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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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langweilig, aber nützlich. Ich bin nicht besonders gut aussehend, wenn man mal über die etwas exotische Hautfarbe hinwegsieht, die mir mein Blackfoot-Vater vererbt hat. Und Adam... die Leute drehen sich um, wenn Adam vorbeigeht. Selbst hier in der Bowlinganlage erregte er Aufsehen.
    »Geh und wirf deine langweilige schwarze Kugel«, wies ich ihn streng an. »Mit mir zu flirten wird dir nichts helfen, weil inzwischen der Computer das Zählen übernimmt.«
    »Als brauchte ich Hilfe«, feixte er und ging ein paar Schritte zurück, bevor er sich umdrehte und seine Aufmerksamkeit auf die armen, hilflosen Bowlingpins richtete. Er bowlte mit der tödlichen Ernsthaftigkeit und dem bestimmten Stil, mit dem er auch alles andere tat. Kontrollierte Macht, das war Adam. Aber ich fing an, etwas anderes in den Blicken der Leute zu bemerken, die uns ansahen. Adam ansahen. Er war nicht wirklich eine Berühmtheit; er hatte versucht, nicht in den Nachrichten aufzutauchen. Aber Adam war einer der Werwölfe, die in die Öffentlichkeit getreten waren - ein bescheidener, erfolgreicher Geschäftsmann, dessen Security-Firma die amerikanische Nukleartechnologie vor fremden Zugriffen schützte: ein guter Kerl, der zufällig auch ein Werwolf war. Alles wunderbar, wenn sie davon in der Zeitung lasen, nahm ich an. Aber es war anders, wenn sie eben diesen Werwolf in ihrer Bowlinganlage entdeckten.
    Sie haben Angst vor ihm.
    Der Gedanke war so stark, als hätte ihn mir jemand ins Ohr geflüstert, und plötzlich machte ich mir Sorgen.
    Schau sie dir an. Ich sah, wie die Männer sich um ihre Frauen scharten, wie die Mütter eilig ihre Kinder um sich versammelten. Schon bald würde es eine Massenflucht geben - und das auch nur, wenn die Gruppe von jungen Männern, die vier Bahnen von uns entfernt langsam aufstand, nichts Dummes tat.
    Er hat es noch nicht bemerkt.
    Adam schenkte mir ein hinterhältiges, zufriedenes Grinsen, als er nach seinem Strike zu mir zurückkam - ein Strike, der umso bemerkenswerter war, weil alle Pins noch ganz waren und die Bahn nicht kaputtgegangen war. Zu viel Kraft kann genauso ein Nachteil sein wie zu wenig.
    Schau neben dich.
    Ich nahm meine grüne Kugel und warf einen kurzen Blick zu den Leuten neben uns. Wie Adam waren sie zu sehr in ihr Spiel vertieft, um das aufkeimende wütende Gemurmel zu bemerken. Der Junge krabbelte unter den Stühlen herum, und seine Eltern zankten sich gerade über irgendetwas am Zähltisch. Ihr süßes kleines Mädchen - im rosafarbenen Kleid und mit kleinen rosafarbenen Löwen in den zwei kurzen Zöpfen an ihrem Hinterkopf - saß auf der Kugel-Rücklaufbahn und spielte mit dem Gebläse, das schwitzende Hände trocknen sollte. Sie bewegte ihre kleinen Hände über dem kalten Zug und lachte.
    Adam wird sich schlecht fühlen, wenn ihm auffällt, dass Leute gehen, weil er hier ist.
    Schweiß bildete sich auf meiner Stirn, was lächerlich war, weil es hier drin eigentlich nicht heiß war. Ich stoppte auf halber Strecke zur Wurflinie (oder wie auch immer man das nannte) und hob wie vorhin Adam meine Kugel nach oben vor die Brust.
    Vielleicht gibt es einen Weg, allen zu zeigen, dass er kein Monster ist, sondern ein Held.
    Ich warf einen Blick über die Schulter und beobachtete, wie das kleine Mädchen ihre Hände auf die Ventilatorgitter drückte. Ihr Bruder war durch den Sitzbereich gewandert und spielte mit den Kugeln in den Regalen. Seine Mutter hatte gerade erst bemerkt, dass er weg war, und war aufgestanden, um ihn zu holen.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Pins. »Schaust du hin?«, fragte ich Adam. Der Drang, irgendetwas für Adam zu tun, war so stark, dass meine Hände sich verkrampften.
    »Meine Holzaugen sind wachsam«, antwortete er. »Wirst du etwas Bewundernswertes tun?«
    Ich schwang die Kugel ungeschickt, als hätte ich noch nie in meinem Leben gebowlt, verpasste den richtigen Zeitpunkt zum Loslassen und ließ sie nach hinten davonschießen. Direkt auf das kleine Mädchen, das mit dem Luftstrom spielte. Adam fing die Kugel einen guten halben Meter vor dem Kleinkind ab. Sie schaute zu Adam auf, weil sein schwerer Aufprall auf dem Boden ihr Spiel gestört hatte. Als sie einen fremden Mann so nah bei sich entdeckte, wurden ihre Augen groß und ihre Unterlippe wanderte nach vorne.
    Adam hat eigentlich kein Interesse an Kindern (außer, es sind seine eigenen), bis sie Teenager oder älter und, wie er mir einmal erzählt hatte, fähig sind, ein interessantes Gespräch zu

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