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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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weiter ungezwungen zu wirken.
    »Ich wollte nur mal nach ihm schauen«, sagte ich, und das war auch die Wahrheit. »Sein Telefon ist ausgeschaltet, und ich habe mir Sorgen um ihn gemacht.« Dann wagte ich etwas. »Er hat bis jetzt keinen Nachbarn erwähnt - sind Sie neu eingezogen?«
    Er sagte: »Vor nicht allzu langer Zeit«, dann wechselte er das Thema. »Vielleicht hat er sein Ladegerät vergessen. Haben Sie es schon im Laden versucht?«
    »Ich habe nur eine Nummer von ihm«, erklärte ich dem Mann. »Ich glaube, das war sein Handy.«
    »Wenn Sie Ihren Namen hinterlassen, dann erzähle ich ihm, dass Sie vorbeigeschaut haben.«
    Ich ließ mein freundliches Lächeln noch breiter werden. »Kein Problem. Ich finde ihn schon selbst. Gut zu wissen, dass er Nachbarn hat, die auf ihn aufpassen.« Ich dankte ihm nicht - einem vom Feenvolk zu danken, hieß, dass sie das Gefühl hatten, man stünde in ihrer Schuld. Und in der Schuld des Feenvolks zu stehen ist ziemlich übel. Stattdessen winkte ich ihm nur vom Fuß der Treppe aus freundlich zu.
    Er versuchte nicht, mich aufzuhalten, aber er beobachtete mich den gesamten Weg bis zu meinem Auto. Ich fuhr außer Sichtweite, dann hielt ich am Straßenrand an und rief Tad an.
    »Hallo«, sagte seine Stimme. »Das ist mein Anrufbeantworter. Vielleicht lerne ich gerade; vielleicht habe ich aber auch nur Spaß. Hinterlassen Sie Ihren Namen und Ihre Nummer, und ich rufe Sie vielleicht zurück.«
    »Hey«, erklärte ich Tads Anrufbeantworter. »Hier ist Mercy. Phin war nicht zu Hause.«
    Ich zögerte. In der Sicherheit meines Autos hatte ich das Gefühl, dass ich in Bezug auf den Nachbarn vielleicht ein wenig überreagiert hatte. Je besser man das Feenvolk kennenlernt, umso angsteinflößender wird es. Aber wahrscheinlich war er harmlos. Oder war wirklich gefährlich - hatte aber nichts mit Phin zu tun.
    Also sagte ich: »Habe Phins Nachbarn getroffen - der zum Feenvolk gehört. Er hat mir vorgeschlagen, im Laden anzurufen. Hast du die Nummer des Ladens? Hast du schon versucht, ihn dort zu erreichen? Ich werde weiter nach ihm Ausschau halten.«
    Ich legte auf, legte den Gang ein und fuhr mit der festen Absicht los, nach Hause zu fahren. Aber irgendwie fand ich mich dann auf der Schnellstraße in Richtung Richland wieder statt Richtung Finley.
    Phins mysteriöser Anruf bei Tad und der Verdacht, den ich in Bezug auf Phins Nachbarn hatte, machten mich nervös. Ich sagte mir selbst, dass es bis zu Phins Buchladen nicht weit war. Es würde nicht schaden, kurz vorbeizufahren. Tad hing auf der andere Seite des Landes fest, und er machte sich Sorgen.
    Das Uptown ist ein Einkaufszentrum und Richlands älteste Shoppingmeile. Anders als die neueren, schickeren Nachfolger wirkte Uptown, als hätte jemand ein paar Dutzend Läden verschiedenster Art und Größe genommen, sie alle zusammengestopft und dann einen Parkplatz drum herum gebaut. Hier findet man die Art von Läden, die in den größeren Einkaufzentren in Kennewick nicht florieren würden: Restaurants, die nicht zu einer Kette gehören, mehrere Antiquitätenläden (mit viel Müll im Angebot), ein paar Secondhandshops für Kleidung, einen Musikladen, einen Doughnut-Bäcker, eine oder zwei Bars und mehrere Läden, die man am besten mit dem Wort »ausgefallen« beschrieb.
    Phins Buchladen lag am Südende vom Uptown. Die großen Fenster waren getönt, um die Bücher vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Goldene Lettern auf dem größten Fenster erklärten: Brewsters Bibliothek, gebrauchte Bücher und Sammlerstücke.
    Ich konnte kein Licht hinter den Scheiben sehen, und die Tür war verschlossen. Ich legte mein Ohr ans Glas und lauschte. In meiner menschlichen Form habe ich immer noch ein herausragendes Hörvermögen, nicht ganz so gut wie als Kojote, aber immer noch scharf genug, um festzustellen, dass sich im Laden nichts bewegte. Ich klopfte, aber niemand antwortete.
    Rechts neben der Tür hing ein Schild mit den Öffnungszeiten im Fenster: Dienstag bis Samstag zehn Uhr bis sechs Uhr. Sonntag und Montag nur nach Vereinbarung. Die Telefonnummer darunter war die, die ich schon hatte. Sechs Uhr war schon vorbei.
    Ich klopfte noch ein letztes Mal an die Tür, dann schaute ich wieder auf die Uhr. Wenn ich etwas zu schnell fuhr, dann hätte ich vielleicht noch zehn Minuten, bevor der Wolf vor meiner Tür stand.
     
     
    Das Auto meines Mitbewohners stand in der Einfahrt und schien sich neben dem großen Wohnwagen von 1978, in dem ich lebte,

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