Metropolis brennt
dem ich deutschsprachige Autoren aufforderte, mir ihre Einfalle zum Städte-Thema vorzulegen. Diese große Zahl an Einsendungen hat mich zwar erfreut, aber auch ein bißchen schuldbewußt gemacht: Zwangsläufig konnte nur ein kleiner Teil der Manuskripte Berücksichtigung finden, während die meisten Autoren sich leider vergeblich bemüht haben. Ihnen allen sei aber gedankt, und ich hoffe, die Mühe war wenigstens insofern nicht umsonst, als die Arbeit an der Kurzgeschichte vielleicht ein wenig Freude gemacht und neue Einsichten beschert hat.
Bevor ich zu den hier vertretenen Autoren komme, möchte ich noch kurz erwähnen, daß in dieser Sammlung eine Story fehlt, die für mich die beste SF-Kurzgeschichte zu diesem Thema ist: J. G. Ballards Billenium. Leider war es nicht möglich, die deutschen Abdruckrechte zu erwerben. Die deutschsprachigen Rechte an J. G. Ballards Gesamtwerk liegen bei einem Frankfurter Verlag, der sich leider nicht zur Freigabe dieser Story entscheiden konnte. Wer sie dennoch lesen möchte: Sie ist in dem Band Vorgriff auf Morgen (Asgard Verlag, Herausgeber: Jörg Weigand) sowie in einer alten Utopia -Heftausgabe erschienen.
Zunächst zu den ausländischen Autoren:
Cyril M. Kornbluth lebte von 1923-1958 und wurde vor allem durch seine Kooperationen mit Frederik Pohl bekannt: Besonders der Roman The Space Merchants (Eine Handvoll Venus und ehrbare Kaufleute) zählt zu den Klassikern des Genres. Kornbluth war ein produktiver und zugleich häufig brillanter Autor von SF-Kurzgeschichten, während die allein verfaßten Romane qualitativ ein wenig abfallen. Sein früher Tod verhinderte, daß er zu den ganz Großen des SF-Genres aufsteigen könne.
Henry Kuttner (1914-1958) schrieb allein und zusammen mit seiner Frau C. L. Moore eine Vielzahl von für die Entwicklung der Science Fiction wichtigen Erzählungen und Romanen, zum Teil unter dem Gemeinschaftspseudonym Lewis Padgett. Wichtige Romane dieser beiden Autoren sind Fury (Alle Zeit der Welt) und Mutant (Die Mutanten), aber der Schwerpunkt liegt auch hier im Kurzgeschichtenbereich.
Robert Sheckley, 1928 in New York geboren, gehört ohne Frage zu den besten Kurzgeschichtenautoren der Science Fiction, ein Autor, der immer wieder durch witzige, satirische, pointierte Stories von sich reden macht. Seine Romane fallen dagegen etwas ab, obwohl auch sie durchaus für Lesevergnügen garantieren.
Brian W. Aldiss schließlich, 1925 geboren, ist vor allem durch Romane wie Cryptozoic (Kryptozoikum) und Report on Probability A (Report über Probabilität A), aber auch durch seine Hothouse -Erzählungen (gesammelt als The Long Afternoon of Earth, Am Vorabend der Ewigkeit) zu einem der wichtigsten englischen SF-Autoren geworden.
Die inländischen Autoren:
Jörg Weigand, geboren 1940, Mitarbeiter des Bonner Studios des ZDF, ist ein bekannter Anthologist, von dem im Moewig Verlag eine Sammlung französischer SF-Stories erscheinen wird. Daneben hat er sich durch eine Reihe von Kurzgeschichten und Artikeln zur Science Fiction – einige davon sind auch in Moewig-Sammelbänden erschienen – profiliert.
Ronald M. Hahn, geboren 1948, Kurd-Laßwitz-Preisträger, gehört als Autor, Übersetzer, literarischer Agent, Chefredakteur der Science Fiction Times und Anthologist zu den bekanntesten Namen der deutschen SF-Szene. Von ihm sind in Moewig-Sammelbänden schon mehrere Stories und Artikel erschienen. Eine von ihm zusammengestellte Anthologie mit Beiträgen deutscher Autoren erschien unter dem Titel Gemischte Gefühle als Band 3527 in dieser Reihe.
Thomas Ziegler ist ein
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