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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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zunächst über Pyruvat zu Acetyl-CoA umgebaut und dann in Citrat (Zitronensäure) umgewandelt, dem ersten von insgesamt acht Produkten im Citratzyklus. Der Citratzyklus wurde 1937 von dem deutschen Mediziner Hans A. Krebs (1900-1981) entdeckt, der dafür 1953 den Nobelpreis erhielt. In den angelsächsischen Ländern wird der Citratzyklus daher auch als Krebszyklus bezeichnet. Er ist praktisch der zentrale Stoffwechselweg mit Auswirkungen auf viele andere Bereiche. In
dem Citratzyklus werden aus dem Acetyl-CoA Kohlendioxid (CO 2 ) und Wasserstoff abgespalten und die dabei gewonnene Energie der sogenannten Atmungskette zur Verfügung gestellt, in der dann letztlich die Energie für jede Zelle, für den ganzen Körper hergestellt wird. Die dabei gewonnene Energie wird in Form von ATP (Adenosintriphosphat) sozusagen in Form von kleinen Akkus verpackt. Der Citratzyklus läuft nur in enger Verbindung zur Atmungskette ab, wodurch wir unsere Energie bekommen. Doch zurück zum Citratzyklus: In ihm werden zudem auch wichtige körpereigene Aminosäuren synthetisiert, andere Aminosäuren werden abgebaut. Des Weiteren werden im Citratzyklus Substanzen hergestellt, aus denen wieder im Rahmen eines anderen Stoffwechselweges, der Glukoneogenese, Glukose produziert werden kann, aus Aminosäuren wird also Zucker hergestellt. Auch werden in dem Citratzyklus Substanzen hergestellt, die für die Synthese des Hämoglobins für das Blut wichtig sind.
    Der Citratzyklus zur Energiegewinnung ist eine wichtige Drehscheibe im Stoffwechsel. In ihn münden Abbauprodukte der Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette ein. Ist er überlastet, schlägt der Körper einen Umweg ein und produziert Fette.

    Aufbau von Fettgewebe
    Acetyl-CoA ist auch Grundbaustein für die Synthese von Fettsäuren. Entsprechend können auch aus dem Citrat über das Acetyl-CoA wieder Fette (Triglyzeride) produziert werden. Wenn durch vermehrte Kohlenhydrataufnahme der Citratzyklus überfordert ist, weil zu viel Citrat zur Verfügung steht, kann der Körper das überschüssige Citrat wieder zu Acetyl-CoA zurückbilden und entsprechend Triglyzeride aufbauen, die dann zu einer Leberverfettung oder zu einer massiven Zunahme des Fettgewebes führen können.

     
    HMG-CoA und Statine
    Über einen weiteren Stoffwechselweg kann aus dem Acetyl-CoA das HMG-CoA (3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A) gebildet werden, und daraus stellt der Körper das gefürchtete Cholesterin her. Diese Reduktion zu Cholesterin geschieht durch ein Enzym, einer Reduktase, die den Namen HMG-CoA-Reduktase trägt. Diese Reduktase wird aber letztendlich sehr stark durch Insulin aktiviert. Deshalb bedeutet ein hoher Insulinspiegel eine hohe Reduktase-Tätigkeit und viel Umwandlung von HMG-CoA in Cholesterin! Die üblichen Medikamente, die gegen zu hohes Cholesterin verschrieben werden, sind die Statine, die das Enzym HMG-CoA-Reduktase hemmen. Wenn diese Reduktase gehemmt wird, wird weniger Cholesterin aus HMG-CoA produziert. Medikamente wie Statine und das Hormon Insulin haben also eine ganz gegensätzliche Wirkung! Insulin stimuliert die Aktivität dieses Enzyms, und es wird mehr Cholesterin gebildet. Die Statine hemmen dieses Enzym, und es wird weniger Cholesterin produziert. Auf diese Art kann man sehr gut erklären, wie aus zu vielen Kohlenhydraten - die wir nicht zur Energiegewinnung verbrennen, weil wir zu wenig Bewegung und körperliche Arbeit haben -, zum einen Triglyzeride und zum anderen Cholesterin gebildet werden.
     
    Triglyzeride steigen aber dabei an
    Bei vielen Menschen, die Statine einnehmen, kommt es unweigerlich zu einer Erhöhung von HMG-CoA, denn es kann ja nicht weiter abgebaut werden. Wenn sich das HMG-CoA aber erhöht, also vermehrt und nicht abgebaut werden kann, entsteht natürlich vermehrt Acetyl-CoA. Und dem Acetyl-CoA bleibt nur dieser eine Weg offen, nämlich vermehrt Triglyzeride zu bilden. Bei vielen Patienten, die Statine einnehmen, sieht man zwar eine Absenkung des Cholesterins, aber oft einen Anstieg der Triglyzeride. Und das ist genau das, was wir eben nicht haben wollen! Deshalb ist es unser Ziel, den Stoffwechsel so zu regulieren, dass der Körper durch Senkung des Glukose- und Insulinspiegels nicht auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen ist.

    Bild 14
    Entspannungs- und Erholungsphasen sind wichtig, um den vielfältigen Anforderungen des modernen Lebens gewachsen zu sein.

Bild 56

    Das Immunsystem - unsere Schutzpolizei
    Körperfremde Substanzen erzeugen eine

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