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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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führen. »Hey«, sagte er und wirkte, als fühlte er sich unwohl in seiner Haut.
    Sie betrachtete ihn einen Moment. Aber sie war ein Mädchen, und Adam war... na ja, eben Adam. Sie schlug die Hände vor den Mund und kicherte. Es war bezaubernd. Unglaublich süß. Er war verloren, und jeder, der uns beobachtete, konnte es sehen. Die winzige Unwiderstehliche quietschte, als ihr Vater sie hochhob und ihre Mutter, mit dem kleinen Jungen hinter sich, Adam dankte.
    Und du bist der Bösewicht in diesem Stück. Arme Mercy.
    Natürlich war ich die Böse; ich hatte fast ein Kleinkind zermatscht. Was hatte ich mir dabei gedacht? Wenn sie einen Schritt zurückgetreten oder Adam nicht schnell genug gewesen wäre, hätte sie sterben können.
    Sie war nie in Gefahr. Du hast die Kugel nicht auf sie geworfen, sondern sie nur an ihr vorbeigerollt. Sie hätte sie nicht getroffen. Du hast ihn gerettet, und er hat es nicht mal bemerkt.
    Er musterte mich grimmig, nachdem wir die Bahn gewechselt hatten (um die Sicherheit aller anderen zu garantieren, auch wenn der nervöse Manager es nicht so ausgedrückt hatte). Wir starteten unser Spiel neu, und er ließ mich als Erste werfen.
    Ich achtete sorgfältig darauf, die Kugel zuerst in die Rinne zu werfen, wo sie kaum jemandem schaden konnte. Ich war mir nicht sicher, ob ich es für mich selbst tat oder weil alle mich beobachteten.
    Du hast nur versucht, Adam bei Laune zu halten. Und das ist jetzt der Dank dafür.
    Fast Kleinkinder zu zerquetschen war nicht wirklich etwas, wofür ich Dank erwartete. Ich rieb mir die Stirn, als könnte das meinen Kopf klären.
    Die Kugel hätte sie nicht getroffen. Dafür hast du gesorgt. Selbst wenn Adam sie nicht erwischt hätte, wäre sie harmlos an ihr vorbeigerollt.
    Adam beobachtete mich nachdenklich, aber er sprach mich nicht an, als ich sorgfältig dafür sorgte, mit Millionen, Billionen Punkten zu verlieren. Ich konnte nach meinem spektakulären Dummschuss ja kaum gut bowlen, sonst würde jemand daraufkommen, dass ich es absichtlich getan hatte.
    Ich hatte es absichtlich getan, oder? Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich so etwas getan hatte. Was stimmte nicht mit mir? Wenn Adam zugänglicher gewirkt hätte, hätte ich vielleicht mit ihm darüber geredet.
    Er will gar nicht hören, was du zu sagen hast. Am besten, du hältst den Mund. Er würde es sowieso nie verstehen.
    Es machte mir nichts aus, oder zumindest protestierte ich nicht dagegen, wie Adam sicherstellte, dass er immer an der Stelle stand, wo er meinen Ball auffangen konnte, falls ich wieder die Kontrolle verlor. Schließlich machte seine Rettung des Kleinkindes einen viel besseren Eindruck, wenn er zu denken schien, dass ich ein Idiot war, oder?
    Vier Würfe später trat Adam vor mich und sagte so leise, dass es niemand anders hören konnte: »Du hast es absichtlich getan, oder? Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?« Und aus irgendeinem Grund, obwohl ich eigentlich seiner Meinung war, machte seine Frage mich wütend. Oder vielleicht war es auch die Stimme in meinem Kopf.
    Er hätte es früher verstehen müssen. Er sollte seine Gefährtin besser verstehen als jeder andere. Du solltest dich nicht vor ihm, rechtfertigen müssen. Am besten, du sagst gar nichts.
    Ich zog eine Augenbraue hoch und stiefelte an ihm vorbei, um mir meine Kugel zu holen. Die Kränkung verstärkte noch meine Wut. Ich war wütend genug, um mich zu vergessen und einen Strike zu werfen. Ich sorgte dafür, dass das die letzten Punkte waren, die ich in diesem Spiel machte - und ich sprach kein Wort mit ihm.
    Adam gewann mit über zweihundert Punkten. Als er seine letzte Bahn abgeräumt hatte, brachte er unsere Kugeln zurück ins Regal, während ich die Schuhe wechselte. Die Teenager-Jungs (inzwischen fünf Bahnen entfernt) fingen ihn ab und holten sich ein Autogramm. Ich brachte meine Schuhe zurück zum Tresen und gab sie zurück - und zahlte auch die Bahn.
    »Ist er wirklich der Alpha?«, fragte das Mädchen hinter dem Tresen.
    »Ja«, antwortete ich zähneknirschend.
    »Wow.«
    »Jau.«
    Ich verließ die Bowlinganlage und wartete neben seinem glänzenden neuen Truck, der noch verschlossen war. Die Temperaturen waren um zehn Grad gefallen, sobald die Sonne untergegangen war, und es war kalt genug, dass mir in meinem Kleid und den hochhackigen Schuhen kühl wurde. Oder vielmehr hätte ich gefroren, wenn meine Wut mich nicht schön warm gehalten hätte.
    Ich stand neben der Beifahrertür, so dass er mich nicht sah.

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