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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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würde er wahrscheinlich im Lauf der Jahre wiedersehen. Doch ob er jemals zum Archipel von Runia zurückkehren würde, war zweifelhaft, und das bedauerte er. Ihm tat es leid, Merani zurücklassen zu müssen, denn ihre Fähigkeiten schienen ihm in dieser abgelegenen Ecke der Welt verschwendet. Würden im Schwarzen Land bessere Verhältnisse herrschen, hätte er sie mitgenommen und ausgebildet. Auf eine der Schulen für weibliche Adepten hätte er sie allerdings nicht schicken können. Sie war jetzt schon besser als jene gackernden Hühner, denen man einredete, ihr idealer Lebenszweck sei es, einem möglichst mächtigen Magier aufzufallen und mit diesem Nachwuchs in die Welt zu setzen.
    Er hatte auch den Gedanken aufgegeben, sie bei sich zu behalten, denn er wusste selbst nicht, in welches Wespennest er zurückkehren würde. Gynrarr und Ewalluk besaßen Freunde und Verbündete, die ihn für ihr Schicksal haftbar machen würden, und andere Magier vom Heiligen Schwert würden sich allein schon deshalb gegen ihn stellen, weil er es gewagt hatte, einige der Ihren als Verräter zu bestrafen. Auch deswegen war es für Merani am besten, wenn sie auf ihrem Archipel blieb und dort mit ihren Freunden zusammen aufwuchs. Ihn hingegen rief die Pflicht zurück ins Schwarze Land.
    An der Hauptluke standen Tarr und Wuzz als Wachen und präsentierten die Feuerlanzen. Ihr Blick war dabei starr noch vornegerichtet. Gynrarr und die anderen Magier vom Schwert hätten die beiden wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Er blieb bei ihnen stehen und legte ihnen die Arme um die Schultern. »Kommt, Kameraden, es geht in die Heimat!«
    »Er hat Kameraden zu uns gesagt, obwohl wir Gurrims sind«, flüsterte Rokkar dem alten Unteroffizier zu.
    Tharon lächelte. »Ich habe euch so genannt, weil ihr Gurrims seid. Nun aber will ich den Feuerthron loswerden.«
     
    10
     
    Zwei Wochen später stand Tharon im geheimsten und am besten abgesicherten Laderaum des »Hammers« und starrte auf die große Kiste, in der sich der Feuerthron befand. Auf einem Tisch daneben lag die Verkleinerungsglasfalle mit den gefangenen Magiern. Der Rest des Schiffes war leer, und die Besatzung hatte es verlassen. Nur Burlikk und dessen Freunde Wuzz, Tarr und Rokkar taten noch Dienst und standen mit schussbereiten Flammenlanzen vor der Luke. Ihr gelegentlicher Wortwechsel durchbrach die Stille, die das Fehlen des sonst allgegenwärtigen Rauschens und Summens der magischen Artefakte hinterlassen hatte. Im Augenblick lag das Schiff wie ein gestrandetes Seeungeheuer an der Mole, und die für die Werft verantwortlichen Magier würden es bald ins Trockendock schleppen lassen, damit es repariert werden konnte. Vorher aber galt es, die wichtigsten Fundstücke wegzubringen.
    Obwohl Tharon den Auftrag, der ihm erteilt worden war, zur Gänze erfüllt hatte, empfand er keinen Triumph, sondern eine Traurigkeit, die ihn selbst überraschte. Irgendwie hatte er sich seine Rückkehr in die Heimat anders vorgestellt. Der Gouverneur des Hafens, ein engagiertes Mitglied des Ordens vom HeiligenSchwert, hatte ihn beleidigend knapp abgefertigt, und etliche andere Schwertmagier hatten ihn behandelt, als sei er für sie Luft. In den Augen dieser Männer hatte er ein Sakrileg begangen, indem er dort, wo ihre eigenen Leute versagt hatten, Erfolge aufweisen konnte.
    »So in Gedanken, Tharon?«
    Trotz der vielfältigen Absicherung, die Tharon um den Laderaum gelegt hatte, war Betarran neben ihm aufgetaucht. Der zweite Gefährte Giringars maß ihn mit einem belustigten Blick, so als würde er seine Empfindungen nicht ernst nehmen.
    Dann trat er zu der Kiste mit dem Feuerthron. »Da ist er also! Gute Arbeit, mein Junge. Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann.« Betarran erwähnte mit keinem Wort, dass er Tharon eigentlich losgeschickt hatte, um dem Geheimnis der magischen Stürme auf die Spur zu kommen, sondern vollzog eine knappe Handbewegung. Im selben Augenblick war die Kiste mit dem Feuerthron verschwunden.
    »Wir wollen doch nicht, dass er auf normalem Weg transportiert wird und dabei erneut verloren geht!« Immer noch klang Betarrans Stimme amüsiert.
    »Was geschieht mit ihm?«, fragte Tharon.
    »Er wird zu einem Ort gebracht, an dem er gefahrlos vernichtet werden kann. Er ist ein Werk der Schwertmagier und taugt im Grunde nur für den Krieg. Doch der ist nun vorbei. Der große Giringar und die Göttinnen Ilyna und Linirias haben mit den Dämonen des Westens Frieden geschlossen. Doch

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