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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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„Hof­fen wir es. Vie­len Dank für dei­ne Freund­lich­keit. Doch nun muß ich in mei­ne Quar­tier­zo­ne zu­rück­keh­ren.“
    Er ver­ließ die win­dum­tos­te Ter­ras­se und be­trat den lu­xu­ri­ösen Flur des neun­un­dacht­zigs­ten Stocks, wo er die Trep­pe zum spar­ta­ni­schen Flur sei­ner ei­ge­nen, we­ni­ger lu­xu­ri­ösen Eta­ge hin­ab­stieg. Se­le­ne er­war­te­te ihn lä­chelnd am Fuß der Trep­pe.
    Sie hat­te sich hübsch zu­recht­ge­macht – zu hübsch. Sie trug ein stahl­far­be­nes Kor­sett und hat­te et­was Par­füm be­nutzt. Ihr Haar hing lang her­ab. Die­se Kom­bi­na­ti­on sprach ihn an, er ver­schärf­te sei­ne Wach­sam­keit au­gen­blick­lich. Warum hat­te sie sich die Mü­he ge­macht, et­was über sei­nen Ge­schmack in Er­fah­rung zu brin­gen? Was hat­te sie vor? Schließ­lich war sie Grif­fins Frau.
    „Du kommst her­un­ter ?“ frag­te sie. „Wo bist du ge­we­sen?“
    „Im neun­un­dacht­zigs­ten Stock. Als Gast mei­nes Freun­des Al­mon. Der Aus­blick ist über­wäl­ti­gend.“
    „Ich war noch nie …“ mur­mel­te sie, dann fuhr sie mit al­ler Ent­schlos­sen­heit fort: „Dort­hin ge­hörst du – oder noch hö­her. Grif­fin lacht mich aus, aber er ist ein Narr. Letz­te Nacht un­ter­hiel­ten wir uns in der Kam­mer über dich. Ich weiß auch nicht, wie wir dar­auf ka­men, je­den­falls wur­de er schließ­lich sehr wü­tend und sag­te, er wol­le kein wei­te­res Wort mehr hö­ren.“ Sie lä­chel­te ge­häs­sig. „Aber ich be­kam mei­ne Ra­che.“
    Er ant­wor­te­te ihr aus­drucks­los. „In Sa­chen Ra­che schei­nen dei­ne Fä­hig­kei­ten au­ßer­ge­wöhn­lich zu sein, Se­le­ne. Auch dar­in, die Not­wen­dig­keit zur Ra­che her­auf­zu­be­schwö­ren.“
    An der An­span­nung ih­rer Ge­sichts­zü­ge er­kann­te er, daß er mit sei­ner Be­mer­kung ins Schwar­ze ge­trof­fen hat­te, da­her eil­te er mit ei­ni­gen ge­mur­mel­ten Bei­läu­fig­kei­ten wei­ter.
    Soll­te man ihn zum An­ge­lo bren­nen, aber die war ge­wiß ein­fach zu ha­ben! Der Kon­trast zwi­schen ih­rer me­tal­li­schen Klei­dung und der wei­ßen Haut war auf­rei­zend, und ihr lan­ges Haar deu­te­te Un­ge­ahn­tes an. Es war schwer, nicht an die rän­ke­schmie­den­de Se­le­ne zu den­ken, doch die rän­ke­schmie­den­de Se­le­ne wur­de in sei­nem Geist von der Se­le­ne im Zim­mer ver­drängt.
    Was hat­te sie vor? Hat­te sie et­wa ge­hört, daß er nach oben ver­setzt wer­den soll­te? Wur­de Grif­fin zu den War­tungs­trupps ver­setzt? Soll­te er ihr Grif­fin vom Hals schaf­fen, da­mit sie sich zu ei­ner auf­stei­gen­den drit­ten Par­tei ge­sel­len konn­te? Oder ließ sie ih­ren Mann ganz ein­fach nur die Peit­sche spü­ren?
    Er wünsch­te sich düs­ter, die Pro­ble­me mit dem Fern­glas und das mit Se­le­ne wä­ren nicht zu­sam­men­ge­trof­fen. Der trick­rei­che Al­mon hat­te von der Ju­gend als et­was er­stre­bens­wer­tem ge­spro­chen. Er aber haß­te es, jung und un­wis­send zu sein und nicht mit feh­ler­haf­ten Fernglä­sern und den Zie­len von Grif­fins Frau fer­tig­zu­wer­den.
    Der An­griffs­alarm heul­te durch den spar­ta­ni­schen Kor­ri­dor. Er duck­te sich un­ter der erst­bes­ten Tür hin­durch in ein ver­las­se­nes Schlaf­zim­mer, wo er sich un­ter den Stahl­tisch warf. Einen Au­gen­blick spä­ter kau­er­te sich noch je­mand un­ter den Tisch, und ein drit­ter woll­te eben­falls noch bei ih­nen Schutz su­chen.
    „Ver­schwin­den Sie, und su­chen Sie an­ders­wo Schutz!“ brüll­te der zu­erst Ein­ge­trof­fe­ne. „Ich wer­de mich nicht von Ih­nen hin­aus­drän­gen las­sen, und ich ha­be auch nicht die Ab­sicht, Sie hin­aus­zu­drän­gen, da­mit ich mir spä­ter die häß­li­chen Über­res­te Ih­res Blu­tes und Ih­res Ge­hirns an­schau­en muß, wenn es zu ei­nem Tref­fer kommt! Ge­hen Sie!“
    „Ver­zei­hung, Sir. Un­ver­züg­lich, Sir!“ jam­mer­te der zu spät Ge­kom­me­ne und eil­te im Heu­len des Alarms wei­ter.
    Reu­ben hör­te nur die vie­len „Sirs“ und wand­te sich so­fort her­um, um den an­de­ren zu be­trach­ten. Es war May! Zwei­fel­los war er bei ei­ner In­spek­ti­on die­ses Stock­werks über­rascht wor­den.
    „Sir“, sag­te er

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