Zustimmung.
    »Mach ich aber jetzt wirklich mal.«
    Er deutete auf das Chaos im Garten und die verbrannte Hütte.
    »Muss ja sowieso sein.«
    »In welchem Pflegeheim finden wir Herrn Eberhardt denn?«, hakte Hain nach.
    Hunold tat, als würde er nachdenken.
    »Das kann ich Ihnen jetzt so aus dem Stegreif gar nicht sagen, Herr Kommissar. Ist mir irgendwie entfallen.«
    »Und wo finden wir seine Frau?«
    Der Platzwart nannte ihm eine Adresse im Stadtteil Bettenhausen, die Hain mit blutleeren und dem Erfrieren nahen Fingern in seinen Notizblock eintrug.
    »Also, im Winter ist auf dem Platz wenig los, wenn ich Sie richtig verstanden habe«, setzte Lenz die Befragung fort.
    »Ja, das ist korrekt. Über Weihnachten nicht, da sind die meisten hier, aber nach den Feiertagen dampfen sie schneller wieder ab, als man gucken kann. Und solange noch Schnee liegt, so wie jetzt, kommen sie auch nicht wieder.«
    »Was sollte mit dem Garten von Herrn Eberhardt passieren, wenn er doch, wie Sie sagen, nicht mehr wiederkommen würde?«, wollte der Hauptkommissar wissen.
    »Das haben wir uns zuerst auch gefragt. Aber Ilse, seine Frau, hat ganz normal die Pacht für das laufende Jahr überwiesen, also sind wir davon ausgegangen, dass sie hier weitermachen wird.

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