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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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er­bärm­li­che kalt­blü­ti­ge Ge­schöp­fe hal­ten.“
    „Ich fürch­te, mei­ne Part­ne­rin ist zur Stun­de et­was un­päß­lich“, sag­te Sa­ton. „Aber die rei­ne Grö­ße die­ser Stadt ist so über­wäl­ti­gend …“
    „Red’ kei­nen Un­sinn“, sag­te Cor­bis. „Bist du dir denn nicht auch min­der­wer­tig vor­ge­kom­men, als du ge­se­hen hast, daß sie im Mu­se­um Krank­hei­ten am Le­ben er­hal­ten, an de­nen je­des Jahr Hun­der­te von Men­schen auf Is­ti­no­gur­zi­bes­hil­aha ster­ben? Und es ist of­fen­sicht­lich, daß wir nicht so agil wie die­ser Herr hier den­ken kön­nen. Und wir kön­nen nicht le­sen und auch nicht rich­tig se­hen …“
    Sie ver­stumm­te und wand­te sich an Ka­ter. „Ich hof­fe, Sie wer­den mein Ver­hal­ten ent­schul­di­gen und es mei­ner na­tür­li­chen Un­ter­le­gen­heit und Min­der­wer­tig­keit zu­schrei­ben. Viel­leicht ha­ben Sie nun Zeit, et­was über die Ge­schich­te der Men­schen auf Is­ti­no­gur­zi­bes­hil­aha zu ler­nen, wenn Sie wirk­lich so dar­an in­ter­es­siert sind?
    Ich wer­de Ih­nen al­les in der ge­büh­ren­den Kür­ze mit­tei­len: Wir ha­ben zwei Mil­lio­nen Jah­re als Un­ter­pri­vi­le­gier­te ge­lebt.
    Ich weiß nicht, wie lan­ge es die Raum­fahrt schon gibt, aber ge­wiß schon lan­ge. Vor et­wa zwei Mil­lio­nen Jah­ren kam ein großer Raum­er in Schwie­rig­kei­ten und muß­te auf Is­ti­no­gur­zi­bes­hil­aha not­lan­den. Der An­trieb hat­te ver­sagt. Und wis­sen Sie, was die Be­sat­zung die­ses Schif­fes fand? Einen kah­len und öden Pla­ne­ten oh­ne die Vor­zü­ge, die Sie auf Dans­son als ge­ge­ben hin­neh­men. Der Groß­teil da­von be­stand aus leb­lo­ser Ein­öde – weil der Bo­den nicht ge­nug Bak­te­ri­en und Erd­wür­mer ent­hielt, die ihn für Pflan­zen frucht­bar ma­chen konn­ten. Si­cher, ein we­nig Ve­ge­ta­ti­on exis­tier­te schon, aber die be­schränk­te sich auf pri­mi­ti­ve Pflan­zen und Bü­sche – Spo­ren- und zap­fen­tra­gend, et­wa Rie­sen­far­ne, Pi­ni­en und Kak­teen.
    Oh, glau­ben Sie nicht, ei­ne so dun­kel­grü­ne Welt be­sä­ße nicht auch ein we­nig Gran­deur. Ge­wiß. Aber – kein Gras, kei­ne Blu­men, kei­ne je­ner Pflan­zen mit klei­nen Sa­men­kap­seln, die Pflan­zen im Em­bryo­nal­sta­di­um sind und an­de­rem Pflan­zen­le­ben als Nah­rung die­nen. Sie ver­ste­hen wohl, was ich mei­ne. Is­ti­no­gur­zi­bes­hil­aha be­fand sich am An­fang der evo­lu­tio­nären Span­ne der Ent­wick­lung, die man als un­te­re Trias­pe­ri­ode be­zeich­net.
    Aber warum spre­che ich von ‚be­fand’ – in die­sem Sta­di­um be­fin­det sich der Pla­net im­mer noch! In et­wa drei­ßig Mil­lio­nen Jah­ren wer­den wir viel­leicht die Ju­ra-Zeit er­reicht ha­ben.
    Kön­nen Sie sich vor­stel­len, was die­se Män­ner und Frau­en durch­ge­macht ha­ben? Was bie­ten die Wüs­ten und dunklen Wäl­der schon für einen warm­blü­ti­gen Men­schen? Nichts! Nicht ein­mal Tie­re, die er tö­ten kann. Säu­ge­tie­re ha­ben sich auf un­se­rem Pla­ne­ten noch nicht ent­wi­ckelt, denn die tau­chen erst auf, wenn hö­he­rener­ge­ti­sche Nah­rung in Form von blü­hen­den Pflan­zen zu Ver­fü­gung steht.
    Nur die frü­hen Rep­ti­li­en sind da – große, dum­me, un­zu­rei­chen­de, kalt­blü­ti­ge We­sen, die von dem le­ben, was eben vor­han­den ist. Und Am­phi­bi­en. Na­tür­lich Fi­sche und Krusta­zeen. Die sor­gen für Nah­rung.“
    Wäh­rend sie sprach, ver­lor ihr Ton viel von ih­rem frü­he­ren Miß­fal­len. Ih­re Au­gen ruh­ten auf Ka­ter, als wä­re er le­dig­lich ein Aus­bund je­ner kar­gen Land­schaft, von der sie be­rich­te­te. Sa­ton sah aus dem Fens­ter, wo Mei­le um Mei­le von der ga­lak­ti­schen Stadt vor­bei­zog. Die Däm­me­rung senk­te sich her­ab, die phan­tas­ti­schen Tür­me schie­nen im Nichts zu schwe­ben.
    „Als ih­re Vor­rä­te zur Nei­ge gin­gen, muß­ten je­ne Leu­te – un­se­re Vor­fah­ren – von dem le­ben, was ih­nen der Pla­net bot. Es war ein har­ter Kampf, das kann ich Ih­nen sa­gen! Sie hat­ten ih­ren ei­ge­nen Wei­zen bei sich, doch er ging nicht auf, als sie ihn aus­sä­ten. Die Um­welt­be­din­gun­gen wa­ren

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