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Michel bringt die Welt in Ordnung

Michel bringt die Welt in Ordnung

Titel: Michel bringt die Welt in Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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in ihm auf.
    »Ich hol Hilfe, Alfred«, sagte er. Aber Alfred antwortete nicht und Michel machte sich auf den Weg. Er kämpfte sich durch die tiefen Schneeverwehungen und als er dann endlich in der Stalltür stand, glich er mehr einem Schneemann als irgendetwas anderem.
    Der Pfannkuchenbauer war selbst im Stall und er war ziemlich erstaunt, als er den Katthult-Jungen in der Tür 
     

     
    stehen sah, schneebedeckt, voller Nasenblut und tränenüberströmt. Ja, Michel weinte, er konnte nicht anders, er wusste, es würde nicht einfach sein, den Pfannkuchenbauern in den Schnee raus zu kriegen. Er war widerborstig, dieser Bauer, aber er sah wohl ein, dass er helfen musste. Er kam mit seinem Pferd und Seilen und alten Decken zu Hilfe und holte den Schlitten damit aus dem Graben, wenn er auch die ganze Zeit über böse vor sich hin brummelte.
    Hätte der Pfannkuchenbauer etwas Anstand besessen, dann hätte er sicher versucht Michel weiterzuhelfen bis nach Mariannelund. Aber das tat er nicht und Michel und Lukas mussten ihre verzweifelte, trostlose Fahrt durch die Schneewehen fortsetzen. Mehr konnten sie ja auch nicht tun. Sie versuchten es natürlich beide immer wieder, aber sie waren so erschöpft und es ging so furchtbar langsam. Und dann war es soweit: Michel musste aufgeben. Er konnte nicht mehr. Er konnte nicht einmal mehr die Schneeschaufel anheben.
    »Ich kann nicht mehr, Alfred«, sagte er und weinte. Da waren es nur noch ein paar Kilometer bis nach Mariannelund, und deshalb war es so grausam, dass er aufgeben musste, jetzt, wo sie nahe am Ziel waren.
    Von Alfred war kein Laut zu hören. Sicher ist er tot, dachte Michel. Lukas stand mit gesenktem Kopf da und sah aus, als ob er sich schämte. Er konnte auch nicht mehr.
    Michel kletterte auf den Kutschbock. Dort saß er und weinte leise; der Schnee hüllte ihn ein und er rührte sich nicht. Jetzt war alles aus und es durfte so viel schneien, wie es wollte, er kümmerte sich nicht mehr darum.
    Er machte die Augen zu, er wollte schlafen. Hier auf dem Kutschbock konnte er sitzen und unter all dem Schnee schlafen – das wäre schön, dachte er.
    Aber eigentlich gab es ja gar keinen Schnee und keinen Winter. Eigentlich war doch Sommer. Er spürte es, denn er und Alfred waren am Katthultsee und badeten. Und Alfred wollte Michel das Schwimmen beibringen. Dummer Alfred, wusste er denn nicht, dass Michel schon schwimmen konnte? Alfred selbst hatte es ihm doch vor vielen Jahren beigebracht – hatte er das vergessen? Michel musste ihm zeigen, wie gut er schwimmen konnte … Und dann schwammen sie und schwammen und schwammen zusammen, immer weiter und weiter, hinaus auf den See, und es war herrlich im Wasser und Michel sagte: »Du und ich, Alfred!«
    Und er wartete darauf, dass Alfred so antworten würde wie immer:
    »Ja, du und ich, Michel, so soll’s sein!«
    Aber stattdessen hörte er Glockengeläut, und das war falsch. Wenn man badete, durften doch keine Glocken läuten!
    Mühsam riss sich Michel aus seinem Traum, mühsam öffnete er die Augen. Und da sah er den Schneepflug! Mitten durch den wirbelnden Schnee kam ein Schneepflug. Ja, da kam wahrhaftig ein Schneepflug aus Mariannelund. Und der Mann, der ihn fuhr, starrte Michel an, als sähe er einen Geist und nicht den völlig eingeschneiten Jungen von Katthult in Lönneberga.
    »Ist der Weg frei bis ganz nach Mariannelund?«, fragte Michel aufgeregt.
    »Ja«, rief der Fahrer, »wenn du dich beeilst. In einer halben Stunde ist sicher wieder alles dicht.« Aber eine halbe Stunde reichte Michel. 
     

     
    Das Wartezimmer des Arztes war voller Menschen, als Michel die Tür aufriss. Der Arzt steckte gerade den Kopf aus seinem Sprechzimmer, um zu sehen, wer als nächster an der Reihe war. Aber da brüllte Michel:
    »Alfred liegt draußen im Schlitten und stirbt!« Der Arzt war kein Dummkopf. Schnell nahm er einige Männer aus dem Wartezimmer mit hinaus und dann trugen sie Alfred hinein und legten ihn auf den Operationstisch. Als der Arzt einen raschen Blick auf Alfred geworfen hatte, schrie er:
    »Geht alle nach Hause, Leute! Ich hab jetzt was anderes zu tun.«
    Michel hatte gedacht, dass Alfred fast im selben Augenblick gesund werden würde, wenn er zum Arzt käme. Aber als er jetzt sah, dass der Arzt ungefähr wie Krösa-Maja den Kopf schüttelte, da kriegte Michel Angst. Wenn es nun keine Rettung mehr für Alfred gab – wenn es nun trotzdem zu spät war? Es tat ihm so schrecklich weh, als er das dachte. Mit

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