Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
Schnee-Elfen waren hundertprozentig die Vampire verantwortlich...«
Ich hätte weiter mit ihm diskutieren können - normalerweise diskutiere ich gerne mit Adam. Aber es gibt Dinge, die ich noch lieber tue.
Ich lehnte mich vor und küsste ihn.
Er schmeckte nach Blut und Adam - und er schien kein Problem damit zu haben, dem Stimmungswechsel von mildem Gezanke zu Leidenschaft zu folgen. Nach einer Weile - ich weiß nicht, wie lang - schaute Adam auf sein blutbeflecktes Hemd und lachte wieder. »Ich nehme an, jetzt können wir genauso gut bowlen gehen«, sagte er und zog mich auf die Beine.
2
Z uerst hielten wir aber an einem Steak-Haus und aßen zu Abend.
Er hatte das blutige Jackett und das Hemd im Wagen gelassen und sich ein einfaches blaues T-Shirt aus einer Tüte mit diversen Klamotten vom Rücksitz geschnappt. Dann hatte er mich gefragt, ob es seltsam aussah, dass er ein T-Shirt zu Anzughosen trug. Er konnte nicht sehen, wie das T-Shirt sich an die Muskeln seiner Schultern und des Rückens schmiegte. Ich versicherte ihm ehrlich - und ohne eine Miene zu verziehen -, dass es niemanden kümmern würde.
Es war Freitagabend, und das Restaurant war voll. Glücklicherweise wurden wir trotzdem schnell bedient. Nachdem die Kellnerin unsere Bestellung aufgenommen hatte, sagte Adam ein wenig zu beiläufig: »Also, was hast du in deiner Vision gesehen?«
»Nichts Peinliches«, erklärte ich ihm. »Nur dieses eine Mal, als ich dir die Cookies gebracht habe.«
Seine Augen leuchteten auf. »Ach so«, sagte er, und seine Schultern entspannten sich, auch wenn er ein wenig rot wurde. »Daran hatte ich gerade gedacht.«
»Alles okay?«, fragte ich ihn. »Es tut mir leid, dass ich eingedrungen bin.«
Er schüttelte den Kopf. »Du musst dich nicht entschuldigen. Was auch immer du empfängst, du darfst es sehen.«
»Also«, meinte ich beiläufig, »du hattest dein erstes Mal unter einer Tribüne, hm?« Er riss den Kopf hoch.
»Erwischt. Warren hat es mir erzählt.«
Er lächelte. »Kalt und nass und unbequem.«
Die Kellnerin klatschte unser Essen vor uns auf den Tisch und eilte wieder davon. Adam fütterte mich mit Stücken von seinem fast rohen Filet Mignon und ich gab ihm ein wenig von meinem Lachs. Das Essen war gut, die Gesellschaft noch besser, und wäre ich eine Katze gewesen, hätte ich geschnurrt.
»Du wirkst glücklich.« Er nippte an seiner Kaffeetasse und streckte ein Bein aus, so dass sein Fuß an meinem ruhte.
»Du machst mich glücklich«, erklärte ich ihm.
»Du könntest immer glücklich sein«, sagte er und aß den letzten Bissen seiner Ofenkartoffel, »und bei mir einziehen.«
Jeden Morgen neben ihm aufzuwachen... aber.. »Nein. Ich habe dir schon genug Schwierigkeiten gemacht«, erklärte ich. »Das Rudel und ich müssen erst einen… Waffenstillstand ausarbeiten, bevor ich bei dir einziehe. Dein Haus ist die Höhle, das Herz des Rudels. Sie brauchen einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen.«
»Sie können sich anpassen.«
»Sie passen sich so schnell an, wie es ihnen möglich ist«, hielt ich dagegen. »Erst kam Warren - hast du übrigens gehört, dass, nachdem du ihn aufgenommen hast, mehrere andere Rudel auch schwulen Wölfen den Beitritt erlaubt haben? Und jetzt ich. Ein Kojote in einem Werwolfrudel - du musst zugeben, dass das eine ziemliche Veränderung ist, mit der das Rudel umgehen muss.«
»Bevor du dich versiehst«, sagte er, »werden Frauen wählen dürfen und ein Schwarzer wird Präsident.« Er wirkte ernst, aber in seiner Stimme klang Humor mit.
»Siehst du?« Ich zeigte mit der Gabel auf ihn. »Sie hängen alle noch im neunzehnten Jahrhundert fest, und du erwartest, dass sie sich verändern. Samuel sagt gerne, dass Werwölfe mit ihrer ersten Verwandlung in den Wolf schon alle Veränderung haben, die sie ertragen können. Andere Arten von Veränderung kann man ihnen nur schwer aufzwingen.«
»Peter und Warren sind die Einzigen, die das neunzehnte Jahrhundert erlebt haben«, erklärte Adam mir. »Die meisten sind jünger als ich.«
Die Kellnerin kam vorbei und blinzelte ein wenig überrascht, als Adam drei Nachspeisen bestellte - Werwölfe brauchen eine Menge Nahrung, um bei Kräften zu bleiben. Ich schüttelte den Kopf, als sie mich ansah.
Als sie gegangen war, nahm ich das Gespräch wieder auf. »Es wird uns nicht wehtun, wenn wir noch ein paar Monate warten, bis alles sich ein wenig beruhigt hat.« Wäre er nicht grundsätzlich meiner Meinung gewesen, würde ich
Weitere Kostenlose Bücher