Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
Hier handelt es sich um kleine Fresszellen - die am häufigsten vorkommende Immunzelle im Blut. Die verschiedenen Typen von Granulozyten sind auf verschiedene Arbeiten spezialisiert: Sie nehmen alle Arten von Krankheitserregern (Pilze, Viren, Bakterien) in sich auf und zersetzen sie durch Enzyme. Eosinophile haben sich nur auf Parasiten und Antigen-Antikörper-Komplexe spezialisiert, sind also gerade bei Parasitenbefall oder Allergien deutlich erhöht! Einen anderen Zelltyp der Granulozyten nennt man Mastzellen ; sie sind reichlich im Gewebe vorhanden. Diese Abwehrzellen sind ebenfalls für die Bekämpfung von Parasiten geeignet. Sie schütten dann sehr viel Histamin aus, was zur stärkeren Durchblutung
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Mit bloßem Auge nicht zu erkennen, arbeiten hier Makrophagen bei der Abwehr von Coli-Bakterien im Blut.
der betroffenen Stelle führt. Oft spüren wir ihren Einsatz durch Juckreiz oder Quaddelbildungen am Körper.
Makrophagen und Granulozyten haben auch die Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen, mit dem die Krankheitserreger abgetötet werden können. Die natürlichen Killerzellen sind in der Wissenschaft aus der Krebsforschung bekannt. Sie sind eine Untergruppe der T-Lymphozyten (siehe Seite 134) und haben sich darauf spezialisiert, alles sofort zu vernichten, was nicht zu unserem Körper gehört. Sie setzen dazu Substanzen frei, die Löcher in die Membran der fremden oder kranken Zellen ätzen, wodurch der Zellinhalt regelrecht ausläuft und die Zelle stirbt.
Immunbotenstoffe
Woher wissen nun die Phagozyten mit ihren vielen Untergruppen, wohin sie im Ernstfall müssen, um dort ihre Abwehrarbeit zu verrichten? Infektionsherde oder Entzündungen senden biochemische Botenstoffe (Komplementproteine) aus, die fremde Eindringlinge markieren, die wie Signale zur Erkennung für die Phagozyten dienen.
▶ Zu diesen Komplementproteinen gehören beispielsweise die Zytokine, das sind Immunbotenstoffe, die also verschiedene Abwehrzellen aktivieren können: Wurden die Fresszellen auf diese Weise durch die Immunbotenstoffe aktiviert, entwickeln sie »Arme«, mit denen sie die Bakterien umschließen und in das Innere einer Zelle aufnehmen. Die Erreger befinden sich jetzt in einer Art Blase, in der sie abgetötet und anschließend quasi verdaut werden können.
Spezifisches Immunsystem
Mit dem im Laufe des Lebens erworbenen spezifischen Immunsystem sind nur höhere Lebewesen (Wirbeltiere) ausgestattet. Hat ein Krankheitserreger doch die Haut- oder Schleimhautschicht überwunden, landet er in einer Flüssigkeit, die die Zellen umgibt, sie versorgt und die Abfallprodukte entsorgt. Diese Gewebsflüssigkeit sammelt sich in den Lymphgefäßen und wird in Richtung Körpermitte transportiert. Auf ihrem Weg wird diese als Lymphe bezeichnete Flüssigkeit in den zwischengeschalteten Lymphknoten filtriert.
Lymphe in den Lymphknoten
Besonders viele Lymphknoten befinden sich am Übergang zum Rumpf, in den Leisten und den Achselhöhlen. Die Lymphknoten sind auch der Produktionsort der Lymphozyten. In der Darmwand befinden sich die »Peyer‘schen Plaques« die die gleichen Aufgaben wie die Lymphknoten haben. Die Mandeln im Rachen (Polypen) und Gaumen (Tonsillen) sind besonders große Lymphknoten und können Viren direkt an der Eintrittspforte abtöten.
Viren
Viren sind übrigens im eigentlichen Sinn keine Zellen, da sie keinen eigenen Zellkern und auch keine weiteren Zellorganellen enthalten. Sie können sich nicht selbst ernähren oder fortpflanzen. Sie dringen beispielsweise in eine menschliche »Wirtszelle« ein und programmieren diese Zelle um, damit diese dann neue Viren produziert.
Lymphozyten
Alle Zellen oder Eiweißprodukte, die nicht zu unserem Körper gehören, werden als Antigene bezeichnet. Nach wiederholtem Kontakt mit solchen körperfremden Antigenen fängt der Körper an, Vorläuferzellen für eine gezielte Abwehr zu bilden. Diese Vorläuferzellen befinden sich im Knochenmark sowie im Embryo auch in der Leber und in der Milz. Aus ihnen bildet der Körper Lymphozyten aus, um sich mit einer spezifischen zellulären Reaktion zu wehren. Die Lymphozyten warten hauptsächlich in der Milz und in den Lymphknoten auf ihren Einsatz. Bei der spezifischen Abwehr arbeiten Zellen mit Spezialaufgaben eng zusammen. Es gibt zwei Arten von Lymphozyten.
B-Lymphozyten
B-Lymphozyten produzieren Antikörper gegen körperfremde Antigene. Diese Antikörper sind in der Lage, sich an die Wand der Fremdlinge anzudocken
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