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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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schnell. »Wecken Sie ihn nicht.«
    Mr Evans runzelte die Stirn. »Warum denn nicht?«
    »Na ja«, begann Peter zögernd. »Was machen wir, wenn es Käpt’n Jason selbst war?«
    »Käpt’n Jason? Das ist nicht dein Ernst!«
    »Ist es auch nicht«, antwortete Peter lächelnd. »Aber wenn der Käpt’n die Mannschaft informiert, finden wir vielleicht nie heraus, warum der Unbekannte sich an dem U-Boot zu schaffen gemacht hat.«
    »An dem U-Boot?«
    »Natürlich. Ich bin ihm in die Quere gekommen und daraufhin wollte er mich loswerden. Aber ich glaube, wir haben eine bessere Chance herauszufinden, wer es war, wenn nicht die ganze Besatzung weiß, was in dieser Nacht geschehen ist. Wir werden morgen so tun, als wäre nichts. Vielleicht können wir den Täter so ermitteln.«
    »Ermitteln? Das klingt ja gerade so, als seist du bei der Kriminalpolizei.«
    »Nicht ganz.« Peter erzählte dem erstaunten Mr Evans von ihrem Detektivunternehmen. Anfangs war sein Gegenüber skeptisch, doch schließlich glaubte er ihm. »Na schön«, murmelte er. »Ich bin zwar nicht begeistert von der Idee, die Sache geheim zu halten, aber was du sagst, klingt einleuchtend.«
    »Versprechen Sie mir, die Augen offen zu halten?«
    »Natürlich. Schließlich wärst du fast ums Leben gekommen.«
    Peter erhob sich. »Ich gehe jetzt runter. Nochmals vielen Dank.« Er wünschte Mr Evans eine ruhige Nacht, dann begab er sich unter Deck. Als er die Kabine betrat, zog er schnell trockene Sachen an. Danach schaltete er das große Licht ein und weckte Justus und Bob.
    »Was ist denn los?«, murmelte der Erste Detektiv. »Lass mich schlafen.«
    »Ich wäre beinahe ertrunken, das ist los«, erwiderte Peter ungehalten. »Los, aufwachen! Das ist ein Notfall!«
    »Ertrunken?«, meldete sich nun Bob. »Kein Scherz?«
    »Kein Scherz. Nun werdet schon wach, ihr Schnarchnasen!«
    Justus schwang seine Beine aus dem Bett, richtete sich auf – und stieß mit dem Kopf gegen das Bettgestell über ihm. »Aua!«
    »Jetzt bist du wenigstens fit«, entgegnete Peter. »Haltet euch fest. Ich habe eine unglaubliche Geschichte für euch.« Peter erzählte, was geschehen war. Sein Bericht verfehlte seine Wirkung nicht: Bob und Justus waren schlagartig hellwach.
    »Das ist unglaublich!«, rief Bob.
    »Pst!«, zischte Peter. »Willst du das ganze Schiff aufwecken?«
    »Das ist unglaublich!«, wiederholte Bob im Flüsterton.
    »Das ist nicht unglaublich, sondern ein Mordanschlag«, entgegnete Peter.
    »Meine Güte, da hast du ja ganz schön Glück gehabt«, sagte Justus. »Und wir auch. Um ein Haar wären wir unseren Zweiten Detektiv losgeworden.«
    »Ich finde das gar nicht witzig«, antwortete dieser gereizt.
    »War auch nicht witzig gemeint.«
    »Ich habe ganz schön Schiss. An Bord ist ein Spion, ein Saboteur, ein Maulwurf, was auch immer. Und ich wäre ihm fast zum Opfer gefallen.«
    »Jedenfalls war es sehr geistesgegenwärtig von dir, dass du Mr Evans davon abgehalten hast, Käpt’n Jason zu verständigen. So können wir wesentlich besser ermitteln.«
    »Es könnte ganz einfach sein«, meinte Bob. »Wer morgen beim Frühstück ein überraschtes Gesicht macht, wenn er Peter sieht, ist der Täter.«
    Der Zweite Detektiv lachte bitter auf. »Ich gehe davon aus, dass er meine Rettung mitbekommen hat. Schließlich hat das Schiff gestoppt.«
    »Da hast du allerdings recht.«
    »So einfach wird es uns also nicht gemacht«, murmelte Justus und knetete seine Unterlippe. »Morgen früh werden wir erst mal das U-Boot untersuchen. Vielleicht finden wir ja heraus, was der Täter im Sinn hatte. Aber bis dahin können wir überlegen, wer überhaupt infrage kommt.«
    Peter seufzte. »Gehen wir doch mal der Reihe nach alle durch. Ihr beiden wart es nicht. Und Käpt’n Jason auch nicht, da bin ich ziemlich sicher.«
    Bob nickte. »Er kennt uns. Er würde nie dein Leben gefährden.«
    »Konntest du erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war?«, fragte Justus.
    »Eine Frau? Die einzige Frau an Bord ist Carol und die scheidet ja wohl ebenfalls aus.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Nein, zum Teufel«, erwiderte Peter ungehalten. »Ich konnte es natürlich nicht erkennen, es war schließlich total dunkel. Außerdem hätte ich es dir dann schon längst erzählt.«
    »Und wieso meinst du, dass Carol ausscheidet? Wir kennen sie schließlich erst seit heute Morgen.«
    Peter seufzte. »Wenn Carol einen von uns loswerden wollte, hätte sie uns nicht als Ersatzmannschaft

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