Mia and me, Band 10: Mia und die verwunschene Höhle (German Edition)
klingt gruseliger, wenn es dunkel ist“, stellte er zufrieden fest.
Mia starrte das Ding in seinen Händen an. „Das ist ein Trumptusteil!“, rief sie aufgeregt. Jetzt ergab alles einen Sinn! „Deshalb ist Onchao hierhergelaufen. Er hat es die ganze Zeit gewusst!“ Mia strich dem Fohlen zärtlich durch die weiche Mähne.
Onchao schnaubte glücklich.
Eines jedoch verstand Mia immer noch nicht. „Weshalb wolltest du uns denn verjagen? Du brauchst doch keine Angst vor uns zu haben. Wir hätten dir so oder so nichts getan.“
Die großen blauen Augen des Pans wurden plötzlich unendlich traurig. „Ich liebe diese Höhle, und ich will hier ganz allein sein – weit weg von den anderen Panen.“ Er ballte seine kleinen Händchen zu Fäusten und stampfte mit dem Fuß auf.
Mia kam dieses Verhalten ungeheuer bekannt vor. Auch die leicht beleidigt klingende Stimme des Pans erinnerte sie an jemanden … Dann wusste sie, wer vor ihnen stand. „Du musst Tuddle sein. Phuddles Cousin, den niemand leiden kann.“
„Ja, der bin ich“, verkündete der kleine Pan stolz. „Niemand kommt freiwillig her, weil niemand gern die Wahrheit hört. Alles war perfekt.“ Wütend funkelte er die Elfen an. „Aber jetzt habt ihr mir alles verdorben!“ Der Pan flitzte los und versuchte ihnen zu entwischen! Er wollte nur weg von hier. Irgendwohin, wo ihn wirklich niemand finden würde … Aber gab es diesen Ort überhaupt?
Mo stellte sich ihm in den Weg. „Warte! Wenn wir dir versprechen, dein Geheimnis niemals zu verraten, gibst du uns dann das Trumptusteil?“
Tuddle musterte den Königssohn mit zusammengekniffenen Augen. „Wie soll ich sicher sein, dass ihr mich nicht anlügt?“, fragte er misstrauisch. Er mochte anderen Pane nicht. Wieso sollte er ausgerechnet ein paar Elfen und einem Einhornfohlen Glauben schenken? Das war nicht seine Art …
Mia seufzte. „Denk nach, Tuddle. Wir sind hier in der Höhle der Wahrheit. Wie sollen wir dich da anlügen?“
„Da ist was dran.“ Der Pan schien ein wenig beruhigt. Er murmelte ein Weilchen unverständliches Zeug vor sich hin, dann gab er sich einen Ruck. Auch er zog aus diesem Handel schließlich einen Vorteil. „Meinetwegen. Abgemacht.“ Mit einer schnellen Bewegung drückte er Mo das Teil des Trumptus in die Hand. „Hier!“
„Die Elfen danken dir sehr, Pan Tuddle.“
Mia und Yuko lächelten das unwirsche Kerlchen an. Aber dessen Gesichtsausdruck blieb mürrisch. „Nun haut schon ab!“, brummte er.
„Lebe wohl!“, riefen die Freunde wie aus einem Mund und machten sich auf den Weg nach draußen.
Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, als Tuddle hinter ihnen herlief. „Wartet, wartet!“, gellte sein helles Stimmchen durch den Raum.
Verwundert drehten sich die Freunde um.
„Wer ist süßer? Phuddle oder ich?“
Mia, Yuko und Mo hielten einander schnell den Mund zu, grinsten und winkten Tuddle noch einmal zu. Dann machten sie, dass sie wegkamen.
„Oh, ich habe es gewusst!“, schimpfte der Kleine hinter ihnen her.
Kurz darauf hatten sie die Wiese vor der Höhle erreicht. Hier im Tageslicht erschien ihnen das Erlebte noch unwirklicher als zuvor.
Mo räusperte sich verlegen. „Wir haben ein paar starke Sachen gesagt, damit das Licht in der Höhle angeht. Tut einer von euch irgendetwas davon leid?“
Mia schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht.“
„Ich hab jedes Wort so gemeint“, beteuerte auch Yuko ernst.
Außerhalb der Höhle wäre vermutlich nichts davon ausgesprochen worden. Sie hätten ihre Gefühle und Gedanken in ihren Herzen verborgen. Doch jetzt war es raus!
Diese Erfahrung war irgendwie ziemlich unheimlich, aber auch schön. Auf seine ganz besondere Art hatte dieses Abenteuer die Freunde einander noch näher gebracht. Und nicht nur das: Auch das Trumptusteil war gefunden!
Mo grinste breit. „Nur für den Fall, dass die Wirkung der Höhle noch eine Weile anhält: Lasst uns auf dem Weg zurück zum Elfenpalast lieber fürs Erste nichts mehr sagen.“
Als die Freunde den prächtigen Thronsaal betraten, rannte Pan Phuddle mit ausgebreiteten Ärmchen auf sie zu. „Da seid ihr ja wieder! Endlich! Ich habe die Lösung für Mias Gedächtnisproblem.“ Im Palast hatten sich Mias Erinnerungslücken schnell herumgesprochen.
Bevor sie etwas erwidern konnte, begann Phuddle um sie herumzutanzen und dabei mit dem Po zu wackeln. „Buh-Ski-Hotten-Dada-Dam!“, rief er fröhlich.
Offenbar sollte das irgendeine Art von Beschwörungsformel
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