Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)
sich über ihre eigene Nachlässigkeit. So etwas durfte nicht passieren! Aber leider wurde ihr allmählich einfach alles zu viel …
Und zu allem Überfluss fehlte von Vincent weiterhin jede Spur. Wo trieb er sich nur die ganze Zeit herum? Für ein bisschen Unterstützung wäre Paula mehr als dankbar gewesen.
Statt seiner bog leider schon wieder Signorina Gicolone um die Ecke. Paula seufzte stumm. Ihr blieb aber auch gar nichts erspart!
„Paula, wo bleibt ihr denn? Die ganze Klasse wartet auf euch!“, mahnte die Lehrerin.
„Tja, also … “ Paula wusste nicht, was sie sagen sollte.
Plötzlich glitt der Blick der Lehrerin an ihr vorbei. „Was ist denn das für ein Buch?“ Sie streckte den Arm aus und wollte danach greifen.
Paula reagierte blitzschnell. Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, stürzte sie sich auf Signorina Gicolone und schubste sie zur Seite. „Vorsicht! Sie haben da eine Wespe am Hals!“, kreischte sie und wedelte hektisch mit den Armen in der Luft herum. „Und da oben an der Mauer! Ich glaube, dort ist ein ganzes Wespennest! Schnell! Zur Seite!“ Paula musste über sich selbst staunen. Aber was tat man nicht alles für seine Freunde? Allmählich hatte sie jedoch den Eindruck, als kämpfe sie auf verlorenem Posten …
Weil sich die Lehrerin gerade wieder aufrichten wollte, verpasste Paula ihr schnell einen weiteren Stoß. Signorina Gicolone verlor das Gleichgewicht. Sie versuchte, nicht zu stürzen, und war ganz mit sich selbst beschäftigt. Zum Glück, wie sich gleich darauf herausstellte. Denn in diesem Moment raschelte es im Gras neben der Mauer – und Mia tauchte auf.
Nichts erinnerte mehr an die Elfe Mia. Sie sah wieder aus wie eine ganz normale Internatsschülerin. Nur ihr verwunderter Blick ließ erahnen, dass sie noch ein paar Momente brauchte, um sich wieder zurechtzufinden. Hastig klopfte sie sich ein flatterndes Stückchen Goldstaub von der Bluse.
„Oh, Mia“, empfing die Lehrerin sie. „Wie lieb, dass du an deine Mitschüler denkst.“
Mias Mund klappte auf und wieder zu.
„Ich habe Signorina Gicolone schon erzählt, dass du einen Blumenstrauß für das Klassenzimmer pflückst“, erklärte Paula hastig.
„Ja, sicher“, stammelte Mia verwirrt. „Ausgerechnet … Tja, den habe ich eben irgendwo abgelegt. Zu dumm!“
„Na gut.“ Allmählich wurde es der Lehrerin zu bunt. Hier schien einiges schiefzulaufen. „Kommt jetzt bitte wieder zur Gruppe zurück. Wir wollen weitergehen.“ Entschlossen stapfte sie voran.
Mia umarmte Paula dankbar. „Was würde ich ohne dich nur machen? Du hast mich gerettet!“ Schnell nahm sie ihren Rucksack und steckte das magische Buch ganz hinein.
„Ach, du ahnst ja gar nicht, was hier los war in der Zwischenzeit.“ Paula rollte mit den Augen. „Ich weiß kaum noch, wo mir der Kopf steht.“
„Da geht es mir ganz ähnlich.“ Mia grinste. „Du wirst staunen, wenn du hörst, was ich alles erlebt habe. Aber das erzähle ich dir besser in Ruhe.“ Sie zwinkerte ihrer Freundin verschwörerisch zu. „Na ja, zumindest habe ich eine Menge toller Blumen für das Herbarium gesammelt … “ Sie hielt inne und starrte auf ihre leeren Hände. „Ach nein, das war ja in Centopia. Oje … “ Jetzt fing sie schon an, die verschiedenen Welten durcheinanderzubringen. Mia schüttelte über sich selbst den Kopf. Offenbar war sie noch ein wenig benommen. „Das bedeutet dann wohl, dass ich noch überhaupt keine Pflanzen gesammelt habe.“
„Das macht nichts“, hörten sie hinter sich eine wohlbekannte Stimme sagen. Vincent kletterte um eine Hecke herum und sprang über einen dicken Baumstumpf. Dann stand er neben ihnen. In den Armen hielt er drei beachtliche Blumensträuße. „Ich habe für euch mitgesammelt!“, verkündete er gut gelaunt. Einen Bund gab er Mia, den anderen Paula. Den dritten behielt er.
Mia und Paula drückten ihm erleichtert einen Kuss auf die Wange. Dann liefen sie hinter der Biologielehrerin her.
Vor Verlegenheit lief Vincent rot an. Seine Freundinnen sahen das zum Glück nicht mehr. Vorsichtshalber hielt er sich trotzdem den Blumenstrauß vors Gesicht. Dann schloss er sich Mia und Paula schnell an.
Zusammen erreichten sie den Hauptweg, wo sich die Klasse bereits vollständig versammelt hatte.
Auch Violetta und ihre Freundinnen Sylvie und Rafaela standen dort. Sie warfen Mia, Paula und Vincent wütende Blicke zu. An ihren Beinen prangten hässliche, dicke Quaddeln, die unschön zu brennen
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