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Michel bringt die Welt in Ordnung

Michel bringt die Welt in Ordnung

Titel: Michel bringt die Welt in Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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wehrte. Seit langem war es Alfreds und Michels Sorge, wie sie Alfred von Lina befreien könnten, und nun wurden die beiden munter. Vielleicht brachten sie den Krakstorper dazu, sich Linas anzunehmen! Gewiss, er war alt, fast fünfzig Jahre, und hatte kein einziges Haar mehr auf dem Kopf, aber er hatte einen kleinen Hof und bestimmt wäre es Lina nur recht, Hausfrau auf Krakstorp zu werden.
    »Wir müssen aufpassen, dass niemand die beiden stört«, sagte Michel.
    Ihm war klar, dass Lina noch eine ganze Weile kichern und herumalbern musste, bevor der Krakstorper den Verstand verlor und wirklich anbeißen würde.
    Hinten bei den Stallungen hatten sie mit der Versteigerung der Tiere angefangen und Alfred und Michel gingen hin um zuzusehen.
    Michels Papa hatte günstig eine Sau ersteigert, die bald Ferkel bekommen sollte, aber mit den Kühen gab es Ärger. Da war ein Bauer aus Bastefall, der alle sieben haben wollte, und Michels Papa war gezwungen, auf die Kuh, die er sich ausgesucht hatte, achtzig Kronen zu bieten. Er stöhnte leise, als er die entsetzliche Summe bezahlte, und dann hatte er kein Geld mehr, um noch ein paar Hühner zu kaufen. Der Bastefaller bekam auch die Hühner für sein Gebot, nur eine Henne wollte er nicht nehmen.
    »Was soll ich mit einer hinkenden Henne?«, sagte er. »Der könnt ihr den Hals umdrehen.«
    Die Henne, die der Bastefaller in den Suppentopf wünschte, hatte sich mal ein Bein gebrochen, das dann schief zusammengewachsen war. Deshalb hinkte die Ärmste so furchtbar. Aber neben Michel stand einer von den Backhorva-Jungen und der sagte zu Michel:
    »Der Mann ist schön dumm, wenn er die Hinke-Lotta nicht nimmt. Sie ist unsere beste Legehenne – weiß ich genau!«
    Da schrie Michel mit lauter Stimme:
    »Ich biete fünfundzwanzig Öre für Hinke-Lotta!« Alle lachten. Alle außer Michels Papa, versteht sich. Der kam angerast und packte Michel am Kragen.
    »Lümmel du, wie viele Wahnsinnsgeschäfte willst du eigentlich an ein und demselben Tag machen? Das hier kostet dich den doppelten Tischlerschuppen!«
    Aber geboten war geboten. Michel hatte fünfundzwanzig Öre gesagt und dazu musste er stehen. Hinke-Lotta war nun seine Henne, egal, was sein Papa davon hielt.
    »Nun hab ich jedenfalls zwei Tiere, die mir gehören«, sagte Michel zu Alfred. »Ein Pferd und eine Henne!«
    »Ja, ein Pferd und eine hinkende Henne«, sagte Alfred und lachte dabei, aber so freundlich wie immer.
    Hinke-Lotta kam in eine Kiste und Michel stellte sie zu seinen anderen Schätzen beim Holzschuppen. Da hatte er schon die Feuerspritze und den Brotschieber und das Samtkästchen, und da war auch Lukas angebunden. Michel betrachtete seinen ganzen Besitz und war recht zufrieden.
    Aber wie war es Lina unterdessen mit dem Krakstorper ergangen? Michel und Alfred machten eine Runde, um das herauszufinden, und stellten befriedigt fest, dass es Lina gut ging. Der Krakstorper hatte sie umgefasst und Lina lachte und alberte schlimmer als je zuvor. Ab und an gab sie ihm einen Schubs, dass er rückwärts gegen den Zaun flog.
    »Das gefällt ihm wohl«, sagte Michel. »Wenn sie ihn nur nicht zu toll schubst!«
    Michel und Alfred waren also sehr zufrieden damit, wie Lina sich aufführte. Aber es gab einen anderen, der nicht damit zufrieden war, und das war Bullte aus Bo.
    Er war der schlimmste Raufbold und Säufer in ganz Lönneberga und dass es auf den Auktionen zu wüsten Schlägereien kam, war hauptsächlich die Schuld von Bullte. Meistens war er es, der anfing. Nun musst du wissen, dass ein Bauernknecht damals das ganze Jahr hindurcharbeitete und sich abrackerte und fast nie zu einem Vergnügen rauskam. Deshalb war so eine Auktion ein Riesenspaß für ihn und dann wollte er sich gern prügeln. Er wusste ja nicht, was er sonst mit all der vielen Kraft anfangen sollte, die plötzlich in ihm aufstieg, wenn er unter Leute kam und wenn er dann noch einige kräftige Schnäpse gekippt hatte. Ja, leider tranken nicht alle nur Limonade. Jedenfalls nicht Bullte aus Bo.
    Jetzt sah er also Lina beim Krakstorper sitzen und schäkern und da sagte Bullte:
    »Schämst du dich nicht, Lina? Was willst du mit so einem alten glatzköpfigen Bauernkarnickel! Begreifst du denn nicht, dass der viel zu alt für dich ist?«
    So fangen Schlägereien an.
    Michel und Alfred standen da und sahen, wie der Krakstorp-Bauer wütend wurde und wie er Lina losließ. Das fehlte noch, musste ausgerechnet Bullte aus Bo daherkommen und alles kaputtmachen, was sich

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