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Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Titel: Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pernille Tranberg , Steffan Heuer
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Medien ein hervorragendes Werkzeug, um eine neue Stelle zu finden. Damit steigt allerdings auch der Druck, gut vernetzt zu sein. Die Frage »Wie viele Freunde oder Verbindungen haben Sie?« wird mehr und mehr an Bedeutung gewinnen, um einen Arbeitsplatz zu ergattern oder überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Wenn Sie sich nicht mit sozialen Medien auskennen, halten Sie viele Arbeitgeber für schlecht informiert oder zumindest technisch desinteressiert – ungünstige Voraussetzungen für eine Karriere in der Informationsgesellschaft. Man muss beim Social-Media-Zirkus also in die Manege steigen, ob man will oder nicht. Doch kann man Social Media durchaus auch nutzen, um die eigene Professionalität, Intelligenz, Reife und Medienkompetenz für die vernetzte Welt zu präsentieren. Statistiken der Vermittlungsplattform Jobvite zufolge findet bereits jeder sechste Arbeitnehmer in den USA seinen Job dank sozialer Medien, und neun von zehn Unternehmen in Amerika setzen diese Medien zur Rekrutierung ein. 10 An vorderster Stelle sind hier die Dienste LinkedIn und Twitter zu nennen.
    Das aus den USA stammende Netzwerk LinkedIn ist mit knapp 200 Millionen Mitgliedern (Stand Januar 2013) das Paradebeispiel, wie man professionelle Vernetzung plus berufliche Imagepflege zum beliebten Zeitvertreib machen kann. Es ist ein großartiges Werkzeug für die Arbeitssuche, doch der Dienst hat einen großen Haken: Er lebt davon, dass Mitglieder neue Mitglieder werben. Viele Menschen melden sich leichtfertig an und erlauben LinkedIn, an alle Kontakte in ihrem Adressbuch vermeintlich persönliche Einladungen zu verschicken, einschließlich ihrem Zahnarzt, der Großmutter und ihrer Exfreunde. BranchOut ist ein weiteres beliebtes Karrierewerkzeug, das als Anwendung innerhalb von Facebook genutzt wird. Die App hat herbe Kritik dafür geerntet, bei den ahnungslosen Mitgliedern alle Kontakte aus dem Handy abzugreifen und sie mit Spam zu bombardieren. Solche Instrumente, die einem vermeintlich eng umgrenzten Zweck dienen, verwischen die Grenze zwischen privaten und beruflichen Bekanntschaften auf gefährliche Weise.
    Selbst beim elektronischen Lebenslauf ist Vorsicht geboten. Schreiben Sie nach Möglichkeit nie private Daten wie Geburtsdatum oder Sozialversicherungsnummer in einen Lebenslauf, den Sie auf eine Vermittlungsplattform oder Job-Datenbank hochladen wollen. Einmal im Netz, können solche Dateien ohne Ihr Wissen oder Ihre Zustimmung weiterverbreitet werden oder sogar in Suchmaschinen auftauchen. Es ist kaum zu glauben, dass es viele Menschen trotzdem tun, obwohl sie mit solch leichtsinnigem Verhalten dem Identitätsdiebstahl Tür und Tor öffnen.
    So praktisch soziale Medien als Werkzeug für die Arbeitssuche sein können, genauso schlimme Folgen können sie haben, wenn man seine Online-Präsenz nicht ständig im Auge behält. Arbeitgeber sind bestrebt, nicht nur Ihre Schokoladenseiten zu kennen, sondern suchen viel lieber die Leichen im Keller. Dafür greifen sie auf Firmen zurück, die sich auf social intelligence spezialisiert haben.
    Eines dieser Unternehmen heißt genau so – Social Intelligence. Es gräbt sich durch die vergangenen sieben Jahre Ihres Online-Lebens, um alles, was sich finden lässt, zu einem Dossier für den potenziellen Arbeitgeber zusammenzustellen. Das Unternehmen nutzt dazu die üblichen sozialen Netzwerke sowie längst vergessen geglaubte Einträge auf Internet- oder Diskussionsforen und sogar Kleinanzeigen. Nicht nur positive Dinge und persönliche Leistungen landen in dieser Hintergrunddatei, sondern vor allem die unangenehmen Details.
    Hier ist eine Liste von Themen und Stichwörtern, nach denen die automatischen Datenhäscher suchen und die Sie sich deshalb lieber verkneifen sollten:
    1 Beschwerden über Kunden, Ihren Chef oder ehemalige Kollegen in einer Firma, für die Sie gearbeitet haben
    2 Oversharing (Können Sie wirklich etwas vertraulich behandeln, oder warum müssen Sie alles über sich verraten? Sind Sie vielleicht unsicher?)
    3 Rassistische Äußerungen
    4 Bezug zu Drogen
    5 Sexuell explizite Fotos, Nachrichten oder Videos
    6 Darstellung von Waffen oder gewalttätigen Aktivitäten
    7 Homophobe oder andere diskriminierende Äußerungen
    8 Dubiose Freunde (Wer gibt schon gerne mit schlechtem Einfluss an?)
    9 Ständige Nörgelei (Sie sind ein negativ denkender Typ.)
    10 Bilder von Betrunkenen (Drei Viertel aller Briten sind auf Bildern, auf denen sie getaggt sind,

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