Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
Abnehmen dadurch erleichtert wird.
Nahrungsfette
Wie auf Seite 61 schon erwähnt, unterscheidet man zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Für unsere Körperzellen sind
die hitzestabilen und bei Zimmertemperatur festen gesättigten Fette von Bedeutung. Diese »schlechten« Fette sollen den Blutcholesterinspiegel erhöhen und sitzen als Fettmolekül in unseren Zellen. Gesättigte Fette wurden bisher als großer Risikofaktor für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen angesehen, was aber aufgrund der letzten Studien so nicht mehr aufrechterhalten werden kann! Auf die »guten«, ungesättigten Fettsäuren sind besonders Gehirn, Nervensystem und Stoffwechsel angewiesen. Ihr gesundheitlicher Nutzen liegt - wie bei der einfach ungesättigten Fettsäure - in der Senkung des Cholesterinspiegels und dem Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die wichtigste mehrfach ungesättigte Fettsäure ist die Alpha-Linolensäure, aus der die gesundheitlich besonders wertvollen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA gebildet werden (s. Seite 63). Für die Fettverdauung sind ungesättigte Fettsäuren deshalb so wertvoll, weil sie die Fähigkeiten besitzen, mit anderen Substanzen zu reagieren. Und je mehr Doppelbindungen eine ungesättigte Fettsäure hat, desto flexibler ist sie als Baustein für Zellmembranen und Gefäße.
Das Cholesterin
Cholesterin ist ein Stoff, der nur in tierischen Organismen als Fettbegleiter vorkommt. Seine Aufgaben im Körper sind von sehr großer Bedeutung sowohl als Bestandteil jeder Zellmembran als auch als Vorstufe der Gallensäure und verschiedener Hormone. Wir nehmen Cholesterin mit der Nahrung auf, bilden es aber auch ständig selbst in der Leber. Ist diese Balance zwischen Aufnahme mit der Nahrung und körpereigener Herstellung gegeben, ist der Cho-lesterinspiegel im Optimum. Ist diese Balance gestört, leidet die Gesundheit. Bei Verminderung der Cholesterinzufuhr produziert der Körper vermehrt eigenes Cholesterin! Bei einem erhöhten Cholesterinspiegel stammt der größte Teil aus dieser Eigenproduktion, der geringste Teil aus der Nahrung. So verwundert es nicht, dass man durch eine cholesterinarme Diät den Cholesterinspiegel nur um maximal 10 bis 15 Prozent senken kann!
Quelle: Egg consumption in relation to cardiovascular disease and mortality - The Physicians’ Health Study. Am J Clin Nutr 2008; 87:964-9.
Cholesterin und Eierverzehr
In der bisher größten Untersuchung, die sich mit Eierverzehr und Herzinfarktrisiko beschäftigt, wurden Cholesterin und Eierverzehr über einen Zeitraum von 20 Jahren bei 21 327 Ärzten beobachtet. Diese Ärzte wurden in fünf Gruppen eingeteilt, je nachdem wie viele Eier sie pro Woche verzehrten. In Gruppe 1 waren die Ärzte, die weniger als ein Ei pro Woche gegessen hatten, in Gruppe 5 die Ärzte, die mehr als sieben Eier pro Woche gegessen hatten. Erstaunlicherweise hatte die Gruppe mit dem geringsten Eierverzehr den höchsten Cholesterinspiegel gehabt, einfach, weil hier vermehrt Kohlenhydrate gegessen wurden, die, wenn sie nicht verbraucht werden, zu Triglyzeriden und Cholesterin umgebaut werden! Man hat hier also festgestellt, dass Ärzte, die während dieser Zeit weniger als ein Ei pro Woche gegessen hatten, genauso häufig Infarkte erlitten wie jene, die mehr als sieben Eier pro Woche verzehrten. (Quelle: Djoussé, Luc; Gaziano, J. Michael: Egg consumption in relation to cardiovascular disease and mortality - The Physicians’ Health Study. In: Am J Clin Nutr 2008;87:964-9).
Aus Kohlenhydraten werden Fette
So einfach ist das also nicht, dass man durch eine verminderte Aufnahme von Nahrungscholesterin das körpereigene Cholesterin senken kann. Erhöhte Blutfettwerte entstehen nämlich auch aus erhöhten Glukosewerten, d. h., aus Kohlenhydraten werden Fette. Die Stoffwechselvorgänge im Körper sind so vielschichtig und so fein miteinander verwoben, dass wir kurz einen Blick auf den zentralen Dreh- und Angelpunkt im Stoffwechsel werfen. Die Rede ist von dem Citratzyklus.
Citratzyklus
In den Citratzyklus münden über eine gemeinsame Vorstufe die Abbauprodukte des Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels ein, um in einem immer wieder ablaufenden Zyklus Zwischenprodukte für den Aufbau anderer Stoffe zu liefern. Die gemeinsame Vorstufe ist eine Schlüsselsubstanz im Körper. Sie heißt Acetyl-Coenzym A - kurz Acetyl-CoA -, was so viel bedeutet wie aktivierte Essigsäure. Die beim Abbau langkettiger Kohlenhydrate entstandene Glukose wird
Weitere Kostenlose Bücher