Metropolis brennt
erbärmliche kaltblütige Geschöpfe halten.“
„Ich fürchte, meine Partnerin ist zur Stunde etwas unpäßlich“, sagte Saton. „Aber die reine Größe dieser Stadt ist so überwältigend …“
„Red’ keinen Unsinn“, sagte Corbis. „Bist du dir denn nicht auch minderwertig vorgekommen, als du gesehen hast, daß sie im Museum Krankheiten am Leben erhalten, an denen jedes Jahr Hunderte von Menschen auf Istinogurzibeshilaha sterben? Und es ist offensichtlich, daß wir nicht so agil wie dieser Herr hier denken können. Und wir können nicht lesen und auch nicht richtig sehen …“
Sie verstummte und wandte sich an Kater. „Ich hoffe, Sie werden mein Verhalten entschuldigen und es meiner natürlichen Unterlegenheit und Minderwertigkeit zuschreiben. Vielleicht haben Sie nun Zeit, etwas über die Geschichte der Menschen auf Istinogurzibeshilaha zu lernen, wenn Sie wirklich so daran interessiert sind?
Ich werde Ihnen alles in der gebührenden Kürze mitteilen: Wir haben zwei Millionen Jahre als Unterprivilegierte gelebt.
Ich weiß nicht, wie lange es die Raumfahrt schon gibt, aber gewiß schon lange. Vor etwa zwei Millionen Jahren kam ein großer Raumer in Schwierigkeiten und mußte auf Istinogurzibeshilaha notlanden. Der Antrieb hatte versagt. Und wissen Sie, was die Besatzung dieses Schiffes fand? Einen kahlen und öden Planeten ohne die Vorzüge, die Sie auf Dansson als gegeben hinnehmen. Der Großteil davon bestand aus lebloser Einöde – weil der Boden nicht genug Bakterien und Erdwürmer enthielt, die ihn für Pflanzen fruchtbar machen konnten. Sicher, ein wenig Vegetation existierte schon, aber die beschränkte sich auf primitive Pflanzen und Büsche – Sporen- und zapfentragend, etwa Riesenfarne, Pinien und Kakteen.
Oh, glauben Sie nicht, eine so dunkelgrüne Welt besäße nicht auch ein wenig Grandeur. Gewiß. Aber – kein Gras, keine Blumen, keine jener Pflanzen mit kleinen Samenkapseln, die Pflanzen im Embryonalstadium sind und anderem Pflanzenleben als Nahrung dienen. Sie verstehen wohl, was ich meine. Istinogurzibeshilaha befand sich am Anfang der evolutionären Spanne der Entwicklung, die man als untere Triasperiode bezeichnet.
Aber warum spreche ich von ‚befand’ – in diesem Stadium befindet sich der Planet immer noch! In etwa dreißig Millionen Jahren werden wir vielleicht die Jura-Zeit erreicht haben.
Können Sie sich vorstellen, was diese Männer und Frauen durchgemacht haben? Was bieten die Wüsten und dunklen Wälder schon für einen warmblütigen Menschen? Nichts! Nicht einmal Tiere, die er töten kann. Säugetiere haben sich auf unserem Planeten noch nicht entwickelt, denn die tauchen erst auf, wenn höherenergetische Nahrung in Form von blühenden Pflanzen zu Verfügung steht.
Nur die frühen Reptilien sind da – große, dumme, unzureichende, kaltblütige Wesen, die von dem leben, was eben vorhanden ist. Und Amphibien. Natürlich Fische und Krustazeen. Die sorgen für Nahrung.“
Während sie sprach, verlor ihr Ton viel von ihrem früheren Mißfallen. Ihre Augen ruhten auf Kater, als wäre er lediglich ein Ausbund jener kargen Landschaft, von der sie berichtete. Saton sah aus dem Fenster, wo Meile um Meile von der galaktischen Stadt vorbeizog. Die Dämmerung senkte sich herab, die phantastischen Türme schienen im Nichts zu schweben.
„Als ihre Vorräte zur Neige gingen, mußten jene Leute – unsere Vorfahren – von dem leben, was ihnen der Planet bot. Es war ein harter Kampf, das kann ich Ihnen sagen! Sie hatten ihren eigenen Weizen bei sich, doch er ging nicht auf, als sie ihn aussäten. Die Umweltbedingungen waren
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